Schüttflix ist nach eigenen Angaben eines der erfolgreichsten Baubranchen-Startups in Europa. Das 2018 in Deutschland gegründete Unternehmen digitalisiert den Markt für Schüttgut wie Schotter oder Sand mit einem Marketplace und einer Logistik-Plattform. Damit brachte es Schüttflix 2021 auf einen Umsatz von 50 Millionen Euro – etwa 9000 Plattform-Teilnehmer:innen zählt das Startup. Jetzt setzt das Unternehmen zur internationalen Expansion an und der erste Schritt führt nach Österreich.

In Österreich können ab Juli erste Bestellungen über die Plattform abgewickelt werden. Bis Ende 2022 will es das Startup auf dem ersten Auslandsmarkt zu einem Millionenumsatz bringen. Verantwortlich dafür ist Stefan Klanner, der die Rolle des Country Managers übernimmt. Klanner war bis vor kurzem Geschäftsführer bei dem österreichischen Startup wastebox, hinter dem das Entsorgungsunternehmen Saubermacher steht.

Kostendruck in der Baubranche

Für Schüttflix ist der Krisenmodus, in der die Baubranche steckt, ein gutes Momentum: „Wie in Deutschland herrscht auch in der österreichischen Baubranche ein enormer Kostendruck. Zudem wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. An beiden Punkten setzen wir an und sehen erhebliches Verbesserungspotenzial“, sagt Christian Hülsewig, Gründer und CEO von Schüttflix. „Indem wir alle Akteure der Schüttgut-Wertschöpfungskette optimal miteinander vernetzen, vereinfachen wir die Beschaffungsprozesse erheblich. Das spart Anbietern und Abnehmern von Schüttgütern viel Zeit und Geld. Und Spediteure profitieren von der Möglichkeit, unkompliziert neue Aufträge zu erhalten.“

So funktioniert Schüttflix

Das Startup bietet einen dreiseitigen Marktplatz, der Bauunternehmer:innen, Baustoffanbieter:innen und Spediteur:innen verbindet. Über die App können Schüttgüter wie Sand, Kies oder Schotter angeboten, anhand der Preise verglichen und gekauft werden. Der Marktplatz kann grundsätzlich kostenlos genutzt werden. Das Geschäftsmodell von Schüttflix baut vor allem auf digitalen Logistik-Lösungen. Für Spediteur:innen bietet das Startup eine Software für die Planung von Touren und Bauunternehmer:innen Echtzeit-Daten und digitale Dokumente.

In Österreich läuft nun das Onboarding erster Produzent:innen und Spediteur:innen. „Österreich verfügt über eine innovative und starke Bauwirtschaft, die ein hohes Bauvolumen bewältigt und in anderen Bereichen gezeigt hat, dass sie die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung effizient nutzen kann. Für uns sind das ideale Voraussetzungen, um zu wachsen. Bis Ende des Jahres wollen wir Schüttflix Österreich als führende Logistik-Plattform positionieren und einen Umsatz im siebenstelligen Bereich erzielen“, sagt Country Manager Klanner. Noch im Sommer sollen die nächsten Expansionsschritte folgen, die das Startup nach Polen und in die Tschechische Republik führen werden.