18.10.2016

Startup Barcamp: Wie Niederösterreich Gründer überzeugen will

Gestern fand im ecocenter Wolkersdorf das „1. NÖ Start-up Barcamp“ statt. Dabei pitchten Politiker und etablierte Unternehmer vor Startups und Studierenden.
/artikel/startup-barcamp-nachbericht
(c) Lahofer: Nach acht Pitches von Entscheidungsträgern und Unternehmern gab es angeregte Diskussionen in Kleingruppen.
kooperation

Für ein paar davon, war es wohl eine ungewohnte Situation. Maximal zwei Minuten hatten die acht Redner beim Startup Barcamp jeweils für ihre Pitches Zeit. Das Ziel: Das Publikum aus Foundern und Studierenden vom Standort ecocenter Wolkersdorf überzeugen. Es war das offizielle Niederösterreich, das hier die Werbetrommel für den Weinviertler Wirtschaftspark rührte. So erklärten etwa Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ)-Vizepräsident Kurt Hackl und ecoplus-Chef Helmut Miernicki, warum der Gang nach Wolkersdorf für Startups lohnend ist.

+++ Neue Startup-Strategie: Positives Gründerklima für Niederösterreich +++

Vier Redner des Startup Barcamp im Brutkasten-Interview:

Ratschläge für Founder von ansässigen Unternehmern

Dazu holten sie sich noch Unterstützung von ansässigen Unternehmern: Rudolf Schütz, Gründer und Chef von SPL Tele Group, des größten Unternehmens im Wirtschaftspark, erzählte da etwa, ebenfalls in unter zwei Minuten, wie er sein Unternehmen aus dem Siemens-Konzern ausgekauft hatte. Er hatte die Sparte zuvor selbst innerhalb des Konzerns aufgebaut. Nun macht er Umsätze im dreistelligen Millionenbereich. Und Startups im ecocenter Wolkersdorf bekommen immer wieder die Gelegenheit, sich bei ihm Ratschläge zu holen.

Platz für Unternehmen in allen Phasen

(c) RIZ: Studierende und Founder kamen im
(c) RIZ: Studierende und Founder kamen mit dem “Pitching-Bus” von Wien.

Der Tenor der Pitches: Der Wirtschaftspark Wolkersdorf eignet sich als Standort von der Gründungsphase bis zur Marktdominanz. Denn für Neugründer gibt es im ecocenter sowohl ein Büro der Gründeragentur RIZ, die Beratung und Unterstützung anbietet, als auch die Erste Bank STARTRampe, ein Coworking-Space mit günstigen Konditionen für Startups – nicht nur aus dem FinTech-Bereich. Für die weiteren Unternehmensphasen stehen dann größere Büros und letztendlich umfangreiche Gewerbeflächen zur Verfügung.

+++ Die Zukunft des Bankings in den Händen der Fintechs +++

Vorteile gegenüber vergleichbaren Standorten in Wien

Und noch eine zweite Message kam immer wieder, wenn sie auch weniger deutlich ausgesprochen wurde: Der Standort könne sich gut mit Standorten in Österreichs größtem Hub, Wien, messen. Daran habe gerade auch die räumliche Nähe zu eben diesem Hub einen wichtigen Anteil, sagte WKNÖ-Vize Hackl. Zu bieten habe man in Wolkersdorf nämlich eine gute Verkehrsanbindung mit eigenem Shuttleservice, bei gleichzeitig viel geringeren Mieten als an vergleichbaren Standorten in der Hauptstadt. Und es könne einem passieren, dass man innerhalb Wiens länger zum Standort unterwegs sei, als man nach Wolkersdorf brauche.

Die STARTRampe ist voll, der Rohbau für Teil 2 steht aber schon

Nach den Pitches ging es mit Diskussionen in Kleingruppen weiter. Die Themen dafür wurden zuvor aus Fragen der Besucher geclustert. Danach ging es zur “Baustellen-Party”. Das ecocenter wird derzeit nämlich um einen zweiten Bauteil erweitert, in dessen Rohbau dann noch einige Stunden lang weiter genetzwerkt wurde. Mit dem Neubau soll unter anderem Platz für weitere Startups geschaffen werden. Im Moment ist etwa die Erste Bank STARTRampe nämlich voll belegt. In naher Zukunft soll nicht nur die hohe Fluktuation für neue freie Plätze im Co-Working-Space, der bislang österreichweit der erste seiner art ist, sorgen.

+++ Der Arbeitsplatz im Wandel: Co-Working Spaces vs. Startup-Campus +++

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Fit2Go, Blau Weiß Linz, Austria Wien, Hartberg, gesunde Ernährung,
(c) Fit2go - (v.l.n.r.) Patrick Vormair, Marketingmanager BW Linz, Sebastian Winklhamer, operativer Leiter Fit2go, Fabio Strauss, Kapitän BW Linz und Julian Kolar, Gründer Fit2go.

Das Linzer Startup Fit2Go von Founder Julian Kolar konnte sich bereits Anfang März ein Investment sichern. Damals erhielt das Unternehmen ein sechsstelliges Investment – angeführt wurde die Runde von Runtastic-Founder Florian Gschwandtner. Auch Thomas Baldinger, Alexander Kolar und Philipp Kuibus waren der Finanzierung beteiligt.

Fit2go: Auch Austria Wien und Hartberg dabei

Fit2go stellt Tiefkühlmahlzeiten her und vertreibt diese sowohl im B2B-Bereich als auch im B2C-Onlineshop. Das Unternehmen beliefert bereits zahlreiche Betriebskantinen und Fitnessstudios und hat sich nun erfolgreich im Profisport etabliert. Neben dem FC Blau Weiß Linz vertrauen auch andere Vereine wie Austria Wien und der TSV Hartberg auf die Ernährung der Linzer.

“Fit2go ist die ideale Mahlzeit für uns, vor allem nach dem Training. Die Gerichte können schnell und ohne großen Zeitaufwand zubereitet werden. Außerdem sind sie perfekt abgestimmt auf eine ausgewogene, gesunde und vor allem proteinhaltige Ernährung, was für uns als Leistungssportler sehr wichtig ist”, betont Fabio Strauß, Kapitän von Blau Weiß Linz.

Regionaler Fokus

Ein zentraler Aspekt der Philosophie von Fit2go ist die regionale und nachhaltige Herstellung der Produkte. Die Gerichte werden mit frischen, regionalen Zutaten zubereitet – dies passe perfekt zum Anspruch des Startups, die lokale Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

“Die Partnerschaft mit Blau Weiß Linz ist ein weiterer Meilenstein für uns”, sagt Founder Kolar. “Wir sind stolz darauf, dass unsere hochwertigen Mahlzeiten auch im Profisport geschätzt werden und freuen uns, Teil der Erfolgsgeschichte des Vereins zu sein.”

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