20.12.2018

4 Monate nach ICO-Absage: erfolgreicher Start des Artis Mainnet Sigma1

Im August sorgte das Blockchain-Startup Artis des Grazer lab10 collective mit der Absage seines Token Sale für Aufsehen. Das Projekt wurde stattdessen über private Geldgeber finanziert und ist im November mit dem Mainnet Sigma1 erfolgreich online gegangen.
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Artis startet Mainnet Sigma1
(c) Artis: CEO Thomas Zeinzinger (r.)

Was das Grazer lab10 collective, das hinter Artis steht, von sehr vielen anderen Blockchain-Projekten unterscheidet, ist sein Idealismus. Der war es dann auch, der das Team rund um Artis-CEO Thomas Zeinzinger im August dazu bewegte, den geplanten Token Sale abzublasen. Es sei ein “toxisches Umfeld”, sagte Zeinzinger damals gegenüber dem brutkasten. Man hätte sich “massiv verbiegen” müssen, um den ICO durchzuführen, wozu man nicht bereit war. Aufgegeben hat das Grazer Team deswegen aber nicht. Nun, wenige Monate später, verkündet Artis den erfolgreichen Start seines Mainnet Sigma1.

+++ Artis setzt nun auf “Plasmachain” nach abgebrochenem ICO +++

Ethereum-Skalierungsproblem “nachhaltig und sicher gelöst”

Dabei handelt es sich um eine Sidechain der Ethereum-Blockchain, mit der man unter anderem das Skalierungsproblem “nachhaltig und sicher” löse, wie es vom Startup heißt. “Artis Sigma1 (Σ1) baut auf dem Wissen und den Stärken von Ethereum auf, ermöglicht eine direkte kompatible Verbindung zur Ethereum-Blockchain und bietet dabei alle Vorteile des exponentiell wachsenden Ethereum Ökosystems”, schreibt das Team in einer Aussendung.

Mehr Möglichkeiten für Unternehmen

Unternehmen würden sich zunehmend für diese Blockchain-Form entscheiden, da sie damit gewisse Grundelemente wie die Konfiguration der Netzwerke und die erforderlichen Einschränkungen selektiv festlegen und die Aktivitäten der verschiedenen Akteure in den vorgesehenen Rollen steuern könnten. Es bestünde etwa die Möglichkeit, den Beitritt zum Netzwerk oder die Vergabe von gewissen Lese- oder Schreib-Berechtigungen erst nach erfolgter Verifizierung der Identität erfolgen zu lassen. Der Blockchain-typische dezentrale Verifizierungs-Prozess bleibt dabei jedoch erhalten.

Förderpakete für Startups

“Entwickler haben nun die Möglichkeit sogenannte dezentralisierte Applikationen (DApp Projekte) darauf aufzubauen und umzusetzen. Ein großer Vorteil liegt in der Kompatibilität mit der weltweit bekannten Blockchain Ethereum, da diese auf demselben Entwicker-Code basiert”, schreibt Artis. Dabei bleibt der Eingangs erwähnte Idealismus erhalten. Um die Entwicklung dezentralisierter Applikationen im Artis-Netzwerk weiter anzukurbeln, werde ein Förderprogramm ins Leben gerufen, bei dem ausgewählte DApp-Startups Förderpakete erhalten. Auf diese Weise sollen bis zu zehn Prozent aller im Umlauf befindlichen Coins an nachhaltige Projekte mit Zukunftspotenzial verteilt werden.

Ladung von Elektroautos als erster Sigma1-Usecase

Das Artis Blockchain-Netzwerk diene damit als Infrastruktur für Hochtechnologie-Projekte aller Art, für die hohe Skalierbarkeit, ein dezentrales Ökosystem und unverfälschbare Identität von Token erfolgskritisch sind, wie beispielsweise bei Finanztransaktionen, heißt es vom Startup. Eine der ersten konkreten Umsetzungen die als dezentrale Applikation auf Sigma1 laufen wird, ist das vollautomatische Laden von Elektroautos. Im Projekt SonnWende+ wird vom lab10 collective dazu gemeinsam mit dem Innovationslabor act4energy geforscht und entwickelt.

“Brücke” zu Ethereum als nächster Schritt

Und auch für die Zukunft gibt es bereits Pläne: “Ein weiteres Beispiel wäre die Rückverfolgbarkeit von Transaktionen im Handel, wo vom Produktursprung bis hin zum Konsumenten die Sigma1 zur Anwendung kommen könnte. Da der Ablauf aus mehreren Interaktionsschritten und Informationseinheiten besteht, würde sich eine öffentliche Blockchain wie Artis hierfür optimal eignen”, heißt es in der Aussendung. Als nächstes stehe aber die Schaffung einer direkten Verbindung zur Ethereum Blockchain an. Diese sogenannte “Brücke” soll in Zukunft den Transfer von Werten und Daten zwischen den beiden Blockchains weiter vereinfachen und beschleunigen.

⇒ Zur offiziellen Page

Archiv: Thomas Zeinzinger im Video-Talk

Thomas Zeinzinger, der Vorstand von Lab10 Collective, über den aktuellen Stand von artis.eco, der Blockchain 3.0.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 8. Juni 2018

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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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