07.03.2016

Startup-Live Klagenfurt: “Work In Out” überzeugt mit EMS-Training

Die Gesundheit der Mitarbeiter wird für Firmen immer wichtiger. Das Startup "WorkInOut" hat mit seiner Geschäftsidee EMS-Training in Unternehmen durchzusetzten, den Startup-Live Event in Klagenfurt gewonnen.
/artikel/startup-live-klagenfurt-workinout-ems-training
Das Startup WorkInOut überzeugte beim Startup-Live in Klagenfurt mit der Idee EMS-Trainig in Firmen durchzusetzen. screenshot startuplive.org

Warum ein mit Rubinen besetztes Flipchart “the next big thing” ist, konnte man unter anderem am vergangenen Wochenende beim Startup-Live in Klagenfurt erfahren. Zum zweiten Mal fand der Event im Lakeside Park statt. Gründer und Interessierte entwickelten mit erfahrenen Mentoren neue Geschäftskonzepte.

Viele Gewinner beim Startup-Live

Insgesamt waren es acht Startups, die versuchten die Jury mit ihren Pitches zu überzeugen.

  • Winner Later Stage: WorkInOut
  • Winner Early Stage: StayOK
  • Best Pitch: Peer2Pear
  • Best Hardware: Aero Droni
  • Best Fun Pitch: Flipchart Ruby
Die Gewinner der Later Stage: WorkInOut (c) Facebook Startup-Live Klagenfurt.
Die Gewinner der Later Stage: WorkInOut (c) Facebook Startup-Live Klagenfurt.

Das Medienpaket der Styria und Brutkasten ging an das Startup WorkInOut. Die Jungunternehmer setzen auf die Gesundheit und Fitness von Mitarbeitern in Unternehmen. Mit einem B2B-Konzept möchten sie EMS-Training in Firmen durchsetzen. Durch elektronische Muskelstimulation können beim EMS-Training in kurzer Zeit große Trainingserfolge erzielt werden.

+++Mehr zum Thema: Brutkasten-Livestream vom “7Ventures Pitch Day” am 8. März+++

Spaß muss sein: Rubin-besetztes Flipchart

Spaß sollte bekanntlich nirgendwo zu kurz kommen. So auch in der Startup-Szene. Im Zuge eines beliebten Pitch-Games entstand “Flipchart Ruby”. Die Kandidaten bekommen zwei willkürliche Wörter zugelost und müssen daraus ein Produkt basteln. Die Gewinnerin des Spiels überzeugte mit ihrer Idee von Rubin-besetzten Flipcharts – einer Innovation, die sogar Society-Sternchen Kim Kardashian kaufen würde.

Organisator selbst aus Startup-Szene

Die Jury bei der Entscheidungsfindung. (c) Facebook Startup Live Klagenfurt
Die Jury bei der Entscheidungsfindung. (c) Facebook Startup Live Klagenfurt

Sowohl die Jury als auch die Mentoren setzten sich aus erfahrenen Experten zusammen. Doch nicht nur Jury und Mentoren wissen was in der Szene läuft. Denn auch der Organisator Alexander Mann blickt auf viel Pitch-Erfahrung zurück. Er war mit seinem Startup “The Thinking” unter anderem Teilnehmer der Puls4- Show “2 Minuten 2 Millionen.” Unterstützt wurde der Event unter anderem von “Build!” – Kärntens Gründerzentrum.

Über Startup-Live

Startup Live ist ein dreitägiges internationales Startup-Event. Den Teilnehmern wird neben Pitchtraining, Feedback von erfahrenen Mentoren und sehr viel Spaß auch ein Netzwerk aus namenhaften Investoren, Medien und erfolgreichen Entrepreneuren geboten. Ziel ist es, in drei Tagen die Geschäftsidee in ein funktionierendes Unternehmenskonzept umzusetzen.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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