14.10.2016

Das große Startup-Glossar: F bis J

Wohl bei kaum einem Thema werden Anglizismen in so einer Dichte und mit so einer Selbstverständlichkeit genutzt, wie wenn es um Startups geht. Doch verstehen das auch alle, die neu in der Community (bitte nicht Gemeinschaft) sind? Der Brutkasten packt sich selbst am Kragen (vielleicht auch am Stiefelriemen) und bringt ein halb ernstes Glossar für die ersten Steps im Ecosystem.
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(c) fotolia.com - iQoncept

Im ersten Teil unseres Glossars haben wir beleuchtet, warum es auch mit einer App sinnvoll ist, einen Business Angel an Bord zu holen, um, gemeinsam mit dem Co-Founder den Markt zu disrupten und einen guten Exit zu schaffen. Nun, im zweiten Teil, widmen wir uns der Frage, ob man auch mit einem Freemium-Modell zum Game-Changer werden, und durch eine geschickte Human Resources-Policy schon aus dem Inkubator heraus ein Joint Venture gründen kann. Oder so…


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F

Founder

Siehe auch: Co-Founder. Für ein Startup-Magazin ist dieses Wort eine wunderbare Möglichkeit, Wortwiederholungen des Wortes „Gründer“ zu vermeiden. Jeder, der den Brutkasten kennt, weiß, dass diese Gefahr bei uns virulent ist. Wird das Wort verwendet, können die Leser außerdem bereits erahnen, dass es um Startup-Gründer und nicht etwa um Hundesportvereins-Gründer geht. Die eingedeutschte Version hat gegenüber dem englischen Original den Vorteil, dass es mit „Founderin“ auch eine weibliche Form dafür gibt.

Den gleichen Wortstamm hat auch das Verb „founden“. Vor allem in Abwandlungen wie in „Die von ihm gefoundeten Startups“ sorgt es für Entzücken bei Germanisten.

Franchise

Die weniger kreative Art zu „gründen“: Man wird Franchise-Nehmer und startet, gegen eine regelmäßige Franchise-Abgabe, mit Idee, Konzept, Strategie und Design eines anderen durch. Startkapital und unternehmerisches Geschick sind trotzdem von Nöten, denn man trägt dabei das volle Risiko. Umgekehrt können Startups natürlich auch zu Franchise-Gebern werden: Jemand anderer trägt das Risiko, aber man verdient trotzdem daran. Wenn der andere scheitert, verliert man höchstens an Reputation. Das klingt doch nach einem Plan.

Freemium

Wohl das Business-Modell bei Apps schlechthin: Man stellt eine eingeschränkte Version seiner App gratis zum Download bereit. Alle finden das toll, laden die App herunter und lernen sie kennen. Wenn Kunden nun den vollen Funktionsumfang wollen, müssen sie zahlen. Super, oder? Bloß, es braucht halt nicht jeder den vollen Funktionsumfang. Oder manchmal auch niemand, wenn die Gratis-Ausführung eh genug hergibt. Wenn die Free-Version jedoch zu wenig kann, lädt sie niemand herunter und die App bleibt unbekannt. Welch ein Dilemma.


G

Game-Changer

Siehe auch: Disruption. Der Game-Changer krempelt den gesamten Markt um. Er bringt etwas komplett Neues, das die Standard-Produkte in seinem Sektor gänzlich verdrängt. Jedes Startup will zum Game-Changer werden. Ob es mit dem smarten Klopapierhalter funktioniert, ist eine andere Frage.

Gamification

Es ist nicht nur bei Foundern ein beliebtes Konzept: Man macht eine an sich langweilige oder nervige  Tätigkeit durch spielerische Elemente lustig oder erstrebenswert. Konzerne versuchen damit, ihre Mitarbeiter zu motivieren. Einige Startups haben Produkte, die darauf basieren. Da wird etwa das Zähneputzen zum Spiel für Kinder. Das Prinzip lässt sich überall anwenden: Fast alle Apps haben Gamification-Elemente, wo man etwa Punkte sammeln und Goodies freischalten kann. Wofür noch Gamification-Startups fehlen: spielerisch die Steuererklärung machen; witziges Kloputzen; lustvolles im Stau Stehen.

