07.01.2019

Wie Startups im österreichischen Förderungsdschungel den Überblick behalten können

Das Förderungsangebot in Österreich ist vielfältig - und unübersichtlich. Wir sprachen mit Bernhard Hofer, dem Geschäftsführer von Cemit, der Startups dabei hilft, sich im Dschungel der Förderungen zurechtzufinden.
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Das Angebot von Förderungen in Österreich ist vielfältig - und unübersichtlich.
(c) fotolia / photocrew.

Österreich, Land der Förderungen. Gerade in frühen Entwicklungsstadien haben die öffentlichen Finanzierungen eine starke Anziehungskraft auf die österreichischen Gründer. Förderungen gibt es viele, die meisten ohne großes Risiko. So bauen die Early Stage-Startups dieses Landes ihre Prototypen, entwickeln die Marktreife oder verpflichten erste Teammitglieder sehr oft lieber mit öffentlichem Geld als mit der Hilfe von Venture Capitalists oder Business Angels. Weil es nicht leicht ist, den Überblick im Förderdschungel zu bewahren, bzw. die Wege vom ersten Informieren zum Ansuchen bis zum Reporting richtig zu gehen, haben sich einige Unternehmen darauf spezialisiert, Startups bei der Suche nach Förderungen zu unterstützen. Bernhard Hofer führt ein solches Unternehmen – wir haben mit ihm über die Pains und Gains der Förderwelt gesprochen.

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Wann sind Förderungen sinnvoll?

Bernhard Hofer: Bevor überwiegend auf Eigenmittel, Fremdkapital oder Investment zugegriffen werden soll, stellen Förderungen eine gute und risikoarme Teil-Finanzierung von Maßnahmen dar. Hier ist aber zu beachten, dass auch für den Einsatz von Förderungen eine gewisse Strategie beziehungsweise Anlehnung an den Businessplan und die Timeline erfolgen muss. Idealerweise wird hierauf ein Paket aus klassischen Startup-Förderungen, von FFG und AWS beziehungsweise Entwicklungsförderungen von FFG sowie aus regionalen Möglichkeiten geschnürt. Der Einsatz von Förderungen minimiert dann in weiterer Folge zusätzlich notwendige Finanzierungsformen, wodurch auf der einen Seite das Risiko sinkt und auf der anderen Seite die Einflussnahme bzw. Mitspracherecht von Dritten verhindert oder zumindest hinausgezögert wird.

Wie gehe ich als Startup am besten vor?

Empfehlenswert ist, dass sich das Startup die eigene Timeline der Geschäftsplanung auf einem Raster visualisiert, damit die elementar notwendigen To-dos und Kosten klar werden. Hiervon kann dann abgeleitet werden, ob vorab noch eine Marktrecherche, Konkurrenzanalyse oder zum Beispiel eine Patenteinschätzung notwendig ist. Dann würde ich jedes dieser To-dos in einem eigenen Förder-Step abbilden und beantragen. Was die Fördermöglichkeiten angeht, kann sich jedes Startup Infos zum Beispiel von Fördereinrichtungen oder den regionalen Wirtschafts- oder Standortagenturen einholen. Ich habe mit meinem Unternehmen, der Cemit, einen eigenen Fördercheck konzipiert, mit Hilfe dessen zuerst das Startup und dann die geplanten Projekte durchleuchtet werden.

Sind Startups, die mit Förderungen starten, erfolgreicher?

Die Erfolgswahrscheinlichkeit hängt natürlich von Idee, Markt und Team ab, aber ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass gerade bei Early-Stage-Startups mittels Förderungen das externe Mitspracherecht von Investoren und Business-Angels hinausgezögert werden konnte, was den Gründern ein deutlich größeres Selbstbewusstsein in Sachen Wachstumsfinanzierungen gibt. Es ist natürlich bei Verhandlungen nie schlecht, wenn man nicht mit dem Rücken zur Wand steht und jeden Strohhalm ergreifen muss.

