05.04.2018

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

Das IT-Startup Spotify, mit 71 Millionen zahlenden Kunden und rund 160 Millionen Usern weltweit größter Musikstreamingdienst, wagte am Dienstag den 3. April den Börsengang an der New York Stock Exchange (Nyse).
/artikel/spotify-boersengang-mit-wertvollster-jemals-erreichter-direktplatzierung
Tech-Titans
(c) spotify: Das Musikunternehmen des Gründers Daniel Ek führt das Rennen um eine 50 Milliarden Dollar Unternehmensbewertung an.

Spotifys Börsengang hat sich für Gründer Daniel Ek ausgezahlt – das kann man bereits sagen. Die Aktien sprangen zu Handelsbeginn rund 26 Prozent auf 165,90 Dollar (143,65 €) – die Orientierungsmarke der New Yorker Börse liegt bei 132 Dollar. Mit einem Schlag war Spotify 30 Milliarden Dollar wert. Im weiteren Verlauf fiel die Aktie zwar auf rund 149 Dollar, was aber immer noch 13 Prozent über der Referenzmarke liegt.

+++ Wiener Startup Music Traveler will die Musikwelt revolutionieren +++

Erfolgsstory trotz roter Zahlen

Spotify gilt mit einer Börsenbewertung von nun 20 bis 25 Milliarden Dollar als das wertvollste Startup Europas. Zwar blieben seit der Gründung 2006 Gewinne aus, der Umsatz stieg 2017 aber um fast 39 Prozent. Der operative Verlust betrug im Vorjahr 378 Millionen Dollar. Für heuer wird ein Minus von 230 bis 330 Millionen erwartet. Dafür rechnet man damit, 2018 die Usermarke von 200 Millionen zu übertreffen. Der Musikstreaming-Anbieter gehört nun nach Facebook, Snapchat und Alibaba zu den besten Börsendebüts von Technologiekonzernen in den letzten Jahren. Gründer Ek warnte aber davor, allzu hohe Erwartungen zu wecken: “Ich habe keine Zweifel daran, dass es Aufs und Abs geben wird”, schrieb er in seinem Blog.

Was Startups von Spotify lernen können

Im Vorfeld des Börsengangs hat Daniel Ek vor Investoren und Musikmanagern erklärt, warum sein Unternehmen an die Börse geht. Es gab tosenden Applaus, den es zur Gründerzeit 2006 nicht gegeben hatte. Ek schien damals vielen aus der Branche als eine Gefahr für die Musikindustrie, da sein Background eng mit der Hackerszene verbunden war und das Internet als ein Ort galt, an dem User binnen kürzester Zeit Lieder raubkopierten und weiterverbreiteten. Die neuartige Besonderheit von Spotify war aber, die Kunden nicht dazu zu zwingen rund 20 Euro für ein Album auszugeben, um dann zwei bis drei gute Lieder zu hören, sondern ihnen das zu bieten, was sie wollen. Sätze wie: “Wenn die Kunden eure CDs kopieren, verkauft ihnen eine Flatrate und lasst sie selbst entscheiden, was sie wann wo wie oft hören wollen”, sollten richtungsweisend werden. Dazu passend Eks Aussage bei der CBS Morning Show vom 3. April: “When you have all the world’s music in your pocket, you start listening to a lot more music than you ever did before.” Diese zwei Statements führen genaue Beobachter des Streamingdienstes zur Erfolgsformel von Spotify, von der auch andere Startups einiges lernen können. In der digitalen Welt geht es um maßgeschneiderte Angebote und die Beantwortung der Frage, wie ein Unternehmen herausfindet, was Kunden wirklich wollen. Spotify hat es geschafft, ein Produkt bzw. eine Dienstleistung zu erstellen, für die millionen Menschen monatlich zehn Euro zahlen.

Don’t ask, watch!

