08.07.2022

Startup-Rat im Wirtschaftministerium startet: Raunig und Egg mit Vorsitz, Fassl draußen

Startup-Beauftragte und Startup-Komitee sind Geschichte, dafür gibt es unter Wirtschaftsminister Kocher nun den neuen Startup-Rat.
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Laura Egg, Managing Director der aaia & AustrianStartups-CEO Markus Raunig | (c) aaia/ linkedin profil raunig

Mit der Amtszeit von Ex-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck endete auch die Zeit der Startup-Beauftragten und des Startup-Komitees. Denn diese waren vertraglich an Schramböcks Position gebunden, wie die bisherige Startup-Beauftragte Lisa Fassl dem brutkasten erklärt. In den vergangenen Wochen seit der Amtsübernahme durch Martin Kocher wurde nun das gesamte Konzept überarbeitet und neu aufgestellt. Heute wird der neue “Startup-Rat” vorgestellt.

Bekannte Gesichter aus der Startup-Szene im Startup-Rat

In ihm sitzen wieder bekannte Namen aus der Startup-Szene – die meisten davon waren bereits zuvor im Startup-Komitee. Konkret sind es Rudolf Dömötör, Laura Egg, Claudia Falkinger, Bernadette Frech, Stefan Haubner, Markus Raunig und Werner Wutscher, die im Rahmen den Gremiums gleichberechtigt sind. Den Ratsvorsitz übernehmen aktuell AustrianStartups Vorstandsvorsitzender Markus Raunig und aaia-Geschäftsführerin Laura Egg.

Lisa Fassl geht: “Voller Fokus auf Female Founders”

Nicht mehr dabei ist die ehemalige Startup-Beauftragte Lisa Fassl. Sie hat zwar wiederholt starke Kritik geäußert, ziehe sich nun aber aus rein zeitlichen Gründen zurück, sagt sie dem brutkasten: “Für mich braucht es jetzt vollen Fokus auf Female Founders. Wir haben mittlerweile 51.000 Frauen im Netzwerk und 19 Teammitglieder und noch sehr viel vor in den kommenden Monaten”. Sie werde sich aber weiterhin zur Startup-Politik äußern und sich dabei kein Blatt vor den Mund nehmen.

Markus Raunig: “Startup-Rat ist unabhängig”

Der neue Startup-Rat soll “die Interessen und Bedürfnisse der Startup-Branche bestmöglich abbilden” und “als Sprachrohr für die gesamte Branche”, heißt es in einer Aussendung des Wirtschaftministeriums. Neu ist vor allem die Konstellation mit gleichberechtigten Mitgliedern. Markus Raunig sieht gegenüber dem brutkasten auch im neuen Wording eine wichtige Message: “Ein ‘Rat’ ist unabhängig und berät die Politik. ‘Beauftragter’ klingt dagegen nach einer politischen Position, was es a etwa in Deutschland auch ist”.

Laura Egg: “Ich glaube, es ist genug am Tisch. Es geht jetzt darum, in die Umsetzung zu kommen.”

Ab nun sollen alle zwei Wochen Sitzungen des Startup-Rats stattfinden, wobei man Schwerpunkte setzen will, erklärt Raunig. Dabei werden vor allem die bereits seit langem bekannten Themen gepusht werden, sagt Laura Egg gegenüber dem brutkasten, zudem wolle man einen Fokus auf das Thema Spinoffs legen: “Ich glaube, es ist genug am Tisch. Es geht jetzt darum, in die Umsetzung zu kommen”.

Martin Kocher: “erwarte mir einen konstruktiven Austausch”

“Ich erwarte mir einen konstruktiven Austausch zu standort-und arbeitsmarktpolitisch relevanten Themen wie unter anderem zur Rot-Weiß-Rot-Karte aber auch zu zentralen Gründungsfragen. Ich freue mich auf die Gespräche”, kommentiert Minister Kocher in einer Aussendung. In einer ersten Reaktion bezeichnet Junge Wirtschaft-Chefin Christiane Holzinger den Startup-Rat als “wichtiges Signal” und wiederholt bei der Gelegenheit einige der bekannten Forderungen wie Steuer-Erleichterungen und Bürokratie-Abbau.

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Memorandum of Understanding, Startup-Allianz, Innovation, Wien, Rio
(c) Stock.Adobe/mRGB/ IrynaV - Wien und Rio kooperieren künftig.

Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen aus Wien und Rio de Janeiro sollen eine wirtschaftliche Brückenbau-Funktion in Gang gesetzt und interkontinentale Perspektiven zwischen Europa und Südamerika ermöglicht werden.

Erstes “Memorandum of Understanding” außerhalb portugiesischsprachiger Welt

“Dies ist das erste von Rio de Janeiro unterfertigte ‘Memorandum of Understanding’ außerhalb der portugiesischsprachigen Welt. Wir öffnen damit eine wirtschaftliche Pforte in die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Eine Marktchance, von der die zahlreichen innovativen Wiener Startups und Technologieunternehmen in ihrem Wachstumsbestreben nur profitieren können”, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Die Idee zu dieser Allianz startete vor rund vier Wochen während eines Besuchs einer Expert:innendelegation der Wirtschaftsagentur Wien in Rio de Janeiro: “Wien und Rio de Janeiro verbindet nun offiziell der Wille, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und den Dialog zu vertiefen”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Ähnlich wie bei uns sind auch in Rio de Janeiro die Kreativwirtschaft und die Biotech-Branche von großer Bedeutung für den Standort und wir erwarten uns hier einen regen wirtschaftlichen Austausch.”

ViennaUp und WebSummit

Zu einem der künftigen Schwerpunkte zählt die Zusammenarbeit der internationalen Startup-Festivals der beiden Städte: Konkret geht es um die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP und um den WebSummit in Rio.

“Wir sehen auch hinsichtlich einer engeren Kooperation während unserer Festivals großes Potential. Diese Veranstaltungen bieten aufstrebenden Jung-Unternehmer:innen beider Städte die internationale Bühne, die sie für eine Weiterentwicklung ihrer Ideen und Produkte benötigen”, glaubt Hanke.

Das zwischen Wien und Rio de Janeiro abgeschlossene “Memorandum of Understanding” ist bereits die vierte Vereinbarung in den letzten zwölf Monaten, die die Hauptstadt getroffen hat. Ähnliche Übereinkommen wurden zuvor bereits mit Bangkok, Shanghai und Shenzhen vereinbart.

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