25.10.2019

Der brutkasten-Guide zu den Startup- und Innovations-Hotspots im CEE-Raum

Ungarn, Tschechien, Polen, Kroatien, Slowenien, Rumänien und Bulgarien: Der brutkasten hat die Wirtschaft und das Innovationspotenzial einzelner Länder im CEE-Raum genauer unter die Lupe genommen.
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Rumänien
(c) fotolia / outchill

Österreich ist mit den Staaten Mittel- und Osteuropas allein aus historischen und geographischen Gründen eng verflechtet. Derzeit entpuppen sich die florierenden Volkswirtschaften der Region als interessante Absatzmärkte für österreichische Produkte. Außerdem ist das Ausbildungsniveau in vielen CEE-Staaten rapide gestiegen, wodurch österreichische Unternehmen hier die stark begehrten IT-Fachkräfte finden können.

Allerdings gleicht keiner dieser Staaten dem anderen. Im Rahmen der von der Austrian Angel Investors Association organisierten Roadshow CEE Unlimited hat der brutkasten daher die einzelnen Länder und ihre Hauptstädte analysiert. Im Fokus steht dabei die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Saaten, aber auch das Potenzial für Österreichs Unternehmer und Investoren. Außerdem haben wir uns angesehen, welche Branchen in den jeweiligen Ländern relevant sind, wie diese durch Innovation transformiert werden, wie sich die Situation der Fachkräfte in den Ländern gestaltet und wie es den Startup-Ökosystemen der jeweiligen Länder geht.


Kroatien

Zagreb, Hauptstadt von Kroatien
(c) fotolia / twindesigner

Der kroatische Staat investiert unter anderem stark in den Einsatz von Smart City-Lösungen, was auch durch die Bereitstellung von EU-Fördergeldern ermöglicht wird – das schafft natürlich auch Chancen für Unternehmen mit innovativen Produkten. Die rund 40.000 Developer in Kroatien bieten außerdem Potenzial für IT-Outsourcing. Weiters gibt es für Startups eine wiederkehrende Serie von Events – von Meetups über Fuckup Nights bis zu TEDx-Konferenzen.

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Slowenien

Ljubljana Slowenien
(c) Adobe Stock / kasto

Slowenien gilt als interessanter Einstiegsmarkt für Österreichs Unternehmen in Südosteuropa – und zwar nicht nur wegen der geographischen Nähe: Auch die gute Infrastruktur, politische Stabilität, hochwertige Produkte und die hohe Verfügbarkeit slowenischer Zulieferer sprechen für das Land. Das Bildungsniveau ist hoch, was den Markt auch in punkto Fachkräfte attraktiv macht, und die Startup-Szene profitiert unter anderem von Großveranstaltungen wie der Podim Konferenz. Und, was wenige wissen: Die Hauptstadt Ljubljana setzt stark auf Kryptowährungen.

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Polen

Polen
(c) Adobe Stock / Tryfonov

Fans der Computerspiel-Reihe “The Witcher” wissen es schon längst: In Polen ist kreatives ebenso wie technologisches Talent zuhause, was sich unter anderem in einer florierenden Gaming-Szene manifestiert. Doch das ist noch nicht alles: Polen gilt außerdem als eine der Vorreiter-Nationen in punkto kontaktloses Bezahlen. Auch Elektromobilität ist in Polen ein heißes Thema: Bis 2025 sollen in Polen eine Million Elektroautos produziert  und auch die dafür notwendige Infrastruktur geschaffen werden.

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Tschechien

Prag
(c) Adobe Stock / tanialerro

Im Gegensatz zu vielen Ländern des Euroraums entwickelt sich die tschechische Wirtschaft auch im Jahr 2019 noch relativ gut: Das BIP stieg im ersten ebenso wie im zweiten Quartal um 2,7 Prozent, wobei die gute Konjunktur hauptsächlich vom starken Konsum privater Haushalte getragen wird. Die Arbeitslosenrate ist mit 1,9 Prozent extrem niedrig – was wiederum auch bedeutet, dass Tschechien selbst einen Mangel an Fachkräften verzeichnet. Trotzdem floriert die Startup-Szene – zugleich gibt es Potenzial im Bereich Industrie 4.0 und spannende Projekte rund um das Thema Smart City.

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Ungarn

Ungarn Budapest
(c) Adobe Stock / tbralnina

In Ungarn wird für 2019 ein BIP-Wachstum von 3,6 Prozent prognostiziert – das liegt vor allem an öffentlichen Aufträgen, allen voran aus dem Bausektor. Abgesehen davon ist Automotive in Ungarn ein großes Thema – und hier liegt ein starker Fokus auf Elektromobilität, unter anderem wird der Kauf von E-Autos steuerlich gefördert. Außerdem ist vor allem die FinTech-Szene in Ungarn gut aufgestellt.

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Rumänien

CEE Unlimited
(c) Fotolia / Augustin Lazaroiu

Die Wirtschaft in Rumänien wächst – und das ist vor allem der wachsenden IT-Branche zu verdanken. Die Startup-Szene profitiert von der großen Zahl an Fachkräften, außerdem gibt es staatliche Förderungen und auch Investoren entdecken das EU-Land für sich. Laut dem Bericht der Rumänischen Nationalbank erreichten 2018 die Exporte der IT-Dienstleistungen einen Rekordwert von 4,5 Milliarden Euro, das entspricht einem 15-prozentigen Wachstum im Vergleich mit dem Vorjahr.

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Bulgarien

Sofia Bulgarien
(c) fotolia / Boyan Georgiev

Die bulgarische Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent. Die Arbeitslosenrate ist mit fünf Prozent auf ihrem Tiefststand seit Überwindung der Krise, die 2008/2009 begann. Allerdings gibt es auch in Bulgarien einen Fachkräftemangel: Hier fehlen dem AußenwirtschaftsCenter in Sofia zufolge 40.000 Programmierer.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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