Google

Das große Vorbild – die absolute Erfolgsstory. Alle Startups haben die Chance, so weit zu kommen, wenn sie nur das richtige Timing haben. Oder etwa nicht?


H

#Hashtag

Man sollte auf Social Media-Kanälen bei jedem Beitrag möglichst viele #Hashtags einbauen. Die Menschen da draußen können nicht genug davon bekommen. #Nicht.

Human Resources

Zugegeben, dieser Anglizismus ist weit über die Startup-Welt hinaus verbreitet. Personal wird zu menschlichen Ressourcen, die zusammen mit den finanziellen und materiellen Ressourcen das Unternehmen ausmachen. Und wie wird derjenige bezeichnet, der dafür verantwortlich ist? Das deutsche Wort „Personaler“ erzeugt jedenfalls ein komisches Gefühl. Da geht doch „Human Resources-Verantwortlicher“ besser über die Lippen, oder? Naja, „Headhunter“ klingt auch irgendwie lieb.


I

Inkubator

Auf Deutsch: Der Brutkasten (Wir heißen zwar so, sind aber keiner). Ein Inkubator-Programm nimmt Startups in einer frühen Phase (besser: „Early Stage Startups“) auf und unterstützt sie bei der Ausreifung von Konzept, Business Modell und so weiter. Ziel ist also, dass im Brutkasten (Inkubator-Programm) aus dem Ei (Idee), nach entsprechender Hege und Pflege (Mentoring, Ressourcen, Know-How) ein wunderschöner Vogel (erfolgreiches Startup) schlüpft. Unglücklicherweise ist dem Ei noch nicht anzusehen, ob der Vogel wirklich schön wird – man kann es bestenfalls erahnen. Nicht zu verwechseln sind Inkubator- mit Accelerator-Programmen.

Insolvenz

Insolvent ist man dann, wenn man seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Voraussetzung dafür ist also, dass einem vorher Geld geborgt wurde. Und zwar nicht von der Oma, sondern von einer Bank oder einer Förderstelle – also Fremdkapital aufgenommen wurde. Dass verhältnismäßig wenige Startups insolvent werden – in Österreich sind nur rund zehn Prozent der unter fünfjährigen Unternehmen betroffen – bedeutet also nicht, dass die restlichen 90 Prozent mit ihrer Idee erfolgreich sind. Wer scheitert, ohne jemals Fremdkapital aufgenommen zu haben, ist zwar wahrscheinlich pleite, aber nicht insolvent.

IoT (Internet of Things)

Alles wird smart. In der Smart City sind die Smart Homes miteinander vernetzt, in denen es nur so von IoT-Devices, also smarten, vernetzten Geräten, wimmelt. Wurden die Phones und TVs noch von Corporates smart gemacht, sind es nun vor allem Startups, die die Smartheit der Alltagsgegenstände vorantreiben. Aus Österreich kamen jüngst etwa der smarte Gartensprinkler und das smarte Einkaufssackerl hinzu. Während manche da schon an Dystopien wie Terminator und Matrix denken müssen, haben andere bloß die Sorge, dass ihr Klopapierhalter bald smarter ist, als sie selbst. Manager sind durch IoT jedenfalls verunsichert.


J

Joint Venture

Der Begriff beschreibt nicht, wie man denken könnte, Cannabis-Startups. Außer diese wurden zufällig von zwei oder mehreren voneinander unabhängigen Firmen gemeinsam gegründet, etwa wenn eine E-Commerce Firma zusammen mit einer Gärtnerei einen Kiffer-Online-Shop starten würde. Die Idee des Joint Venture ist, das Know-How zweier Unternehmen in einer gemeinsamen dritten Firma zusammenfließen zu lassen, die dann wieder unabhängig agiert.

