31.08.2022

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

Der Deeptech-Szene fehlen die Frauen: Ein Wiener Startup setzt Gegenmaßnahmen, um gesellschaftlich etwas zu verändern.
/artikel/statt-pink-washing-das-richtige-wording-beim-frauen-recruiting
Walt.id, Pink Washing
(c) Walt.id - Das walt.id-Team.

Das Wiener Startup walt.id verfügt aktuell über eine einzige Mitarbeiterin – der Rest besteht aus männlichen Kollegen. Das soll sich ändern. Fatima Beron ist zuständig für People & Operations und hat mehrere Ideen, wie man mehr Frauen ins Team bekommt.

Angefangen mit einem Workshop, den die Initiative „100 Prozent – Gleichstellung zahlt sich aus” für das Startup durchgeführt hat, über gut verfasste Stellenausschreibungen mit richtigem Wording, bis hin zu einer ehrlichen Firmenkultur, gehört alles dazu.

“Da bei walt.id Diversität und Inklusion seit Beginn an zur Mission gehören, ist es unsere Aufgabe, das gesamte Team zu diesem Thema stetig weiterzuentwickeln. Bloßes ‘Pink Washing’ hat keinen nachhaltigen Einfluss auf eine inklusive Unternehmenskultur. Und dies ist Voraussetzung, um auch mehr Frauen für unser Team zu gewinnen”, erklärt Beron. 

Walt.id vereint digitale Identitäten

Das Startup selbst sieht seine Aufgabe darin, mithilfe der Geschlechtergleichstellung sowohl die digitale, als auch die analoge Welt ein Stück besser zu machen. Walt.id arbeitet in seinem Kerngeschäft hierzu seit 2020 eigentlich an einer dezentralen Herangehensweise zur digitalen Identität. Dabei setzt das Jungunternehmen auf die Vielzahl der digitalen Identitäten bzw. Online-Profile, die von Menschen erstellt wurden und deren Informationen bei unterschiedlichsten Internet-Plattformen zentral gespeichert werden.

Mithilfe der dezentralen Wallet des Wiener Unternehmens soll eine einzige Online-Identität erschaffen werden, über die jedes Individuum selbst bestimmt, welche Daten an welche Plattform weitergegeben werden. Durch den dezentralen Aufbau der Wallet werde ein hoher Grad an Sicherheit für die persönlichen und sensiblen Daten gewährleistet – alles Open Source. 

“Wir als Unternehmen sind sehr zukunftsorientiert und wollen Probleme in der Internetwelt lösen. Diese Zukunftsorientierung soll sich auch in unserer Belegschaft und den Strukturen widerspiegeln”, sagt Beron. Hier setzt auch das Credo des Startups an: “Ein einheitlicher Wissensstand zum Thema Gleichstellung der Geschlechter und sexuellen Orientierungen ist in einem internationalen Arbeitsumfeld wichtiger denn je, gerade wenn sich alle Geschlechter wohlfühlen sollen”, heißt es per Aussendung.

Richtiges Wording um Frauen zu ermutigen

Damit dies gelingt, hat Beron ein paar Punkte, die sie beherzigt und als Tipps anderen Unternehmen empfiehlt: Eine inklusive Stellenausschreibung, bei der sich jeder und jede angesprochen fühlt, gehört ebenso dazu, wie auch bestimmte Formulierungen darin. Flexibilität, Teilzeit und Vollzeit seien ihrer Meinung nach Begriffe, die für Frauen und Mütter einen wichtigen Aspekt bei der Stellensuche darstellen würden und Anwärterinnen zeigen, dass hier ein Unternehmen agiere, dass ehrlich ist und kein “Pink Washing” betreibe. Alternativ sollte man als Unternehmen auch in diversen Frauennetzwerken sichtbar sein und “women in tech” direkt ansprechen.

In diesem Zusammenhang sieht die Operations-Managerin Diversität als einen Unternehmenswert an, der als Basis in der Firma integriert sein sollte und nicht vermarktet, wie es vielerorts geschieht. Sie sagt: “Diversität und Inklusion bzw. Geschlechtergleichstellung sollte nicht als Marketingzweck herausposaunt werden. Sondern einfach ehrlich sein.”

Deine ungelesenen Artikel:
26.09.2024

Insolventes Kärntner MobilityTech EnerCharge wird von Linzer Keba-Gruppe übernommen

Nach einem turbulenten Jahr hat sich ein Käufer gefunden. Das insolvente Kärntner Unternehmen EnerCharge geht an die Linzer Keba Gruppe.
/artikel/insolventes-kaerntner-mobilitytech-enercharge-wird-von-linzer-keba-gruppe-uebernommen
26.09.2024

Insolventes Kärntner MobilityTech EnerCharge wird von Linzer Keba-Gruppe übernommen

