16.06.2019

“Startup meets Industry”: Wie die Industrie von Startups profitiert

Der Linzer Inkubator tech2b lud am 13. Juni Startups, Industriebetriebe und Investoren in die Tabakfabrik Linz zur diesjährigen Ausgabe von "Startup meets Industry" ein. Ziel war es, Industrie und Startups miteinander zu vernetzen und bereits bestehende Best-Practice-Beispiele aufzuzeigen.
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(c) tech2b / Fotostudio Eder: Die Speaker von "Startup meets Industry"
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Wie können klassische Industriebetriebe enger mit Startups zusammenarbeiten? Diese Frage stand im Zentrum der diesjährigen “Startup meets Industry” Veranstaltung des Linzer Inkubators tech2b. Dafür lud dieser am vergangenen Donnerstag Startups, Leitbetriebe und Netzwerkpartner aus der Industrie in das Linzer Startup-Zentrum “Strada del Startup” ein.

+++ “Sponsion”: Der Linzer Inkubator macht 35 Startups marktreif +++ 

In der diesjährigen Ausgabe von “Startup meets Industry haben nicht nur Industriebetriebe wie die Engel Austria GmbH, Keba AG und Pöttinger Landtechnik GmbH vorgestellt, was sie von Startups lernen, sondern auch wie sie zukünftig noch mehr voneinander profitieren können. Gekommen waren rund 120 Gäste.

“Drei in einem Boot” und Silicon Valley

Unter dem Titel “Drei in einem Boot: Industrie – Startups – Investoren” wurde mit Gästen wie Marie-Helen Ametsreiter (Speedinvest), Herbert Gartner (eQventure) und Daniel Haider (Raiffeisenlandesbank Oberösterreich) bei der Veranstaltung auch ein spezieller Fokus auf Investmentstrategien gelegt.

Zudem gab das Außenwirtschaftsbüro “San Francisco” der Außenwirtschaft Austria Inputs über aktuelle Entwicklungen im Silicon Valley. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten für oberösterreichische Betriebe erörtert, wie sie in der kalifornischen Startup-Szene andocken können.

Neben diesen Experten-Inputs diskutierten die Teilnehmer, welche Rolle die Geschäftsmodell-Modellierung in der Industrie haben kann. Dabei wurden auch Best-Practice-Beispiele präsentiert.

 

tech2b möchte “Tür-Öffner” sein

Im Rahmen der Veranstaltung erläuterte der designierte tech2b Geschäftsführer Raphael Friedl: “Das Ziel von tech2b ist es, Startups mit KMU und Corporates zusammenzubringen, um so eine schnellere Technologiedurchdringung – sowohl für Startups als auch für die Unternehmen – durch Kooperationen zu generieren.” Dafür bräuchte es einer stärkeren Sichtbarmachung von bereits bestehenden Synergien und die Förderung eines Erfahrungsaustausches zwischen Startups und Industriebetrieben.

PIER 4 – ein “Ideen-Dock” für Corporates und Startups

Die Förderung dieses Erfahrungsaustausches forciert tech2b nicht nur über die Veranstaltungsreihe “Startup meets Industry”, sondern hat dafür 2017 auch ein eigenes Projekt namens PIER 4 ins Leben gerufen. Laut den Initiatoren versteht sich dieses als eine Art “Dock für Industrie, Startups und deren Ideen”. Im Zentrum steht dabei der Erfahrungsaustausch von Corporates und Startups.

+++ mehr zu Corporate Innovation +++

Business Angel Herbert Gartner von eQventure betonte im Zuge der Veranstaltung, dass derartige Corporate-Startup-Collaboration eine Voraussetzung dafür sind, dass traditionelle Industriebetriebe Innovationen hervorbringen können. “Es ist ein Naturgesetz, dass die Innovationskraft mit der Größe der Unternehmen abnimmt und die stärksten disruptiven Technologien immer von jungen Unternehmen kommen. Wirklich bahnbrechend Neues können behäbige Großunternehmen meist nur durch die Akquisition innovativer Technologiefirmen erreichen”, so Gartner.


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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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