02.07.2019

Sprach-App uugot.it soll Integration von Tschetschenen in OÖ erleichtern

Das Wiener Sprachlern-Startup uugot.it streamt TV-Sendungen mit interaktiven Untertiteln, über die Zuwanderer die deutsche Sprache lernen können. Die Nutzung der uugot.it App soll den Integrationsprozess beschleunigen und das kulturelle Verständnis fördern. Das Land Oberösterreich setzt die technische Lösung nun im Rahmen seiner Integrationsoffensive II ein, um Tschetschenen besser in die Gesellschaft zu integrieren.
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uugot.it
(c) Stefan Mey / der brutkasten

Das Prinzip des Tools des Wiener Startups uugot.it ist einfach: Menschen lernen Sprachen, während sie TV-Sendungen streamen. Dafür hat das Team rund um Gründer Philipp Etzlinger eine Smartphone- und Tablet-App entwickelt, die TV-Sendungen mit Untertiteln in der Originalsprache versieht. Sofern ein Nutzer ein Wort nicht versteht, kann er auf dieses tippen und erhält anschließend eine Übersetzung in seiner Muttersprache. Zudem werden interaktive Lernkarten individuell auf das Lernverhalten der Nutzer zugeschnitten.

Ziel der uugot.it-App ist es, Zuwanderer dabei zu unterstützen, die deutsche Sprache zu erlernen. Durch die Nutzung der App soll laut dem Startup nicht nur der Integrationsprozess beschleunigt, sondern auch das kulturelle Verständnis gefördert werden.

+++ Sprachlern-App des Wiener Startups uugot.it startet in Linz +++

Integration mit uugot.it fördern

Heute Dienstag hat der oberösterreichische Integrationslandesrat Rudi Anschober in einer Pressekonferenz in Linz bekannt gegeben, das die digitale Lösung ab sofort im Rahmen der Integrationsoffensive II zum Einsatz kommen wird. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, die in Oberösterreich lebenden Tschetschenen stärker in die Gesellschaft einzubinden. Neben zahlreichen Integrationsprojekten, soll dies unter anderem über Deutschlernen mittels TV-Konsum erfolgen. Dadurch könnten sich laut Anschober die Zuwanderer auch über regionale und nationale Themen besser informieren, um in weiterer Folge am gesellschaftlichen Leben der Mehrheitsbevölkerung teilhaben zu können.

uugot.it
(c) Land OÖ/ Ehrengruber

Vertrauen zu öffentlichen Stellen aufbauen

Weiters zielt die Nutzung der Sprachlern-App laut Anschober darauf ab, Vorbehalte der tschetschenischen Community gegenüber öffentlichen Stellen abzubauen. “Ein charakteristisches Merkmal für ein Gros der Zielgruppe ist eine Skepsis bzw. Misstrauen gegenüber staatlichen Einrichtungen, der Exekutive und Behörden, was durch unterschiedliche Strukturen und Erfahrungen im Heimatland erklärbar ist. Das Vertrauen in die Systeme in Oberösterreich braucht Zeit. Der Zugang von uugot.it könnte Teil einer Lösung sein”, so Anschober.

Für Android im Early-Access-Mode verfügbar

Bekannt gemacht werden soll die App über regionale Kompetenzzentren für Integration und Diversität (ReKI) von Volkshilfe und Caritas. Zudem sollen Gemeinden und Integrationsbüros in den nächsten Wochen ebenfalls über das Angebot informieren. Die uugot.it-App kann bereits im Early-Access-Mode im Google-Play-Store für Android heruntergeladen werden.

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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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