21.01.2019

startup300-Aktie schließt am ersten Tag mit 5,5 Prozent Minus ab

Die startup300-Aktie schließt am ersten Tag mit einem Minus von 5,5 Prozent ab. Im Vorfeld des heutigen Starts im direct market plus Segment der Wiener Börse hatte der zuvor veröffentlichte Jahresabschluss noch für Gesprächsstoff gesorgt. Wir sprachen dazu mit startup300-Co-Founder Bernhard Lehner.
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Michael Eisler: Feierstimmung knapp nach dem Börsenstart der startup300-Aktie
(c) Michael Eisler: Feierstimmung knapp nach dem Börsenstart der startup300-Aktie 2019

Das Läuten der Börsenglocke durfte heute Früh startup300-Aufsichtsrat und -Aktionär Hansi Hansmann übernehmen. Für das Linzer Startup-Netzwerk war heute der große Tag. Um 8:55 Uhr startete der Handel der startup300-Aktie im neuen KMU-Segment direct market plus der Wiener Börse – der brutkasten hatte im Vorfeld berichtet. Mit 19 Millionen Euro war der Börsenwert der startup300 AG festgelegt worden. Dabei wurden rund 1,9 Mio. Aktien zum Referenzwert von zehn Euro zum Handel freigegeben.

startup300-Aktie: Unternehmensbewertung sinkt am Tag 1 um 0,9 Mio. Euro

Gleich nach Start war die startup300-Aktie kurzzeitig auf den Tageshöchststand von 10,40 Euro gestiegen. Knapp vor Mittag war der Tages-Tiefpunkt von 8,20 Euro erreicht. Ab dem frühen Nachmittag stieg die Aktie wieder moderat. Nach dem Börsenschluss um 17:34 wissen wir: Die Aktie ging am ersten Tag nicht durch die Decke. Sie stürzte aber auch nicht zu stark ab. Sie schloss mit einem Minus von 5,5 Prozent bei 9,45 Euro ab. Das bedeutet aber immerhin eine Korrektur der Unternehmensbewertung um 900.000 Euro nach unten auf 18,1 Mio. Euro.

Lehner: “hatten keine Erwartung bezüglich der Preisentwicklung”

“Wir hatten ehrlich gesagt keine Erwartung bezüglich der Preisentwicklung. Wir haben natürlich einen Preis und eine Bewertung festgelegt, an die wir glauben. Der Referenzkurs ist ernsthaft, aber auch sportlich. Wir wussten aber nicht, ob der Kapitalmarkt es auch so sieht wie wir”, sagte startup300-Co-Founder Bernhard Lehner knapp vor Börsenschluss im Gespräch mit dem brutkasten. Nun sehe man sich bestätigt.

Einmaleffekt sorgte für Bilanzgewinn

Dabei hatte im Vorfeld der Jahresabschluss der startup300 AG und des gesamten Konzerns noch für Gesprächsstoff gesorgt. Dieses war gerade rechtzeitig vor dem Börsenstart veröffentlicht worden. Ausgewiesen ist darin für das Vorjahr ein Bilanzgewinn von 113.485 Euro im Gegensatz zu einem Minus von 338.300 Euro im Jahr 2017. Das Finanzergebnis 2018 beträgt 703.590 Euro. Dieses sei aber auf einen Einmaleffekt durch den konzerninternen Verkauf von 26 Startup-Beteiligungen zustande gekommen. Konkret wurden die Beteiligungen von der Muttergesellschaft startup300 AG für 1,09 Mio. Euro an die Tochter Pioneers Ventures verschoben.

“Herausputzen der Braut” vor dem Börsengang?

Die etwa in einem Beitrag der Oberösterreichischen Nachrichten geäußerte Vermutung, dass es sich dabei um ein “Herausputzen der Braut” vor dem Börsengang handle, weist Bernhard Lehner zurück. “Das war eine organisatorische Umschichtung, da wir die Beteiligungen nicht in der Muttergesellschaft haben wollten. Es ist ein buchhalterischer Effekt, dass dabei dieses Ergebnis herauskommt. Wir wollten es dadurch aber in keinster Weise beschönigen. Man sieht ja auch am Jahresergebnis für den gesamten Konzern, wo wir die Eckdaten schon veröffentlicht haben, dass wir ein Minus haben. Da haben wir nichts zu verbergen”.

Konzern-Minus durch Akquisitionen

Der Konzern-Jahresabschluss soll in zwei Wochen gesondert veröffentlicht werden. startup300 kommunizierte dazu vorab, von einem Umsatz von etwas über vier Millionen Euro auszugehen. Insgesamt komme man auf ein Ergebnis von rund Minus 1,4 Mio. Euro bei einem EBITDA von rund minus 840.000 Euro. Das zusätzliche Minus sei auf die Akquisitionen, etwa den Kauf der JFDI (Pioneers) und von Conda und die damit verbundenen Abschreibungen zurückzuführen, erklärt Bernhard Lehner. “Wir sind aber eben nicht auf das heutige Datum, sondern auf langfristiges Wachstum ausgerichtet”.

