14.01.2019

Square One Foods steigt bei Berliner “Vodka-Tee” Kakuzo ein

Die Linzer Food- and Beverage-Investmentfirma Square One Foods beteiligt sich mit 17,5 Prozent an der Berliner Vodka Marke Kakuzo. Mit der Beteiligung soll Square One Foods dem Getränkehersteller helfen, sein Vertriebsnetzwerk aufzubauen.
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Kakuzo
(c) Kakuzo

Dass Vodka und Tee kein Widerspruch sein muss, beweist seit letzten Jahr ein Getränkehersteller aus Berlin – die Rede ist von Kakuzo. Laut Eigenbeschreibung ist Kakuzo ein “mehrfach destillierter Roggen-Vodka, der mit einer speziell entwickelten Tee-Mischung infusioniert und anschließend mit Bergamotten-, Grapefruit- und Limettenöl abgerundet wird”. Hinter dieser extravaganten und gewagten Mischung stehen die beiden Berliner Paul Meinert und Marc Bergmann, die sich selbst als Tee- und Spirituosenliebhaber bezeichnen. Kakuzo ist seit 2018 im ausgesuchten Fachhandel erhältlich und wird laut den Gründern zudem in asiatischen Szene-Restaurants in Berlin, Hamburg und München ausgeschenkt.

+++ Square One Foods: Dieses Jahr 5 Investments in Food- & Drink-Startups +++ 

Beteiligung beträgt 17,5 Prozent

Auf den Geschmack von Kakuzo ist nun auch die Linzer Food- und Beverage-Investmentfirma Square One Foods gekommen. Sie beteiligt sich seit dem 1. Jänner mit rund 17,5 Prozent an der Berliner Vodka Marke. Die Linzer Investmentfirma wurde selbst erst vor einem Jahr von den drei Getränkespezialisten Michael Goblirsch, Andre Schneider und Walter Scherb, Erbe des österreichischen Getränkeriesen Spitz, gegründet (der brutkasten berichtete). “Wir möchten junge Food- und Getränke-Startups wie Kakuzo auf ihrem Weg mit Investments, Wissen und einem Netzwerk unterstützen. Die Branche ist heiß umkämpft und es ist nicht ganz einfach, dort seinen Platz zu finden und sich zu behaupten”, so Goblirsch. Kakuzo zählt mittlerweile zur fünften Beteiligung von Square One Foods. So investierte die Linzer Investment-Firma beispielsweise bereits in das Wiener Startup Saturo, das einen flüssigen Mahlzeitenersatz entwickelte, oder den englischen Müsliriegel Adonis.

Markenaufbau und Vertrieb

Die Berliner Getränkehersteller zeigen sich über den Abschluss der Partnerschaft sehr erfreut: “Wir freuen uns sehr, dass wir Square One Foods als strategischen Partner gewinnen konnten, denn es zeigt uns, dass wir mit Kakuzo auf dem richtigen Weg sind. In deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg und München sind wir mittlerweile in einer Vielzahl von Szene-Gastronomien präsent.” Zudem seien Exportverträge mit Abnehmern aus England und Japan bereits unterschrieben, wobei Square One Foods den internationalen Markenaufbau und Vertrieb unterstützen soll. Über die Höhe des Investments wurden keine Angaben gemacht.


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Wirtschaft Konjunktur wachstum
(c) Envato

Schlechte Nachrichten für die heimische Wirtschaft: Österreich erholt sich von der Rezession der Jahre 2023 und 2024 nur schleppend. Im internationalen Vergleich verliert das Land zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit, und die Wirtschaftsleistung nimmt ab. Was sind die Ursachen und wie kann man dem entgegenwirken?

Schwacher Wirtschaftsstandort Österreich

Der heute vorgestellte Österreichische Infrastrukturreport 2025 verdeutlicht, dass Unternehmer:innen vermehrt Zweifel am Wirtschaftsstandort Österreich haben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der befragten Unternehmen, die grundsätzlich die Möglichkeit hätten, ihren Betrieb ins Ausland zu verlagern, haben aufgrund der aktuellen Lage bereits darüber nachgedacht, diesen Schritt zu gehen.

Gründe dafür seien laut der repräsentativen Umfrage die hohe Steuer- und Abgabenlast (57 Prozent), der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften (41 Prozent), hohe Energiepreise (34 Prozent) sowie die generelle Teuerung und Überbürokratisierung (30 Prozent).

Österreich wächst schwächer im EU-Vergleich

Österreich büßte in den letzten beiden Jahren durch die Covid-Pandemie, die Energiepreiskrise und die Rezession erheblich an Wertschöpfung ein. Laut einer mittelfristigen Prognose der WIFO wird der österreichische Real-BIP von 2025 bis 2029 jährlich nur um etwa 1,25 Prozent wachsen – und damit 0,2 Prozentpunkte schwächer als der Durchschnitt im Euro-Raum. Die Prognose basiert auf einem kontrafaktischen Szenario ohne Krisen und ohne Rezession.

Der Grund dafür ist der Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit, was sich auch im internationalen Ranking der Lausanner Wirtschaftshochschule IMD zeigt. Österreich, das 2020 noch Platz 16 belegte, ist in diesem Jahr auf Rang 26 von insgesamt 67 Ländern abgerutscht.

Im Kampf um Investitionen stehen die EU-Länder allerdings dynamischeren Wirtschaftsräumen gegenüber. David Ungar-Klein, Autor des Infrastrukturreports, betont: „Das jährliche BIP-Wachstum der Brics-Staaten ist achtmal so hoch wie das der EU, die Nafta-Staaten wachsen fünfmal so schnell”. Entscheidend für potenzielle Investor:innen seien nicht nur steuerliche Anreize, Rechtssicherheit und die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, sondern auch die Infrastruktur – insbesondere die digitalen Anbindungen.

Ausbau der digitalen Infrastruktur könnte 90 Mrd. Euro einbringen

Die Infrastruktur wird als entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes angesehen. Der Infrastrukturreport schätzt sogar, dass ein Ausbau der digitalen Infrastruktur in Österreich ein Produktivitätswachstum von rund 90 Milliarden Euro bewirken könnte. Laut Katharina Reinwald, Co-Autorin des Reports, seien Investitionen in die Infrastruktur daher der „stärkste Hebel der Standortpolitik für mehr Produktivität”.

Um die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und den Wohlstand langfristig zu sichern, müsse „die Digitalisierung und der Ausbau der Energieinfrastruktur […] höchste Priorität genießen“, betont Ökonom Andreas Reinstaller vom Produktivitätsrat der Nationalbank.

Der Report fordert daher die Entwicklung einer umfassenden „Standort- und Infrastrukturstrategie 2040“ nach dem Vorbild der Schweiz, die zentrale Bereiche wie Energie, Verkehr und digitale Infrastrukturen abdeckt.

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