07.08.2024
SOCIAL-APP

St. Pölten, ein Frauenhaus und zwei Gründerinnen – die Geschichte zu In-Kind

Ein Social Startup zu gründen ist kein leichtes Unterfangen. Besonders, wenn es um die Professionalisierung von Sachspenden geht. Umso beeindruckender ist daher die Leistung der beiden Gründerinnen Chieh Pan und Natalia Aldana aus St. Pölten.
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In-Kind, Social App
(c) CPI/accent - Natalia Aldana und Chieh Pan von In-Kind.

In-Kind steht für “In-Kind Donation” und bedeutet auf Englisch Sachspende. Beim Startup handelt sich um eine Anwendung, die das Angebot und die Nachfrage von Sachspenden in Echtzeit abbildet und den Informationsaustausch zwischen Spender:innen und sozialen Einrichtungen sowie zwischen den Einrichtungen selbst ermöglichen soll.

In-Kind-Founderinnen: Erstes Treffen in Krems

Gegründet wurde In-Kind von Natalia Aldana aus Kolumbien und Chieh Pan, eine in Taiwan geborene Österreicherin, die sich beide im Studium “Digital Business Innovation and Transformation” am IMC Krems kennenlernten. Beide teilten gleich von Beginn an die Leidenschaft, Ideen zu entwickeln und digitale Lösungen zu schaffen und konnten, wie sie feststellten, auf einen vielfältigen Erfahrungsschatz im Technologiebereich zurückgreifen. Darunter Projektmanagement, Produktentwicklung, Marketing und Business Development.

Die Idee, Sachspenden durch eine App zu organisieren, entstand in der Hauptstadt Niederösterreichs.

“Als ich selbst im Frauenhaus St. Pölten war, habe ich den sozialen Bereich aus unterschiedlichen Perspektiven kennengelernt”, erzählt Pan. “Während dieser Zeit war Natalia für mich eine der wichtigsten Bezugspersonen. Einmal sagte sie mir, ‘vielleicht gibt es einen Grund, warum du dort bist’. Diese Worte waren in meiner Situation eine große Inspiration und ein starker Antrieb.”

Erster Prototyp

Daraufhin haben die Gründerinnen gemeinsam mit dem gesamten Personal des Frauenhauses St. Pölten den Prozess des Sachspenden-Managements beleuchtet und analysiert.

“Durch Gespräche und Workshops konnten wir mögliche Lösungsansätze erarbeiten. Diese Vorgehensweise haben wir aus unserem Master-Studium übernommen, wo wir im Rahmen des Innovation Labs mit einem österreichischen Unternehmen ähnlich vorgingen. Vor Ort sprachen wir mit den Beteiligten, tauschten uns über ihre Herausforderungen aus und diskutierten anschließend mögliche Lösungsansätze”, erklärt Aldana.

Genau diesem Ansatz sind die Founderinnen bei ihrem Projekt gefolgt und konnten viele Ideen generieren. Wichtig war ihnen vor allem, diese Ideen auch aus technischer Sicht zu beleuchten.

“Glücklicherweise stieß Nina Mrzelj, Data Scientist und eine Freundin von uns, dazu”, sagt Pan. “Durch unsere unterschiedlichen Hintergründe konnten wir uns über verschiedene Ansätze austauschen und gemeinsam den ersten Prototypen umsetzen.”

Nicht nur für Sachspenden da

Bei In-Kind sollen jedoch nicht nur Sachspenden besser sortiert, verteilt und verwaltet werden. Die Anwendung unterstützt auch den Transformationsprozess der Digitalisierung im sozialen Bereich und entspricht dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft, da Sachspenden oft bereits gebraucht sind. Ein zusätzlicher Mehrwert sei die Einbeziehung von Vorhersagemodellen zur Unterstützung der Planungs-, Verteilungs- und Lagerungsaktivitäten in sozialen Einrichtungen.

Beide Gründerinnen wissen, dass die Sicherstellung von Fördermitteln und Finanzierung für Social Impact Startups eine große Herausforderung sein kann: “Obwohl wir noch nicht vollständig in der Finanzierungsphase angekommen sind, haben wir bereits festgestellt, dass neben dem zu erwarteten Social Impact auch die finanzielle Tragfähigkeit nachgewiesen werden muss. Der soziale Nutzen durch den Einsatz von Technologien muss durch ein nachhaltiges Geschäftsmodell gestützt werden”, so die Foudnerinnen.

In-Kind goes USA

Ein besonderes Highlight für Aldana und Pan wird die heurige Teilnahme an der “Berkeley Summer School of Entrepreneurship” im Silicon Valley sein.

Die Teilnahme wäre ohne dem Creative Pre-Incubator (CPI)-Programm an der IMC Krems nicht möglich gewesen, betonen beide. Der CPI wird als Kooperation des accent Inkubators und der niederösterreichischen Fachhochschulen durchgeführt und bietet Studierenden, Alumni und Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee voranzutreiben.

“Dadurch konnten wir von den Herausforderungen und Lösungsansätzen anderer Projekte lernen”, erläutert Pan. “Die regelmäßigen Workshops halfen uns, unser Vorhaben weiterzuentwickeln. Die Vernetzungsmöglichkeiten ermöglichten den Austausch mit Expertinnen und Experten. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung, dem CPI-Demo Day, gewannen wir den Aufenthalt im Silicon Valley sowie den Besuch der renommierten ‘Berkeley Entrepreneurship Summer School’ im August. Besonders schätzen wir die Anerkennung des Social Impact unseres Vorhabens seitens dem Land Niederösterreich sowie accent und tecnet equity, die dies alles ermöglicht haben.”

