23.08.2018

200.000 Euro von aws und FFG für Wiener Startup Hektar Nektar

Das Wiener Startup Hektar Nektar der Kununu-Gründer-Brüder Martin und Mark Poreda sichert sich 200.000 Euro Förderung von aws und FFG. Mit seinem "Projekt 2028" verfolgt das Unternehmen ein ambitioniertes Ziel: Eine Trendwende entgegen des Bienensterbens.
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Hektar Nektar Projekt 2028 aws ffg Förderung Schramböck
(c) Schedl: Margarete Schramböck überreichte den Hektar Nektar-Gründern Mark und Martin Poreda ein Insektenhotel. Rechts im Bild: Bernhard Sagmeister, GF aws.

Eher beiläufig erwähnte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck es bei einer Pressekonferenz, bei der der neue Förderkonfigurator des aws im Zentrum Stand: Das Wiener Startup Hektar Nektar sicherte sich 200.000 Euro an Förderungen von aws und FFG. Die Kapitalspritze kommt nur knapp mehr als zwei Monate nach dem Abschluss einer sechsstelligen Investment-Runde mit dem Deutschen Bauernverlag.

+++ Wie mit Big Data das Bienensterben verhindert werden soll +++

“Wiederholungstäter sind genau das, was wir sehen wollen”

Die beiden Gründer, das Brüderpaar Martin und Mark Poreda, sind keine Neulinge in der Startup-Szene. Mit ihrer Arbeitgeber-Bewertungs-Plattform kununu gelang 2013 der 12 Millionen Euro-Exit an XING. “Wiederholungstäter sind genau das, was wir sehen wollen”, kommentiert aws Co-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister bei der Pressekonferenz. Und Martin Poreda merkt später an: “Bei kununu hat uns aws damals mit einer Überbrückung aus der Patsche geholfen”. Mit Hektar Nektar wollen die Poredas nun ein besonders stark diskutiertes Thema unserer Zeit angehen: Das Bienensterben. Und zwar mit einem lukrativen Business-Modell – dem ersten Online-Marktplatz für Bienenvölker (und Imkerei-Zubehör).

Projekt 2028: 10 Jahre, 100.000 Bienenvölker, 100 Millionen Euro

Neben dem Kerngeschäft greifen die Gründer-Brüder zu einer außergewöhnlichen Maßnahme, die wohl Idealismus und Marketing-Zwecken gleichermaßen dienen soll. Mit dem “Projekt 2028”, dessen Schirmherrschaft Margarete Schramböck übernimmt, wurde ein – vorsichtig ausgedrückt – ambitioniertes Ziel definiert. “Wir wollen den Abwärtstrend bei den Bienenpopulationen umkehren. In zehn Jahren wollen wir in Österreich und Deutschland um zehn Prozent mehr Bienen als heute haben. Das sind 100.000 Bienenvölker. Die Gesamtinvestition schätzen wir auf 100 Millionen Euro”, erklärt Martin Poreda.

A1 als Bienen-Sponsor für Hektar Nektar

Dazu sollen 100.000 ausgebildete (Jung-)ImkerInnen mit je einem Bienenstock, -volk und Zubehör ausgestattet werden – Kostenpunkt bei individueller Anschaffung: 2000 bis 2500 Euro für das Gesamtpaket. Finanziert werden soll das Projekt 2028 über “RetterInnen”. So können etwa Unternehmen als Sponsoren auftreten – im Gegenzug werden Bienenstöcke gebrandet. Poreda nennt als Beispiel eines bereits gewonnen Sponsors den Telekom-Konzern A1. Zugleich können Unternehmen als CSR-Projekt Bienenstöcke, die sie über Hektar Nektar beziehen, am eigenen Betriebsgelände aufstellen.

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Fehlende Futterquellen als größtes Problem

Doch ist es mit dem Aufstellen weiterer Bienenstöcke getan? Kann man alleine damit die geplante Trendwende hervorrufen? “Es spielen viele Faktoren zusammen”, räumt Martin Poreda ein. “Ein Thema sind Insektizide in der Landwirtschaft, ein weiteres die Varroamilbe, die sich für die Insekten so anfühlt, als würde uns Menschen ein Kaninchen im Nacken kleben. Das schwächt die Bienen. Das größte Problem sind aber fehlende Futterquellen. Es würde schon sehr helfen, wenn kleine Grünflächen bewusst nicht gemäht würden, um durchgängiger blühende Pflanzen zu haben”. Betroffen sei natürlich nicht nur die domestizierte Honigbiene, sondern in noch stärkerem Maße Wildbienen.

Auch Politik gefragt

Ob auch die Politik hier am Zug sei? “Es gibt seit zwei Jahren eine entsprechende EU-Verordnung, deren Umsetzung noch einiges an Potenzial hat”, sagt Poreda. Auch die anwesende Wirtschaftsministerin, in deren Ressort die Umsetzung der Verordnung nicht fällt, hat eine Antwort parat: “Privat sorge ich in meinem Garten immer dafür, dass Blütenpflanzen für Bienen stehen bleiben”. Auch ein Insektenhotel betreibe sie. So eines – für Wildbienen – brachte Schramböck auch Hektar Nektar als Geschenk mit.

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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