Nach einem turbulenten Jahr hat sich ein Käufer gefunden. Das insolvente Kärntner Unternehmen EnerCharge geht an die Linzer Keba Gruppe.
/artikel/insolventes-kaerntner-mobilitytech-enercharge-wird-von-linzer-keba-gruppe-uebernommen
v.l.n.r: Christoph Knogler / CEO KEBA Group AG, Gerhard Weidinger / CTO KEBA Energy Automation GmbH, Jens Winkler / ehem. Geschäftsführer EnerCharge GmbH, Stefan Richter / CEO KEBA Energy Automation GmbH, Andreas Schoberleitner / CFO KEBA Group AG (c) Keba

Das Jahr 2024 gestaltet sich durchaus holprig für das Kärntner E-Mobility-Unternehmen EnerCharge. Der in Kötschach-Mauthen stationierte Ladeanbieter entwickelt und produziert Schnellladetechnik für E-PKW, E-LKW und E-Busse. Im Jahr 2018 entstand das E-Mobility-Unternehmen aus der österreichischen Alpen-Adria-Energie-Firmengruppe (AAE), die hierzulande auch als Ökostromlieferant AAE Naturstrom bekannt ist.

Anfang 2023 begann man stark zu wachsen. Im März dieses Jahres vermeldete EnerCharge schließlich eine neue Beteiligung, nämlich jene der deutschen Pfalzwerke Aktiengesellschaft in Höhe von 23 Prozent der Firmenanteile.

“Wir haben mit den Pfalzwerken einen Partner gewonnen, der mit uns die Internationalisierung des Unternehmens verstärkt vorantreiben kann”, sagte Roland Klauss, Unternehmensgründer und Geschäftsführer von EnerCharge, damals. “Dies wird uns künftig bei der Weiterentwicklung unserer Produkte stärken, sodass wir noch schneller auf die sich stetig ändernden Markt- und Nutzeranforderungen reagieren können”, hieß es weiter.

Überraschender Konkurs im Juli

Klauss kündigte damals große Pläne zur Expansion an, die sich vier Monate später revidierten: Das Kärntner Mobility-Unternehmen musste im Juli überraschenderweise Konkurs anmelden – brutkasten berichtete. Die Verbindlichkeiten betrugen rund 15,17 Millionen Euro – nachranging 3,22 Millionen Euro aus Gesellschaftsdarlehen. Betroffen waren rund 125 Gläubiger und 97 Dienstnehmende, davon 50 Angestellte und 47 Arbeiter:innen.

Ausschlaggebend dafür waren “nicht schnell genug zu fixierende Bestellungen zu Jahresbeginn, was dazu führte, dass sich die Kostenstruktur nicht nachhaltig decken ließ”, heißt es heute.

Noch im Juli berichtete der Alpenländische Kreditorenverband (AKV): EnerCharge hätte “keine finanziellen Mittel, um einen Sanierungsplan zu finanzieren”. Man beabsichtigte “in Absprache mit dem bestellten Insolvenzverwalter, das Unternehmen aus der Insolvenz ‘lebend’ als Ganzes zu verkaufen, damit für die Gläubiger eine höhere Quote erzielt werden kann”.

Keba übernimmt beide Standorte von EnerCharge

So geschah es: Mit dem heutigen Donnerstag vermeldet die Linzer Keba-Gruppe, das Kärntner MobilityTech EnerCharge zu übernehmen. Keba agiert mit 2000 Mitarbeitenden als Maschinenbauer und Automatisierungshersteller und ist aktuell an 26 Standorten tätig. Nun übernimmt man die Firma EnerCharge mit rund 60 Personen an den beiden Standorten Kötschach-Mauthen und Oberlienz in Osttirol.

Mit der Übernahme will man die Produkte und Lösungen von EnerCharge integrieren und Keba damit zum “Vollsortimenter im Markt der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge” machen, heißt es per Aussendung. Mit EnerCharge übernimmt der Linzer Maschinenbauer auch dessen Fachgebiet im Bereich der DC-Gleichstrom-Ladestationen zwischen 40 und 480 kW Leistung. Anwendung finden diese sowohl in der Schnellladeinfrastruktur für E-Autos als auch bei E-LWKs. Absatzmärkte befinden sich aktuell in Europa und dem Mittleren Osten.

Kaufpreis bleibt verschwiegen, EnerCharge wird zu Keba-Tochter

Organisatorisch soll die EnerCharge GmbH als neu gegründete Gesellschaft mit dem Namen Keba eMobility DC GmbH als Tochtergesellschaft der Keba Energy Automation GmbH integriert werden. Über den Kaufpreis, heißt es per Pressemeldung, wurde Stillschweigen vereinbart.

“Mit dieser Akquisition vervollständigen wir nicht nur unser KEBA eMobility Portfolio,
sondern gewinnen auch rund 60 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere
Unternehmensgruppe”, sagt Christoph Knogler, CEO der Keba Group AG.

“Offen gesagt hätten wir uns keinen besseren Käufer vorstellen können”, sagt Jens
Winkler, bisheriger Geschäftsführer der EnerCharge GmbH, über die Akquisition. “Mit der Unterstützung aus Linz werden wir unsere Schnellladetechnologie unter der Marke KEBA nun noch schneller in die internationalen Märkte bringen und technologisch konsequent weiterentwickeln.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Statt “Pink Washing” das richtige Wording beim Frauen-Recruiting finden