Fehlende Planungsrechnungen bei Conda

Dabei wurden von der Conda AG bislang nur rund elf Prozent Anteile erworben. Man sei vertraglich gebunden, die restlichen rund 89 Prozent Anteile im Jahr 2019 zu erwerben, heißt es auf der Page der startup300 dazu. Die Conda sorgte im vorliegenden Jahresabschluss auch für eine Einschränkung. KPMG, das die Prüfung des Jahresabschlusses durchführte, versah diesen mit einem “eingeschränkten Bestätigungsvermerk”. Grund dafür sei, dass “auf Grund von nicht vorliegenden Planungsrechnungen der Conda AG und deren fünf Tochtergesellschaften die Prüfer keine ausreichenden Prüfnachweise über die Werthaltigkeit dieser Beteiligung bzw. allfällig notwendiger Rückstellungen für schwebende Verluste im Zusammenhang mit dem Erwerb der restlichen Anteile erlangen” hätten können.

“Einfach nicht schaffbar für uns”

“Wir mussten innerhalb weniger Wochen eine Planung für 2019 machen. Das war im Fall der fehlenden Planungsrechnungen für Conda einfach nicht schaffbar für uns”, räumt Lehner ein. Daher habe man den “eingeschränkten Bestätigungsvermerk” in Kauf nehmen müssen. “Spätestens im Halbjahr werden wir aber die komplette Planung vorlegen können”. Dann dürfte wohl auch bezüglich des tatsächlichen Marktwerts der startup300-Aktie mehr Klarheit herrschen.

⇒ Zur startup300-Page

Archiv: Michael Eisler und Bernhard Lehner im Video-Talk

Live-Talk mit Startup300

Fireside-Chat Live: Michael Eisler und Bernhard Lehner, die Vorstände und Co-Founder von Startup300, im Hintergrundgespräch über die Strategie hinter den letzten Akquisitionen von Startup Live, Pioneers und CONDA, über deren Wirtschaftlichkeit, die Post-Merger Phase, die Kapitalerhöhung, den geplanten Börsengang uvm.

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 20. November 2018

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Das Bitpanda-Gründungsteam (v.l.) Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth | © Bitpanda

Schon im Mai verkündete das Wiener Unicorn Bitpanda die Eröffnung eines Standorts in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Darauf folgten Kooperationen mit einer Bank und einem Krypto-Anbieter in der Region. Nun gab der Krypto-Broker den Erhalt einer “grundsätzlichen Genehmigung” durch die Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) in Dubai bekannt.

Von “ausschließlich B2B-Sparte”…

Mit dem Erhalt der Lizenz dürften sich auch die Pläne von Bitpanda – oder deren offizielle Kommunikation – geändert haben. Noch im Mai hieß es gegenüber brutkasten zum Dubai-Standort nämlich noch explizit: “Es geht hier jedoch ausschließlich um eine Präsenz unserer B2B-Sparte Bitpanda Technology Solutions. Wir wollen unsere Infrastruktur Banken und anderen Akteuren der Finanzwirtschaft aus der Region anbieten, da wir in der jüngeren Vergangenheit vermehrt Nachfrage und Interesse aus der Region erfahren haben. Der Fokus von Bitpanda als Gruppe bleibt jedoch weiterhin auf Europa gerichtet.”

… zu “auch B2C-investoren”

In der heutigen Aussendung zur VARA-Genehmigung liest es sich nun ganz anders. “Nach Erhalt der Betriebslizenz wird Bitpanda sowohl B2B-Kunden als auch B2C-Investoren in den VAE eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen bereitstellen.” Man werde in den Vereinigten Arabischen Emiraten als “Bitpanda Broker MENA DMCC” operieren und “damit erstmals Märkte außerhalb Europas erschließen”.

Bitpanda-Gründer Demuth: Dubai als “strategische Ausgangsbasis für internationale Expansion”

In einem Statement spricht auch Bitpanda-Co-Founder und Co-CEO Eric Demuth die (B2C-)Expansionspläne deutlich an: “In Europa haben wir uns den Ruf als vertrauenswürdigste und am stärksten regulierte Plattform für digitale Vermögenswerte erarbeitet. Jetzt weiten wir dieses bewährte Modell weltweit aus, wobei Dubai und die VAE als strategische Ausgangsbasis für unsere internationale Expansion dienen. Die Möglichkeiten sind immens und wir sind in einer einzigartigen Position, um sie zu nutzen – sowohl als Europas führender Krypto-Broker als auch als Top-Infrastrukturanbieter im Bereich der digitalen Vermögenswerte.”

Betonung der Compliance für Bitpanda auch außerhalb Europas zentral

Auch in den Märkten außerhalb Europas will Bitpanda mit der Betonung der Einhaltung sämtlicher regulatorischer Vorgaben punkten. “Die Tatsache, dass VARA in weniger als acht Monaten eine grundsätzliche Genehmigung erteilt hat, spiegelt die Stärke des fortschrittlichen Regulierungsrahmens von VARA und das unerschütterliche Engagement von Bitpanda für Compliance und Innovation wider”, kommentiert Fabian Reinisch, General Counsel von Bitpanda. “Seit über einem Jahrzehnt zeigen wir, dass ein Compliance-First-Ansatz der einzige Weg zu nachhaltigem und verantwortungsvollem Wachstum in unserer Branche ist. Jetzt weiten wir diesen Ansatz auf Märkte außerhalb Europas aus”, so Reinisch.

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