18.05.2022

Startup Schüttflix kommt nach Österreich – Millionen-Umsätze mit Schotter

Schüttflix digitalisiert einen wichtigen Teil der Bauwirtschaft und hat dadurch gerade ein gutes Momentum für die Expansion.
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Stefan Klanner (Country Manager Österreich) und Christian Hülsewig (Founder und CEO) von Schüttflix © Schüttflix
Stefan Klanner (Country Manager Österreich) und Christian Hülsewig (Founder und CEO) von Schüttflix © Schüttflix

Schüttflix ist nach eigenen Angaben eines der erfolgreichsten Baubranchen-Startups in Europa. Das 2018 in Deutschland gegründete Unternehmen digitalisiert den Markt für Schüttgut wie Schotter oder Sand mit einem Marketplace und einer Logistik-Plattform. Damit brachte es Schüttflix 2021 auf einen Umsatz von 50 Millionen Euro – etwa 9000 Plattform-Teilnehmer:innen zählt das Startup. Jetzt setzt das Unternehmen zur internationalen Expansion an und der erste Schritt führt nach Österreich.

In Österreich können ab Juli erste Bestellungen über die Plattform abgewickelt werden. Bis Ende 2022 will es das Startup auf dem ersten Auslandsmarkt zu einem Millionenumsatz bringen. Verantwortlich dafür ist Stefan Klanner, der die Rolle des Country Managers übernimmt. Klanner war bis vor kurzem Geschäftsführer bei dem österreichischen Startup wastebox, hinter dem das Entsorgungsunternehmen Saubermacher steht.

Kostendruck in der Baubranche

Für Schüttflix ist der Krisenmodus, in der die Baubranche steckt, ein gutes Momentum: „Wie in Deutschland herrscht auch in der österreichischen Baubranche ein enormer Kostendruck. Zudem wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. An beiden Punkten setzen wir an und sehen erhebliches Verbesserungspotenzial“, sagt Christian Hülsewig, Gründer und CEO von Schüttflix. „Indem wir alle Akteure der Schüttgut-Wertschöpfungskette optimal miteinander vernetzen, vereinfachen wir die Beschaffungsprozesse erheblich. Das spart Anbietern und Abnehmern von Schüttgütern viel Zeit und Geld. Und Spediteure profitieren von der Möglichkeit, unkompliziert neue Aufträge zu erhalten.“

So funktioniert Schüttflix

Das Startup bietet einen dreiseitigen Marktplatz, der Bauunternehmer:innen, Baustoffanbieter:innen und Spediteur:innen verbindet. Über die App können Schüttgüter wie Sand, Kies oder Schotter angeboten, anhand der Preise verglichen und gekauft werden. Der Marktplatz kann grundsätzlich kostenlos genutzt werden. Das Geschäftsmodell von Schüttflix baut vor allem auf digitalen Logistik-Lösungen. Für Spediteur:innen bietet das Startup eine Software für die Planung von Touren und Bauunternehmer:innen Echtzeit-Daten und digitale Dokumente.

In Österreich läuft nun das Onboarding erster Produzent:innen und Spediteur:innen. „Österreich verfügt über eine innovative und starke Bauwirtschaft, die ein hohes Bauvolumen bewältigt und in anderen Bereichen gezeigt hat, dass sie die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung effizient nutzen kann. Für uns sind das ideale Voraussetzungen, um zu wachsen. Bis Ende des Jahres wollen wir Schüttflix Österreich als führende Logistik-Plattform positionieren und einen Umsatz im siebenstelligen Bereich erzielen“, sagt Country Manager Klanner. Noch im Sommer sollen die nächsten Expansionsschritte folgen, die das Startup nach Polen und in die Tschechische Republik führen werden.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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