Job

Kommt ein Startup über die ersten Phasen hinaus, muss es meist Personal aufstocken. Die passenden qualifizierten Arbeitskräfte zu finden, gestaltet sich dabei häufig sehr schwierig. Rekordarbeitslosigkeit auf der einen Seite steht also ein Arbeitskräftemangel auf der anderen Seite gegenüber. Und Jungunternehmen sind davon besonders häufig betroffen. Ein großes Problem ist dabei, dass die jungen, qualifizierten Menschen, die gesucht werden, häufig lieber zu Corporates gehen. Denn dort erwarten sie sich mehr Prestige für den Lebenslauf und eine sicherere, besser bezahlte Stelle. Recruiting sollte also professionell angegangen werden.


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Bitpanda
Bitpanda Headquarter in Wien | Foto: Bitpanda GmbH

„Bitpanda holt sich zweite MiCAR-Lizenz (man braucht eigentlich nur eine)“ titelte brutkasten am 28. Jänner. Damals verkündete das Wiener Krypto-Unicorn den Erhalt der EU-„Markets in Crypto Assets Regulation“-Lizenz durch die zuständige Behörde in Malta (MFSA). Nur einen Tag zuvor hatte sich das Scaleup bereits eine solche von der deutschen BaFin gesichert.

Alle guten Dinge sind drei

Doch alle guten Dinge sind bekanntlich drei: Heute – mehr als zwei Monate später – erteilte auch die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) Bitpanda eine MiCAR-Lizenz – laut Unternehmen die erste vollständige, die in der Alpenrepublik vergeben wurde. Womit das Scaleup logischerweise auch das erste Unternehmen ist, das Lizenzen in Deutschland, Malta und Österreich hält. Unbedingt notwendig wäre das freilich nicht gewesen – wie schon im Fall der maltesischen Lizenz. Schließlich ist es der Sinn der Sache, dass die Lizenz EU-weit gilt. Eine reicht also prinzipiell.

Drei MiCAR-Lizenzen mit drei verschiedenen Bitpanda-Gesellschaften

Ein reines „nice to have“ dürften die drei Lizenzen dann aber doch nicht sein. Denn das Scaleup hält diese nun mit drei verschiedenen Tochtergesellschaften der in der Schweiz sitzenden Bitpanda AG: der Bitpanda Asset Management GmbH in Deutschland, der Bitpanda GmbH in Österreich und der BP CA 23 Ltd. in Malta.

Demuth: „Zeigt klares und dauerhaftes Bekenntnis zu einem sicheren und konformen Umfeld“

Bitpanda sieht sich dadurch jedenfalls noch stärker bestätigt. „Schon vor MiCAR gehörten wir zu den am stärksten regulierten Krypto-Plattformen in Europa und hielten über zehn verschiedene Lizenzen. Heute setzen wir diesen Weg fort und wurden erfolgreich von drei Aufsichtsbehörden in drei Ländern geprüft. Das zeigt unser klares und dauerhaftes Bekenntnis zu einem sicheren und konformen Umfeld für unsere Kundinnen und Kunden sowie Partner“, wird Co-Founder und CEO Eric Demuth in einer Aussendung zitiert. Und Deputy-CEO Lukas Enzersdorfer-Konrad meint: „Mit unseren Lizenzen in Österreich, Deutschland und Malta sind wir optimal aufgestellt, um europaweit zu skalieren.“

Bohrn: „So ziemlich jeder bei Bitpanda war daran beteiligt“

Das Prozedere bei der FMA dürfte auch alles andere als trivial gewesen sein, wie Bitpanda-GmbH-Geschäftsführer Philipp Bohrn in einem LinkedIn-Posting nahelegt. Dazu habe es eine Neubewertung aller zu lizensierenden Komponenten und eine EU-weite Koordination der Aufsichtsbehörden gebraucht. „So ziemlich jeder bei Bitpanda war daran beteiligt, die drei Lizenzen in der EU zu erhalten und sicherzustellen, dass alle unsere Prozesse und Verfahren überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden“, so Bohrn. Nun wolle er „sehr kurz durchatmen“ und genieße einen Drink mit dem Team, bevor es wieder an die Arbeit gehe, schreibt der Geschäftsführer.

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