26.02.2016

Startups scharen sich um die Blockchain

Die Blockchain ist eine Art Kontoauszug für Bitcoin-Transaktionen. Mit ihr können digitale Informationen verifiziert werden, das System läuft dezentral und gilt als betrugssicher. Innovative Startups gehen einen Schritt weiter und nutzen das Prinzip etwa, um Urheberrechte zu schützen, Identitäten zu prüfen und die Herkunft von Diamanten zurückzuverfolgen.
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Die Blockchain ist das Transaktions-Journal der digitalen Währung Bitcoin. arinahabich - Fotolia.com

Die digitale Währung Bitcoin hat vor allem mit wilden Kursausschlägen und Tumulten rund um dessen vermeintlichen Erfinder Craig Wright Schlagzeilen gemacht. Weniger ist allgemein über die dahinterstehende Technologie bekannt – aus gutem Grund, schließlich ist sie vermutlich nur einem kleinen Kreis von IT-Experten verständlich. Ein zentraler Baustein des Systems – die sogenannte „Blockchain“ – könnte jedenfalls weit über die eigentliche Funktion als digitaler Kontoauszug für Bitcoin-Transaktionen hinaus Bedeutung erlangen.

Ein Erklärungsversuch: In der Blockchain werden alle Bitcoin-Transaktionen aufgezeichnet, wie in einem Journal. Sie werden zusammengefasst, mit einer Prüfsumme versehen und in einen Block „gegossen“. Neue Blöcke werden laut Wikipedia in einem rechenintensiven Prozess geschaffen – dem sogenannten „mining“.

Süddeutsche.de bietet eine gute Zusammenfassung: „Die Blockchain ist ein digitaler Kontoauszug für Transaktionen zwischen Computern, der jede Veränderung genau erfasst, sie dezentral und transparent auf viele Rechner verteilt speichert. Damit ist die Information nicht (oder nur mit ungeheurem Aufwand) manipulierbar und verifiziert.“

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Die Wahrheit über Diamanten

Das im Vorjahr gegründete Startup Everledger wendet das Blockchain-Prinzip an, um die Herkunft von Diamanten zu verifizieren und damit Versicherungsbetrug zu verhindern. Laut der Gründerin Leanne Kemp werden alle verfügbaren Identifizierungsmerkmale des Diamanten – eingravierte Seriennummer, Schliff, Klarheit und Dutzende weitere – in der Blockchain unveränderbar gespeichert. Bisher seien diese Informationen auf Papier festgehalten worden und daher einfacher zu fälschen, so Kemp. Sie will sich mit ihrem Unternehmen mittelfristig jedoch nicht auf Edelsteine begrenzen – sondern das Prinzip auf andere Luxusgüter wie hochpreisige Uhren, Designermode und Kunstwerke anwenden.

„Das Internet erzeugt riesige Mengen an ‘Waisen’ – wir haben keine Ahnung von wem ein Werk kommt und wen wir bezahlen sollen“

Der in London ansässige Autor und Unternehmer Alan Graham will sich die Blockchain für die Revolutionierung des Urheberrechts zu Nutze machen. Das Problem: Laut Graham werden heute jeden Tag Milliarden von Musiktiteln, Videos und Texten aus verschiedenen Quellen zusammengestückelt, wobei die Urheber nur mit enormen Aufwand identifiziert werden können – sie würden meistens durch die Finger schauen. „Das Internet erzeugt riesige Mengen an ‘Waisen’ – wir haben keine Ahnung von wem ein Werk kommt und wen wir bezahlen sollen“, sagt Graham.

Hilfe für Urheber

Das von Graham mitgegründete Startup OCL (OneClickLicense) arbeitet an einer Softwarelösung, die Informationen über die Urheber in der Blockchain nicht manipulierbar speichert und diese mit dem jeweiligen Werk unzertrennlich verlinkt. Der Nutzer wisse so, unter welchen Bedingungen er das Werk nutzen darf und wen er allenfalls bezahlen muss; der Urheber könne verfolgen, was mit seinem Schaffen passiert.

In eine ähnliche Richtung zielt das Startup Ascribe: Mithilfe der Blockchain soll es Künstlern ermöglicht werden, einzigartige Werke zu schaffen, die zwar ge- und verkauft, aber nicht kopiert werden können. Mit dem Konzept hat das Unternehmen im Vorjahr über zwei Millionen Euro an Startkapital aufgestellt.

Investoren zeigen Interesse

CitizenSafe ist ein privates Unternehmen das den Auftrag erhalten hat, die Identitätsprüfung für alle Online-Services der britischen Regierung durchzuführen. Auch hier kommt die Blockchain zum Einsatz: Dort werden digitale „Fingerabdrücke“ der User gespeichert, die sich aus biometrischen Daten zusammensetzen – letztere bleiben jedoch auf dem Gerät gespeichert; nur der digitale Abdruck wird mit dem in der Blockchain abgeglichen. Das US-Startup ShoCard verfolgt ein ähnliches Modell – will mit der digitalen Verifizierung aber vor allem die Identifikation mit Kreditkarten angreifen.

Bisher wurde rund 1,5 Milliarden Euro in Unternehmen mit Bitcoin- oder Blockchain-Bezug investiert

Dass das Thema Blockchain auch bei Investoren auf immer größeres Interesse stößt, zeigen die Zahlen: Laut dem Portal Weusecoins wurden bisher rund 1,5 Milliarden Euro in Unternehmen mit Bitcoin- oder Blockchain-Bezug investiert. Im Vorjahr waren es insgesamt knapp 500 Millionen Euro – 2012 bloß 1,5 Millionen.

+++ Zum Weiterlesen: Bitcoin-Odyssee: Die digitale Währung auf dem Prüfstand +++

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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