23.03.2021

Stadt Wien startet neue EPU-Coronahilfe – bis zu 7000 Euro pro EPU

Die Stadt Wien präsentierte am Dienstag ein neues Corona-Hilfspaket für EPU. Erstmals können auch Förderungen über den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) zur Aus- und Weiterbildung beantragt werden.
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EPU
Bürgermeister Michael Ludwig präsentierte am Dienstag das neue Paket

Die Bundeshauptstadt Wien zählt rund 65.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) aus unterschiedlichsten Branchen – angefangen vom Werbegrafiker bis hin zum Fremdenführer. Viele der EPU sind aufgrund der Cornoakrise in ihrer Existenz gefährdet.

Die Stadt Wien hat nun über die Wirtschaftsagentur Wien einen neuen Fördertopf in der Höhe von 10 Millionen Euro aufgesetzt, um Abhilfe zu schaffen. Mit der neuen Förderung sollen in erster Linie EPU unterstützt werden, die Corona-bedingt neue Geschäftsfelder entwickeln oder Veränderungen an ihrem Geschäftsmodell vornehmen müssen. Konkret können EPU ab 1. April 2021 bis zu 7.000 Euro über die Wirtschaftsagentur Wien beantragen.

EPU-Coronahilfe: Neuerung

Zudem gibt es im Rahmen der EPU-Förderung der Stadt Wien eine Neuerung. Erstmalig werden EPU auch über den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds – kurz waff – gefördert. Im Zentrum steht laut der Stadt Wien die Förderung von Aus- und Weiterbildung zur “Stärkung der unternehmerischen Kompetenzen”.

Pro EPU stehen bis zu 2.000 Euro zur Verfügung, wobei die Förderquote der Kurskosten 80 Prozent beträgt. Der Fördertopf für den waff ist mit zusätzlich 1,5 Millionen Euro gefüllt und soll drei Bereiche abdecken:

  • Ausbildungen im kaufmännisch und betriebswirtschaftlichen Bereich (z.B. Buchhaltung, Controlling, Datenschutz, Wirtschaftsführerschein, Steuerrecht, Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Büroorganisation)
  • Ausbildungen im digitalen Bereich (z.B. Optimierung des Social-Media-Auftritts, ECDL, Excel-Kurs, e-Rechnung, Photoshop, digitale Kommunikation)
  • Förderung von sprachlichen Kompetenzen (z.B. Sprachkurse in Englisch und Deutsch, Business Englisch oder Wirtschaftsdeutsch)

Neuauflage von bestehenden Programmen

Zudem soll es eine Neuauflage bestehender Programme geben, die auch von EPU beantragt werden können. Eines dieser Programme ist die „Wien Online“-Förderung, die 2020 ins Leben gerufen wurde und mit 15 Millionen Euro dotiert war. Im Zuge der Coronakrise unterstützte das Programm die Digitalisierung Wiener Betriebe und deren Online-Präsenz. Möglich waren Förderungen bis zu 10.000 Euro pro Betrieb.

Mit der Neuauflage, die mit insgesamt drei Millionen Euro dotiert ist, sollen nun Betriebe mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden. Im Zentrum von “Wien Online Next” steht die Förderung digitaler Vertriebskonzepte, damit Unternehmen neue Märkte erschließen können. Antragstellungen sind ab 1. Mai 2021 über die Wirtschaftsagentur Wien möglich.

Zudem soll mit 1. April auch das Förderprogramm “innovate4vienna” neu aufgelegt werden. Hierfür sind rund vier Millionen Euro vorgesehen, wobei pro Projekt 150.000 Euro zur Verfügung stehen.


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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

Japan ist zweitwichtigster Wirtschaftspartner in Asien

Die Expo bietet nicht nur eine Bühne, um Österreich als starken Wirtschaftsstandort zu positionieren, sondern auch großes Potenzial für neue Partnerschaften mit Japan. Mit einem Publikum, das voraussichtlich zu 88 Prozent aus japanischen Besucher:innen besteht, eröffnet die Veranstaltung große Chancen für den internationalen Austausch.

Japan, der zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs in Asien, trägt für Österreich daher eine große Relevanz. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handelspartner und ist ein Innovationstreiber in der Technologiebranche.

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