10.08.2016

700 Founder in Europa zu Startup-Hubs befragt: Wien auf Platz 10

Die European Startup Initiative (ESI) hat für ihre Studie Startup Heatmap rund 700 Founder aus ganz Europa zu den europäischen Startup-Hubs befragt. Wien hat dabei mit dem zehnten Platz im Gesamt-Ranking nicht schlecht abgeschnitten. Doch es gibt noch viel Potenzial nach oben.
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(c) fotolia- Ingo Bartussek: Ein aktuelles Startup-Ranking setzt Wien auf Rang 10.

Rankings für die Startup-Hubs Europas gibt es schon einige. Dabei werden üblicherweise verschiedene Parameter wie die Wirtschaftslage oder die rechtliche Situation in komplexen Berechnungen zusammengeführt- und analysiert. Die European Startup Initiative (ESI) hat nun ein weiteres Hub-Ranking veröffentlicht, die Startup Heatmap. Der Unterschied: Diesmal wurden die Founder befragt. Konkret wollte ESI wissen, wo die Founder gründen würden, wenn sie nochmal beginnen könnten. Die großen Sieger überraschen wenig und stehen auch sonst ganz oben – Berlin (1.) und London (2.).

Lissabon als große Überraschung

In den Top 10 gibt es jedoch schon ein paar Überraschungen. So hat es etwa Lissabon auf Platz 5 geschafft. Damit liegt es um 20 Plätze besser, als im Durchschnitt der Rankings von vier großen Tech Blogs. Im krassen Gegensatz dazu Manchester: Die britische Industriestadt schneidet unter Foundern mit Platz 26 um 18 Plätze schlechter ab, als bei den Rankings der Blogs. Wien kommt bei den Foundern etwas besser an, als die bisherigen Rankings erwarten lassen. Mit Platz 10 liegt es drei Plätze über deren Durchschnittswert.

Wien attraktiv für Founder aus Nachbarländern

Die Detailauswertung zeigt für den Hub Wien jedoch auch einige Probleme auf. Denn der hohe Rang geht darauf zurück, dass es von 19 Prozent aller westeuropäischen Founder und 17 Prozent der Osteuropäischen Founder positiv genannt wird. In der ersten Gruppe sind die deutschsprachigen Nachbarländer, in der zweiten die östlichen Nachbarländer Österreichs vertreten. Für Founder aus anderen Regionen Europas ist Wien hingegen kaum bis gar nicht attraktiv. So wurde es von Gründern aus Skandinavien und dem Baltikum kein einziges Mal als Wunschstandort genannt.

Dublin kann, was Wien nicht schafft

Wien kann also – wenn man den Regionsbegriff weiter fasst – überregional kaum punkten. Anders schaffen es da etwa Dublin, das bei Foundern aus Zentral- und Osteuropa (20 Prozent positive Nennungen) und Südeuropa (16 Prozent positive Nennungen) sehr beliebt ist, oder Malta, das immerhin 13 Prozent der skandinavischen Gründer anzieht. Wenig überrschend streichen die Autoren der Studie daher auch Dublin, das insgesamt auf Platz 6 liegt, als besonders positives Beispiel für überregionale Attraktivität hervor.

+++ Auch interessant: Startup-Hotspots in Wien: Coworking, Consulting, Networking +++

Warschau und Prag als Wiens Konkurrenten

Ist Wien dafür der führende Hub in der Region? So einfach ist es für die Donaumetropole nicht. Denn die 17 Prozent positiven Nennungen im zentral- und osteuropäischen Raum schöpfen bei weitem nicht das Potenzial ab. Es sind vor allem zwei andere Hubs, mit denen Wien in dieser Region konkurriert: Warschau und Prag. Beide kommen zwar insgesamt nicht in die Top 10, sind aber in der Region etwa gleich beliebt wie Wien. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass sich einer der Hubs auf Dauer durchsetzen wird. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass auch München als überregional bedeutender Hub hier als Konkurrent auftritt.

Wien punktet bei High-Tech-Startups

München, das insgesamt Rang 8 belegt, ist noch dazu, genau so wie Wien, für eine Gruppe von Foundern besonders attraktiv: Gründer von High-Tech-Startups. Hier liegt eine Stärke des Hubs Wien. Für Founder von Internet-Startups weist die Stadt hingegen, laut der Studie, eine deutlich geringere Attraktivität auf. Auch Gründer, die den Zugang zu Kapital als besonders wichtig angegeben haben, tendieren im Verhältnis seltener zu Wien. Das ist jedoch ein kleineres Problem. Denn für weniger als die Hälfte der Befragten ist das ausschlaggebend. Viel wichtiger sind ihnen der Zugang zu Talenten (71 Prozent Nennungen) und die Qualität des Startup-Ecosystems (69 Prozent Nennungen).

Österreich als Founder-Einwanderungsland

Dass Wien in der Umfrage in einigen Teilbereichen schlecht abgeschnitten hat und noch einiges an Potenzial nach oben hat, sollte jedoch von einem anderen Ranking nicht ablenken: Der tatsächlichen Founder-Einwanderungsrate. Denn hier schneidet Österreich (die Daten wurden jeweils für ganze Länder erhoben) mit Platz 2 extrem gut ab. Nur in die Niederlande wandern, bezogen auf die gesamte Anzahl an Startups, mehr Founder ein. Ganz anders geht es da unserem südlichen Nachbarland: Italien verzeichnet die Höchste Founder-Abwanderungsrate aller Länder in der Studie.

