30.09.2019

Finanzbericht der startup300 AG: So viel Umsatz brachte das Pioneers Festival

Die startup300 AG konnte den Umsatz im ersten Halbjahr 2019 um 20 Prozent steigern. Zugleich wird im aktuellen Finanzbericht der Umsatz des letzten Pioneers Festivals angeführt. Weiters ist die Rede von der Zukunft der Dealmatrix-Daten und von einem "Zukunftsprojekt", das im Spätherbst 2019 starten soll.
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startup300
(c) startup300

Seit dem 21. Jänner 2019 notieren die Aktien der startup300 AG im Segment direct market plus der Wiener Börse im fortlaufenden Handel. Nun hat der große Player des österreichischen Startup-Ökosystems seinen Finanzbericht für das erste Halbjahr 2019 vorgelegt, der diverse Einblicke in das Geschäft der startup300 AG gewährt.

Zuerst seien an dieser Stelle die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen erwähnt:

– der Umsatz von startup300 wuchs im 1. Halbjahr um +20 Prozent auf 3,075 Millionen Euro.
– Das EBITDA stieg um +1,7 Prozent auf 898.460 Euro.
– Das Konzern-Ergebnis beträgt im ersten Halbjahr 226.896 Euro.
– Die Bilanzsumme stieg auf 13,2 Millionen Euro
– Die Eigenkapitalquote beträgt 46,3 Prozent

Allerdings wird von der startup300 AG im Finanzbericht selbst darauf verwiesen, dass die Vergleichbarkeit des Zeitraums von Jänner bis Juni 2018 mit dem Berichtszeitraum von Jänner bis Juni 2019 wegen der “Erweiterung des Konsolidierungskreises um die JFDI GmbH und die Pioneers Ventures Digital GmbH im Mai 2018” stark eingeschränkt ist. “Daraus ist insbesondere der Anstieg der Personalkosten sowie der sonstigen Aufwendungen abzuleiten”, heißt es im Finanzbericht.

Außerdem ist anzumerken, dass die Entwicklung der Bewertungen jener Startups, an denen startup300 über Pioneers Ventures II beteiligt ist, in die Berechnung des Ergebnisses einfließt – und zwar weniger durch einen realen Cashflow, sondern vielmehr durch Exits ebenso wie durch “den Anstieg der Fair Values bei Startup Beteiligungen”, wie es auf Seite 7 des Berichts heißt. Die aktuellen Startup-Beteiligungen von Pioneers Ventures II können auf Firmen-ABC abgerufen werden. Diese “Erträge aus z. Handel gehaltene fin. Vermögenswerte” machen sich im aktuellen Finanzbericht mit 870.267 Euro bemerkbar, im Vergleich zu 133.001 im ersten Halbjahr 2018.

Pioneers 19 machte 1,2 Millionen Euro Umsatz

A propos Pioneers: Im Finanzbericht wird auch darauf verwiesen, dass im Mai die 9. Auflage des Pioneers Festival mit 2500 Besuchern in der Wiener  Hofburg stattfand. Auch wird hier explizit erwähnt, dass das Event mit einem Umsatz von 1,2 Millionen Euro im Finanzbericht berücksichtigt ist.

+++Drei Millionen Euro frisches Kapital für startup300+++

Im Sommer 2019 wurde das Aus des Pioneers Festivals bekannt gegeben. Im Finanzbericht heißt es dazu nun wörtlich: “Der Vorstand hat im Juli 2019 bekannt gegeben, dass das Flagship Event einer Umstrukturierung unterzogen wird und für 2020 eine grundlegende Veränderung und Neuausrichtung der Event-Strategie angestrebt wird.”

Aus dem Video-Archiv: Michael Eisler über die Schließung der Pioneers Events-Abteilung

Die aktuelle Struktur des startup300-Konzerns

Zugleich heißt es im Finanzbericht, dass die Conda GmbH (ehemals Conda AG, Anteil 100%) mit Juli 2019, sowie die The Minted Unternehmens- und PR-Beratungs GmbH (Anteil 100%) mit August 2019 in die Konzernstruktur mit einbezogen werden.

Das folgende Organigramm zeigt eine vereinfachte Darstellung der sich daraus ergebenden Konzernstruktur. Es wird in diesem Kontext darauf verwiesen, dass die JFDI GmbH mit der startup300 AG im Herbst 2019 verschmolzen wird und die Gesellschaften factory300 GmbH, Startup Live GmbH und think300 GmbH zuvor mit der JFDI GmbH verschmolzen werden/wurden.

startup300 organigramm
(c) startup300

Die Zukunft des Dealmatrix-Deals

Im August wurde außerdem bekannt, dass das Wiener Startup DealMatrix sein operatives Geschäft beendet und PioBay (Pioneers Digital) die Kunden übernimmt. PioBay ist eine SaaS-Lösung (Software-as-a-Service) Lösung, die über die letzten Jahre entwickelt wurde und insbesondere für Kunden im Bereich Corporate Consulting, Scouting, Dealflow, Screening, Sourcing sowie Match-Making eingesetzt werden wird, heißt es diesbezüglich im Bericht.

Auch Conda und The Minted sollen künftig auf die gemeinsame Plattform zugreifen und den wachsenden Datenbestand von rund  18.000 Startups weiter erhöhen. Bis Jahresende erwartet der Vorstand fünf Kunden aus der Kooperation mit DealMatrix auf der PioBay Plattform, heißt es im Bericht: “Der Fokus liegt weiterhin darauf, die Kunden im Bereich Corporate-Consulting zu gewinnen und dann für PioBay zu begeistern.”

Ausblick: 6 bis 7 Millionen Euro im Gesamtjahr

Der Vorstand rechnet laut Finanzbericht damit, das im Jänner angekündigte Umsatzziel von insgesamt sechs bis sieben Millionen Euro für das Gesamtjahr zu erreichen. Das EBITDA zum 31. Dezember hängt unter anderem von der Entwicklung der Startup-Beteiligungen ab.

Zudem heißt es im Ausblick, dass der Vorstand eine Vereinfachung im Konzern beschlossen und daher die Zusammenlegung der operativen Einheiten in die startup300 AG eingeleitet hat. Dadurch sollen Synergien im Team verstärkt werden, aber auch Kosten der Administration mittelfristig gesenkt werden können, heißt es im Finanzbericht.

Und abschließend noch ein weiterer Ausblick: Im Sommer 2019 wurde ein “Zukunftsprojekt” gestartet, um “das Angebot der
startup300-Gruppe am Markt und in der Kommunikation zu vereinfachen sowie eine künftig noch stärkere Ausrichtung als Betreiber und Gesamtanbieter eines Startup Ökosystems zu signalisieren.” Der Schwerpunkt wird dabei auf den Ausbau des Membership-Modells, sowie den Auf- und Ausbau der digitalen Angebote in der Gruppe gelegt. Der Vorstand rechnet laut Finanzbericht mit einem Marktstart im Spätherbst 2019.

Anmerkung: Der Absatz über die Auswirkungen der Startup-Beteiligungen im Finanzbericht wurde in diesem Artikel nachträglich ergänzt. 

⇒ zum Finanzbericht

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
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Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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