Worauf sollte man besonders aufpassen?

Es sind natürlich einige Formalitäten und Todos zu beachten – es muss ein Antrag programmlinienkonform ausgearbeitet und erstellt werden und das gesamte Vorhaben muss richtig beschrieben werden – es muss einen roten Faden haben. Es ist für Startups, gerade aus dem Wissenschaftsbereich nicht immer einfach, die Story richtig zu erzählen und das Vorhaben praktisch auf den Punkt zu bringen. Darüber hinaus sind Dokumente beizulegen, etwaige Hearings und Projektmeetings vorzubereiten und im Falle der Genehmigung sind dann Reports und Kostennachweise zu erstellen. Es ist sicher gut, wenn man jemanden aus dem Unternehmen auswählt und ihn zum Förderexperten macht – Fördereinrichtungen informieren schon sehr umfangreich und gezielt.

Bernhard Hofer – Gechäftsführer Cemit

2008 wurde Bernhard Hofers Förderberater Cemit vor dem Hintergrund gegründet, innovative wissenschaftliche Projekte in Richtung Marktreife zu entwickeln. Seit einigen Jahren bekommt das Unternehmen immer mehr Anfragen von Startups, die begleitet werden wollen. Klassische Projektentwicklung mit Markt-, Konkurrenz- und Patentrecherchen bis hin zu Due Dilligence mit der Konzeption geeigneter Finanzierungungen werden gewünscht und angeboten.

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Die Peachies-Gründerinnen Morgan Mixon und Rima Suppan (c) Peachies

Ein “unverwechselbares Windelerlebnis” will das Londoner Startup Peachies laut einer Aussendung bieten – und zwar den Eltern: “Eltern sind die Protagonisten der Designphilosophie von Peachies, welches sich im Kernangebot des Unternehmens widerspiegelt: einfach zu verwaltende monatliche Windelabonnements, die direkt nach Hause geliefert werden.”

“Wir erschaffen eine neue Windelkategorie”

“Wir erschaffen eine neue Windelkategorie, in der erstklassiges Produkt- und CX Design Familien einen ungeahnten Mehrwert bietet. Das bedeutet längere Nächte, weniger Windeln pro Tag, weniger Wäsche und die Gewissheit, dass die Haut des Babys geschützt ist”, führt Rima Suppan aus. Die Wienerin hat Peachies 2021 gemeinsam mit Morgan Mixon in London gegründet. Im Juni 2023 erfolgte der Marktstart.

Punkten will Peachies auch mit dem Umwelt-Aspekt. Wegen ökologisch verträglicher Materialien und einem geringen Verbrauch aufgrund höherer Saugfähigkeit, könnten pro 1.000 Babys, die Windeln des Startups tragen, 93 Tonnen CO2 eingespart werden, heißt es vom Unternehmen, das sich dabei auf Climate KIC beruft. Die Größe des Windelmarkts beziffert Peachies mit “1,2 Milliarden Pfund allein im Vereinigten Königreich bis 2027”.

Peachies holt sich Kapital u.a. von Woom-Gründern

Nun holte sich Peachies ein Investment über 1,6 Millionen Euro. Angeführt wird die Runde von Anotherway Ventures, einem britischen Consumer Fund, und Antler, einem der weltweit aktivsten Frühphasen-Investoren. Dazu kommt eine Reihe von Business Angels, darunter die Gründer des Wiener Kinderfahrrad-Scaleups Woom und eine ehemalige Geschäftsführerin von Kimberly Clark, dem Eigentümer von Huggies, dem amerikanischen Marktführer für Windeln.

“Mit dem zusätzlichen Kapital können wir unser Wachstum in Großbritannien beschleunigen, unsere Produktpalette erweitern und unseren Windel-Concierge-Service nach dem Vorbild der Luxusgastronomie ausbauen”, kommentiert Gründerin Suppan. Peachies wurde Anfang des Jahres unter die Top 100 UK-Startups gelistet, wie brutkasten berichtete.

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