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Kerstin Lobner | (c) Ideenflow

Die Uhr tickt, die Deadline rückt näher – und jetzt sollen du und dein Team auch noch kreative Ideen entwickeln? Klingt unmöglich, oder? Doch genau unter solchen Bedingungen kann Kreativität zur Höchstform auflaufen. Aber warum fällt es uns oft schwer, unter Druck kreativ zu denken, und wie kannst du und dein Team diese Hürde überwinden? Hier sind einige Ansätze, um den kreativen Funken auch unter Zeitnot zu entzünden.

Der Druck als Kreativitätskiller

Zunächst einmal: Kreativität braucht oft Raum. Die besten Ideen kommen, wenn man Zeit hat, Gedanken schweifen zu lassen. Wenn aber die Deadline drängt, blockiert das Gefühl von Stress oft die kreativen Prozesse. Anstatt entspannt nach Lösungen zu suchen, fühlen wir uns gehetzt und neigen dazu, auf alte Muster zurückzugreifen – nicht gerade die ideale Ausgangssituation für frische Ideen.

Lösung #1: Timeboxing – Nutze die Zeit klug

Anstatt den gesamten Prozess unter Druck zu setzen, hilft es, die Zeit in kleinere, überschaubare Blöcke zu unterteilen. Diese Technik nennt sich „Timeboxing“. Gebt jeder Phase der Ideensammlung – von der ersten Brainstorming-Runde bis zur Auswahl der besten Ideen – eine feste Zeitvorgabe. So bleibt der Fokus erhalten, ohne dass die Hektik Überhand nimmt. Ironischerweise kann eine solche Strukturierung dazu führen, dass kreative Prozesse in kürzerer Zeit effizienter ablaufen. Setzt euch z.B. ein 10-Minuten-Zeitfenster für das Brainstorming und anschließend weitere 10 Minuten, um die vielversprechendsten Ideen zu priorisieren.

Lösung #2: Kreativitätstechniken wie die 6-3-5-Methode

Eine weitere Technik, die unter Zeitdruck Wunder wirken kann, ist die „6-3-5-Methode“. Hierbei schreiben sechs Personen in fünf Minuten jeweils drei Ideen auf. Diese Ideen werden dann an den nächsten Teilnehmer:in weitergegeben, der/die darauf aufbaut oder neue Vorschläge entwickelt. Durch den schnellen, iterativen Austausch kommen nicht nur viele Ideen zusammen, sondern die Zeitvorgabe sorgt auch dafür, dass niemand zu lange über einer Idee brütet. Diese Technik fördert den Fluss und verhindert, dass der Druck lähmend wirkt.

Lösung #3: Klare Fokussierung durch präzise Fragestellungen

Unter Zeitdruck geht es darum, möglichst schnell die relevanten Ideen zu identifizieren. Je klarer und fokussierter die Fragestellung ist, desto einfacher wird es, zielgerichtet zu arbeiten. Statt „Wie können wir unser Produkt verbessern?“ könnte die Frage lauten: „Wie können wir unsere App-Nutzer schneller zum Kaufabschluss führen?“ – konkrete Aufgabenstellungen fördern schnelle, kreative Lösungsansätze.

Lösung #4: Mikro-Pausen einlegen

Kreativität unter Druck bedeutet nicht, ununterbrochen Höchstleistungen zu erbringen. Mikro-Pausen sind Gold wert. Schon fünf Minuten Abstand können das Gehirn wieder erfrischen und die Kreativität ankurbeln. Diese kurzen Pausen verhindern, dass dein Team in hektisches Denken verfällt und helfen dabei, aus einem anderen Blickwinkel auf das Problem zu schauen. Ein kurzer Spaziergang um den Block oder einfach frische Luft schnappen kann Wunder wirken.

Lösung #5: Gamification – Der spielerische Ansatz

Wenn die Stimmung im Team angespannt ist, hilft es oft, den Druck mit einem spielerischen Element aufzulockern. Eine einfache Möglichkeit: Macht aus dem Ideensammeln ein kleines Spiel. Vergesst den Ernst der Lage für einen Moment und veranstaltet z.B. einen „Pitch-Wettbewerb“, bei dem die Teammitglieder ihre verrücktesten Ideen in nur 60 Sekunden präsentieren. Diese Methode nimmt dem Team den Stress und fördert gleichzeitig unkonventionelle Lösungsansätze.

Fazit: Kreativität unter Druck ist möglich – mit den richtigen Techniken

Der Schlüssel zu Kreativität unter Zeitnot ist es, Strukturen zu schaffen, die den Prozess erleichtern, statt zusätzlichen Druck aufzubauen. Durch Timeboxing, präzise Fragestellungen und spielerische Elemente können du und dein Team auch in stressigen Situationen kreative Höchstleistungen abrufen. Der Trick liegt darin, den Druck in geordnete Bahnen zu lenken und den kreativen Fluss zu fördern, anstatt ihn zu ersticken.


Über die Gastautorin Kerstin Lobner

Kreativität prägte sie von klein auf, als Enkelin des General Managers von Faber-Castell in Irland. Während andere im Alter an Neugierde verlieren, vertiefte sie ihr Interesse an Kreativität stetig.

Nach verschiedenen Positionen im Konzern-Marketing in Branchen wie IT, Telekommunikation und Gesundheitswesen unterstützt sie heute Führungskräfte und Teams dabei, innovative Lösungen zu finden und ihr kreatives Potenzial zu entfalten.


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