Beide Gründerinnen glauben, dass die Teilnahme an der “Berkeley Entrepreneurship Summer School” ein wichtiger Faktor sein wird, um ihren Fokus weiter zu schärfen.

“Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir neue Zugänge für unser Vorhaben erkunden und nachhaltige Lösungen im sozialen Bereich durch moderne Technologien schaffen”, so Pan. “Dazu streben wir die professionelle Begleitung durch den accent Inkubator an. Unsere Vision ist es, positive Veränderungen voranzutreiben und nachhaltige soziale Innovationen für die Communities zu ermöglichen.”

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happycart Co-Founder Simon Jacko und Jennifer Rose-Breitenecker (c) happycart

Mit happycart startet das Wiener Jungunternehmen Happy Plates GmbH eine neue Einkaufs-App für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf. Begeisterten Heimköch:innen, die sich schon an den Rezepten und Online-Zutatenbestellungen von Happy Plates bedient haben, werden mit dem Genre bereits vertraut sein. Schließlich agiert die Happy Plates GmbH schon seit 2018 als Rezepte- und Online-Zutaten-Einkaufs-Plattform, die sich mittlerweile einen Namen in der heimischen Kochszene erarbeitet hat.

So ergatterte man erst im letzten Mai ein Millioneninvestment und übernahm im selben Zug die Plattform ichkoche.at – brutkasten berichtete. Mit an Bord sind außerdem bekannte Namen aus der österreichischen Startup- und Investorenszene wie Hermann Futter, Andreas Tschas, Philipp Kinsky oder Michael Kamleitner.

Schon in den Anfangsjahren verfolgte Happy Plates das Ziel, das Kochen und den Einkauf dazu “so bequem wie möglich zu gestalten”. Über die Jahre etablierte man die Ursprungsfunktion der Website: Neben dem Online-Rezept-Buch wurde die E-Commerce-Funktion, mit der man direkt auf der Website die jeweiligen Zutaten nach Hause bestellen konnte, immer wichtiger – brutkasten berichtete.

Einkaufs-App happycart startet

Nun feiert man einen neuen Meilenstein: happycart entsteht als eigene Einkaufs-App, um das Organisieren von Zutaten für Zuhause so einfach und niederschwellig wie möglich zu gestalten. Und: happycart sei “mehr als eine klassische Einkaufslisten-App”, heißt es per Aussendung. Die App sei in den App-Stores von iOS und Android kostenlos downloadbar.

happycart vereine eine Vielzahl an Funktionen, die “den Einkaufsprozess von der Planung bis hin zum Kauf im Laden oder online optimieren”, schreibt das Wiener Startup. Über die App können sich Nutzer:innen ihre Lieblingsprodukte speichern, Preise und Verfügbarkeit checken und Rezepte organisieren. Informationen dazu erhalten App-Nutzer:innen dank KI-gestützter Produktabgleiche und Datenintegration mit Supermärkten “jederzeit tagesaktuell”.

Teilen von Einkaufslisten mit Familie oder Mitbewohner:innen

Familien oder WG-Bewohner:innen wird das Problem geteilter Einkaufslisten bekannt sein. Auch diese möchte happycart beseitigen und mittels “Teilen von Einkaufslisten” das gemeinsame Einkaufen erleichtern. Mitglieder einer Liste können ihre Lieblingsprodukte ergänzen, heißt es, und mit genauer Marke, Sorte und Größe versehen. Dank Bildanzeigen soll es keine Missverständnisse geben.

Die happycart-App besinnt sich allerdings auch auf die Ursprungsfunktion der Plattform Happy Plates – nämlich auf das Kaufen von Lebensmitteln anhand von konkreten Rezepten. Nun soll es Nutzer:innen möglich sein, Rezepte von Websites in der happycart-App zu speichern und alle Zutaten “mit einem Klick auf die Einkaufsliste” der App zu setzen.

Die besagte Akquise von ichkoche.at habe dahingehend zur Rezeptportfolio-Erweiterung von Happy Plates beigetragen: Derzeit umfasse das Repertoire über zehn Rezeptseiten mit über 30 Millionen Aufrufen pro Monat, wie Happy Plates vermeldet.

Retail-Media-Lösung

„Durch die Akquise von ichkoche.at haben wir unser Ökosystem erheblich erweitert und die Grundlage für eine starke, organische Wachstumsstrategie der happycart App geschaffen. Unsere Nutzer:innen profitieren von einer noch nahtloseren Verbindung zwischen Rezeptideen und dem Offline- oder Online-Einkauf, was die Attraktivität der App weiter steigert“, so Co-Founder Simon Jacko zur Übernahme von ichkoche.at.

In puncto technologischer Professionalisierung habe man Großes vor: Schließlich will man Technologie, Medien und Fast-Moving-Consumer-Goods auf einer Plattform vereinen. Laut Happy Plates handle es sich bei happycart nämlich um eine “Retail-Media-Lösung”, die Produkte gezielt promoten kann.

„Unsere App wird kontinuierlich smarter und personalisierter. Wir erweitern unser Netzwerk aus Einzelhändlern und Publishern in Deutschland und Österreich stetig und planen, die digitalen Angebote weiter auszubauen. In Zukunft wird niemand mehr stundenlang durch eine Flut von Prospekten blättern müssen, um relevante Angebote zu finden“, meint Rose-Breitenecker zu den nächsten Schritten des Unternehmens.

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