31.07.2023

Neue Stablecoin-Ratingagentur: Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien als Unterstützerin

Die Stablecoin-Ratingagentur Bluechip ist kürzlich als Non-Profit-Organisation gestartet. Mit der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien hat sie sogar in der österreichischen Finanzszene eine Spenderin gefunden.
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Raiffeisen Tower, Sitz der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, links das alte Raiffeisen-Gebäude und rechts das IBM-Gebäude
Sitz der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien | Foto: Wikipedia, Herzi Pinki (Creative-Commons-Lizenz)

Die Ankündigung im April war durchaus eine Überraschung: Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien und Bitpanda peilen eine Kooperation an, sodass künftig Kryptowährungen im Online-Banking der Bank angeboten werden könnten. In dieser Sache gibt es aktuell noch kein Update, allerdings lässt die Bank nun mit einer anderen Nachricht mit Krypto-Bezug aufhorchen: Die Bank unterstützt die kürzlich gestartete Stablecoin-Ratingagentur Bluechip rund um den Wiener CEO Benjamin Levit und den US-Ökonomen Garett Jones.

Stablecoins unterscheiden sich von klassischen Kryptowährungen dadurch, dass sie ihr Kurs an traditionelle Währungen gekoppelt ist. Bei den aktuell größten Stablecoins wie etwa Tether oder USDC ist dies der US-Dollar, dessen Kurs 1:1 nachgebildet werden soll. Der Dollar war es auch beim Stablecoin TerraUSD (UST), der im vergangenen Frühjahr allerdings spektakulär kollabierte. Investierte Anleger:innen verloren ihr Geld.

Non-Profit-Organisation für Stablecoin-Ratings

Genau hier setzt Bluechip an. Die im Juli gestartete Ratingagentur bewertet Stablecoins nach einer vorgegebenen Methode, dem sogenannten SMIDGE-Ratingsystem. Diese Abkürzung steht für Stability, Management, Implementation, Decentralization, Governance und Externals. In diesen Kategorien werden Punkte vergeben, die schließlich zu einer Gesamtnote führen, die von A+ (“Sehr gut”) bis F (“Red Flag”) reichen.

Konzipiert ist Bluechip als Non-Profit-Organisation. Sie ist daher auf Spenden angewiesen. Zu den Spendern gehören unter anderem Rune Christensen, einer der Gründer von MakerDAO, der Organisation die hinter dem Stablecoin DAI steht, oder auch Nevin Freeman, der das Blockchain-Protokoll Reserve mitgegründet hat. Und nun gehört eben auch die Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien dazu – aktuell laut Website der Stablecoin-Ratingagentur als einzige Vertreterin der traditionellen Finanzbranche.

RLB-Generaldirektor Höllerer: “Nächster logischer Schritt”

“Die Risiken von Finanzprodukten bewerten zu können, ist gerade für Menschen, die keinen finanzwirtschaftlichen Background haben, essenziell – dies gilt besonders für die Verwendung von Kryptowährungen”, sagt Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. “Bei den Themen Transparenz und Sicherheit für unsere Kund:innen gehen wir keine Kompromisse ein. Die Spende an Bluechip ist deshalb nach Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit Bitpanda für uns der nächste logische Schritt.”

“Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der RLB NÖ-Wien, die damit erneut zeigt, dass sie ein verlässlicher und innovativer Partner der Menschen ist”, sagt Bluechip-CEO und Mitgründer Benjamin Levit. Die Gründung von Bluechip sei erfolgt, weil Nutzer:innen transparente Informationen über Stablecoins benötigen würden. Dann könnten diese eine “sichere, legale und einfache Möglichkeit” bieten, die Risiken von Inflation zu verringern. Der gebürtige Wiener Levit ist seit 2016 in der Krypto-Szene aktiv.

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Das refurbed-Founderteam Kilian Kaminski, Peter Windischhofer und Jürgen Riedl (c) refurbed

Refurbed ist längst eine etablierte Marke im deutschsprachigen Raum. Während zu Beginn vor allem gebrauchte und generalüberholte Smartphones und Laptops auf der Plattform angeboten wurden, hat das Unternehmen sein Sortiment kontinuierlich erweitert. Mittlerweile bietet refurbed auch Produkte wie Wintersportbekleidung und E-Bikes an.

Nun geht das Scaleup eine Partnerschaft mit der Supermarktkette Hofer ein. Kund:innen des hauseigenen Mobilfunkanbieters Hofer-Telekom (HoT) können ab sofort online refurbed-Smartphones erwerben.

refurbed soll HoT zu mehr Kundenbindung und -zuwachs verhelfen

Die Partnerschaft verfolgt das Ziel, Kund:innen „nicht nur die besten Mobilfunk-Tarife, sondern auch die besten Smartphones zum besten Preis” anzubieten, heißt es in der Aussendung. Über die HoT-Website können ab sofort generalüberholte Smartphones von Apple und Samsung zu einem „sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis“ erworben werden. Für refurbed ist das die erste Kooperation in dieser Form.

Horst Leitner, CEO von Hofer, erklärt: „Wir wollen einen weiteren Beitrag zur Kundenbindung leisten und auch das Potenzial für zusätzliches Kundenwachstum nützen, denn beides läuft in der Mobilfunkbranche oft über den Faktor Endgerät, sprich attraktives Smartphone“. Derzeit hat HoT nach eigenen Angaben fast 1,5 Mio. Kund:innen.

refurbed zertifizierte sich als B-Corp-Unternehmen

Das 2017 in Wien gegründete Scaleup refurbed hat sich als Marktplatz für generalüberholte Produkte im deutschsprachigen Raum etabliert –  bekannt wurde es durch den Vertrieb von gebrauchten Smartphones. Nach eigenen Angaben sind refurbed-Produkte bis zu 40 Prozent günstiger und deutlich nachhaltiger als Neugeräte. Die Geräte werden in bis zu 40 Schritten erneuert, sodass sie wie neu ausschauen und einwandfrei funktionieren würden.

Das Konzept des Scaleups rund um das Gründer-Trio Peter Windischhofer, Jürgen Riedl und Kilian Kaminski findet auch bei den Investoren Anklang. Im vergangenen Jahr konnte refurbed durch ein Investment von 54 Millionen Euro seine Firmenbewertung verdoppeln. Im September dieses Jahres erhielt das Unternehmen zudem die B-Corp-Zertifizierung, wie brutkasten berichtete. Diese zeichnet Unternehmen aus, die besonders auf die Balance zwischen Gewinn und positiver Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt achten.

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