26.02.2018

Startup Camp Berlin: “Schnellste Lernkurve für Einstieg im deutschen Markt”

Interview. Wir sprachen mit Sascha Schubert, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverband Deutsche Startups, warum es sich für österreichische Startups auszahlt, zum Startup Camp Berlin zu fahren.
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Sascha Schubert zum Startup Camp Berlin
(c) Bundesverband Deutsche Startups: Sascha Schubert

Am 12. und 13. April findet das Startup Camp Berlín statt. Organisiert wird die größte Early-Stage-Startup-Konferenz Deutschlands vom Bundesverband Deutsche Startups (BVDS). Sie hat sich über die Jahre hinweg längst zu einem festen Termin im Kalender der deutschen Startup-Szene etabliert. Der Brutkasten vergibt in Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Startups drei Plätze für das Startup Camp Berlin im April exklusiv an österreichische Startups. Wir sprachen dazu mit Sascha Schubert, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Startups und Mit-Oranisator des Startup Camp.

+++ Startup Camp Berlín: 3 Plätze für Ö-Startups beim Pitch +++


In Deutschland gehört das Startup Camp seit vielen Jahren in den festen Terminkalender der Szene. Was zeichnet die Veranstaltung aus und an wen richtet sie sich?

Das Camp orientiert sich zu 100 Prozent an Gründerinnen und Gründer in frühen Phasen. Erfahrene Unternehmer und Unternehmerinnen geben ihr Wissen in Vorträgen, Panels aber auch als Mentoren oder in den Office Hours weiter. Die Veranstaltung ist seinerzeit entstanden, als wir, also die heutigen Organisatoren, alle selbst eine Early Stage Startups hatten. Von daher kennen wir die Fragen, die junge Gründer heute haben, noch aus unseren eigenen Gründungen. An den Fragen hat sich wenig geändert.

Warum sollten österreichische Startups am Startup Camp Berlin teilnehmen?

Berlin ist wie Wien immer einen Besuch wert! Für Startups aus dem Ausland bietet sich beim Camp die schnellste Lernkurve für deren Einstieg im deutschen Markt, vor allem mit Blick auf Investoren oder Kunden.

Drei Startups aus Österreich dürfen am Pitch Marathon auf dem Startup Camp Berlin teilnehmen. Was erwartet die Gründer, die nach Berlin reisen vor Ort?

Viele Investoren, etliche nationale und internationale Pressevertreter und natürlich gleichgesinnte Gründer, die auf der Konferenz oder den Focus Camps ihr Wissen darüber weitergeben, was sie über Jahre – manchmal schmerzhaft – gelernt haben.

Welchen Blick hat die deutsche Szene auf Österreich?

Alle kennen das Pioneers Festival in Wien und einige erfolgreiche Startups aus Österreich, allen voran natürlich Runtastic als absolute Erfolgsgeschichte. Allerdings schaut man als Gründer zunächst jedoch verständlicherweise mehr auf seinen eigenen Markt, sein eigenes Team oder seine To Do Liste und den aktuellen Cash Stand als auf eine andere Szene. Im Vordergrund stehen vielmehr entsprechende Geschäfte oder Kontakte, die auf Veranstaltungen wie beispielsweise auf dem Startup Camps aufgebaut werden. Es sind die Kontakte, die Brücken bauen.

Die Frage “was kannst du?” ist wesentlich wichtiger als die Frage “woher kommst du?”

In Deutschland agieren viele österreichische Startups erfolgreich. Wie leicht ist es für die jungen Gründer, in der deutschen Szene das entsprechende Netzwerk zu knüpfen? Wo gelingt es ihnen am besten?

Die meisten Gründerinnen und Gründer sehen sich als Weltbürger. Bei einigen digitalen Startups gibt es direkt von Anfang an ein global verfügbares Produkt, so dass Ländergrenzen irrelevant werden. Das sind politische Dimensionen, die für viele Startups und das Netzwerk eine untergeordnete Rolle spielen. Die Frage “was kannst du?” ist wesentlich wichtiger als die Frage “woher kommst du?”.

Was unterscheidet Ihrer Meinung nach die Standorte Wien und Berlin?

Berlin ist über die letzten Jahre eine Stadt geworden, in der eine Startup-Gründung oder die Beschäftigung in einem so normal geworden ist, wie Kaffee kaufen. Hinzu kommen zahlreiche erfolgreiche Börsengänge, die auch im Ausland wahrgenommen wurden.
Berlin hat nach der New Economy-Krise als Ökosystem einen Venture Capital-Zyklus erfolgreich durchlaufen. Deswegen habe ich den Eindruck, dass Berlin aktuell für internationale Gründer und Investoren (noch) etwas interessanter ist als Wien. Aber genau wie Berlin ist Wien in den letzten 5-7 Jahren extrem nach vorn gegangen.

