12.04.2019

Startup Hektar Nektar entwickelt eine Transportbox für Bienen

Das Startup Hektar Nektar hat sich das Ziel gesetzt, die Bienenpopulation bis 2028 um zehn Prozent zu steigern. Dafür wurde ein digitaler Marktplatz entwickelt, über den Bienen gehandelt werden können. Doch der Teufel steckt oft im Detail - in diesem Fall die Logistik.
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Hektar Nektar
(c) Hektar Nektar: Die Gründer Martin und Mark Poreda

Das Startup Hektar Nektar ist eine Plattform, über die Imker ihre Bienenpopulation aufstocken können. Das ist per se eine gute Idee – doch wie kommen die Bienen sicher dort hin, wo sie gebraucht werden? Zur Lösung dieses Logistikproblems hat Hektar Nektar eine eigene Versandbox aus Wellpappe namens “Papernuc” entwickelt, mit der die Bienen schonend auch über längere Strecken lebend verschickt werden können.

Die Lösung besteht aus einer Außen- und einer Innenbox, so dass die Bienen frei herumfliegen können. Die Außenbox hat außerdem eine mit Fliegengitter abgesicherte Öffnung, damit die Bienen ausreichend Luft bekommen. In der Innenbox wiederum gibt es Fächer, in denen sich die Bienen niederlassen können.

Die Vorteile dieses Konstrukts: Die Bienen bekommen ausreichend Luft, die Logistiker werden nicht gestochen, die Verpackung aus Wellpappe ist einfach zu nutzen, und den Bienen wird nicht zu heiß.

„Die Bienen-Versandbox Papernuc spiegelt den ökologischen Gedanken von Hektar Nektar wieder und entspricht den Anforderungen der Imkerei: sie ist leicht, falt- und transportierbar, wiederverwendbar und zu 100 Prozent recyclebar. Mit der Papernuc tragen wir zur Steigerung der Bienenpopulation bei,“ so die beiden Hektar Nektar Gründer Martin und Mark Poreda. Insgesamt 400 Bienenvölker haben in der ersten Saison ihre Besitzer gewechselt.

Marktplatz und Projekt 2028 für mehr Bienen

Laut Hektar Nektar gab es im Jahr 1950 noch 1,2 Millionen Bienenvölker in Österreich, im Jahr 2017 waren es nur noch 350.000. Das Problem ist unter anderem, dass die Imkerei ein sehr zeitaufwändiges Geschäft ist und die Honigpreise zu niedrig sind, weshalb sich kostspielige Imkerei nicht rechnet. Folglich sinkt die Zahl erfahrener Imker stetig.

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Über den digitalen Bienen-Marktplatz auf hektarnektar.com soll das Problem gelöst werden, hier können Imker Bienen kaufen und verkaufen – und genau dafür kann die Transportbox genutzt werden. Bisher hat die Community schon 5500 User, heißt es auf der Website.

Mit dem “Projekt 2028” bekommen die Imker außerdem Bienensets von Unternehmen, mit denen sie ihre Bienenpopulation vermehren können. Die Unternehmen wiederum können die Spenden als neuartigen Aspekt in ihre CSR-Strategie und -kommunikation integrieren. Ziel ist es, die Bienenpopulation um zehn Prozent zu steigern, indem eine neue Imker-Generation unterstützt wird.

Das Leben nach dem Exit

Martin und Mark Poreda, die Gründer von Hektar Nektar, sind kein unbeschriebenes Blatt in der österreichischen Startup-Landschaft: Sie haben 2007 die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu gegründet und 2013 an das Business-Netzwerk Xing verkauft. Nach einer kurzen Auszeit entschlossen sie sich, Hektar Nektar zu gründen und die Technologie zu nutzen, um den Bienen zu helfen, so wie sie mit kununu den Arbeitnehmern geholfen haben.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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