Generell: Traction ist wichtiger als Location. Kunden kaufen keine Ökosysteme, sondern Produkte. Investoren beteiligen sich an Startups, unabhängig davon ob in Berlin oder Wien.

+++ Christoph Richter: Worauf es bei Pitches besonders ankommt +++

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Das Klimaschutzministerium (BMK) zeichnete am Montag, den 21. Oktober 2024, im Rahmen des fünften DECA Energieeffizienzkongresses 15 heimische Betriebe und 4 Beratungsunternehmen für ihr außerordentliches Engagement in Sachen Klimaschutz aus.
BMK Sektionschef Jürgen Schneider (BMK) und FEBA CEO Eva Kleiner (c) Peter Griesser, klimaaktiv

Bestattungen und Einäscherungen gehören zu den ältesten Gewerben. Während in anderen Industrien bereits Schritte zur Dekarbonisierung unternommen wurden, fehlt es in der Bestattungsbranche jedoch in der Regel an gezielten Maßnahmen. Anders möchte es das 2018 gegründete Unternehmen FEBA-Feuerbestattungen machen, das bewusst auf Energieeffizienz und CO2-Reduktion setzt.

Die Motivation dahinter liegt vor allem an Gründerin Eva Kleiner und ihrem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien. Sie hat das Krematorium im niederösterreichischen Neustift-Innermanzing gegründet – zusammen mit ihrem Vater Stefan Kleiner, der langjährige Erfahrung als beamteter Umweltanalytiker mit sich bringt. Letzte Woche erhielt das Unternehmen für ihr Engagement in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz eine Auszeichnung des Klimaschutzministeriums.

Nachhaltige Ziele

Mit der Auszeichnung als Vorzeigebetrieb des Klimaschutzministeriums, ging FEBA nun eine Partnerschaft mit Klimaaktiv ein. “Mithilfe des Monitoring-Tools von Klimaaktiv versuchen wir nun gemeinsam unsere Ziele zu erreichen. Besonders in Bezug auf unsere Energieeffizienz”, sagt Eva Kleiner. Sie orientiert ihr Unternehmen energiepolitisch an den Klimaschutzzielen 2030 – im ihrem Fall auf die Optimierung im Energieverbrauch.

“Österreichweit sind wir die Ersten die auf alternative Brennstoffe wie Wasserstoff umsteigen können”, sagt Kleiner. Um für die Wasserstofftechnologie gerüstet zu sein, habe man zusätzlich 300.000 Euro investiert. “Allerdings ist dessen Produktion noch nicht klimaschonend, weshalb wir aktuell darauf verzichten”, so Kleiner.

Erst im August dieses Jahres wurde im Krematorium ein zweiter Ofen in Betrieb genommen, für welchen die Familie 1,7 Millionen Euro investierte. Bei knapp 15 Einäscherungen pro Ofen täglich kommt der Betrieb nun auf fünf statt 30 Kubikmeter Gas. “Wenn wir in Zukunft im Schichtbetrieb fahren, würden wir theoretisch überhaupt kein zusätzliches Gas mehr verbrauchen, da dann beiden Öfen konstant ausreichend Wärme speichern”, meint Kleiner, “je mehr wir also Einäschern, umso weniger Gas brauchen wir.”

Zudem hat der Betrieb die Nachbrennungstemperatur von 850 auf 750 Grad gesenkt, wodurch laut Kleiner bis zu 50 Prozent des Gasverbrauchs eingespart werden – das wirkt sich auch auf die CO2 Emissionen aus.

Kleiner erwartet sich durch weitere Energieeffizienz nicht nur Kosteneinsparungen, sie hofft, mit ihrem Wirken auch weitere Betriebe zum nachhaltigen Wirtschaften motivieren zu können.

Familienunternehmen mit junger Geschichte

“Ein Unternehmen, also frisch gegründet in der Familie gibt es eigentlich nicht so oft. Die meisten Familienunternehmen sind bereits 100 Jahre alt”, meint Eva Kleiner. Sie ist neben ihrer Tätigkeit als Prokuristin gewerberechtliche Leiterin des Krematoriums, sowie sie die Kundenaquise und Betreuung betreibt. Zuletzt wuchs das Familienunternehmen mit Einstieg ihres Bruders.

In Österreich habe man laut Kleiner aktuell eine Einäscherungsrate von rund 30 Prozent. Je nach Bundesland variiert dieser jedoch stark. Für Kleiner ist ein eindeutiger Anstieg spürbar. Ihr Betrieb kommt jährlich auf rund 4.500 Einäscherungen, wobei sie sich 2025 über 5.000 erwartet.

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