Dan Savaz leitet bei Spotify ein riesiges Team, das damit beschäftigt ist Kundendaten zu erfassen. Dieses Data-Collecting unterscheidet sich von den Einschaltquoten der TV-Branche insofern, dass das schwedische Unternehmen nicht auf stichprobenartige Umfragen zurückgreift, sondern jeden einzelnen der knapp 159 Millionen User beobachtet, wie Savaz sagt. Zu den technischen Details ist zu sagen, dass es eine enorme Rechenleistung benötigt, um alle Kunden zu erfassen. Spotify greift auf eine Matrix zurück, die 159 Millionen Zeilen und 36 Millionen Spalten erstellt – die Zeilen stehen für einen einzelnen Kunden, die Spalten für die verfügbaren Musikstücke. Die Software vergleicht diesen Zahlentsunami auf Gemeinsamkeiten (Gibt es Kunden, die gleiche Lieder in ihrer Playlist haben? Welche Ähnlichkeiten weisen die jeweiligen Musikwerke auf?). Dadurch lassen sich dem Kunden regelmäßig individualisiert Lieder vorschlagen, was das Unternehmen “weekly discovery” nennt. Die alten Kategorien von Musikstücken scheinen hier nicht mehr zu greifen. Rock-Musik oder Pop-Hits sind nicht mehr ausreichend, um Kunden geschmackstechnisch einzuteilen. Der User kann Variationen von musikalischem Geschmack entfalten, die über Genre-Bezeichnungen hinausgehen. Ein Rock-Sänger kann einen Oldie covern, Pop-Stars wagen den Sprung ins Hip-Hop-Genre und jeweils beides mag einem User gefallen, der sich nach alten Mustern nicht mehr so einfach katalogisieren lässt. Man muss spezifisch denken und vorgehen. Das hat Spotify in diesem Bereich früher als alle anderen erkannt und heimst zwölf Jahre nach der Gründung nun abermals Lorbeeren dafür ein.

Hier geht’s zum Streaming Dienst

Deine ungelesenen Artikel:
16.12.2024

0100 Conference DACH 2025: Wien wird zum Mittelpunkt der PE- und VC-Branche

Über 400 führende Risikokapital- und Private-Equity-Investor:innen treffen sich auf der 0100 DACH, die von Zero One Hundred Conferences vom 18. bis 20. Februar in Wien veranstaltet wird. Jetzt Tickets sichern.
/artikel/0100-conference-dach-2025
16.12.2024

0100 Conference DACH 2025: Wien wird zum Mittelpunkt der PE- und VC-Branche

Über 400 führende Risikokapital- und Private-Equity-Investor:innen treffen sich auf der 0100 DACH, die von Zero One Hundred Conferences vom 18. bis 20. Februar in Wien veranstaltet wird. Jetzt Tickets sichern.
/artikel/0100-conference-dach-2025
(c) 0100 Conferences

Vom 18. bis 20. Februar 2025 trifft sich die Elite der Private-Equity- und Venture-Capital-Branche wieder in Wien zur 11. Ausgabe der 0100 Conference DACH. Das Event hat sich als einer der wichtigsten Treffpunkte für Investor:innen, Fondsmanager:innen und Branchenexpert:innen im deutschsprachigen Raum etabliert (brutkasten berichtete). Für die Teilnehmenden bietet die Konferenz nicht nur Zugang zu wertvollen Markt-Insights, sondern auch die Möglichkeit, das persönliche Netzwerk mit führenden Köpfen der Branche auszubauen.

0100 Conference: Die Zielgruppe

Die Konferenz richtet sich an Limited Partners (LPs), General Partners (GPs) sowie Service Provider (SPs). Über 70 Prozent der Teilnehmenden sind Partner:innen, C-Level-Führungskräfte oder Direktor:innen, die maßgebliche Investitionsentscheidungen treffen. Damit bietet die 0100 Conference eine hochkarätige Plattform für strategische Diskussionen und Kooperationen.

+++ Jetzt Tickets für die Conference sichern +++

Das sind die Speaker:innen

Auch 2025 wartet die Veranstaltung mit einem hochkarätigen Line-up an Speaker:innen auf. Zu den bisher bestätigten Gästen zählen unter anderem:

  • Joaquín Alexandre Ruiz, Head of Secondaries beim Europäischen Investitionsfonds (EIF)
  • Colin Hanna, Partner bei Balderton Capital
  • Matthias Tabbert, Managing Director bei Levine Leichtman Capital Partners Europe
  • Lorenz Raith, Director Private Equity bei UBS Asset Management
  • Vahit Alili, Investment Director bei Schroders Capital
  • Stephanie Hubold, Head of ESG bei Altor Equity Partners

Das inhaltliche Rahmenprogramm

In Keynotes, Panels und Fireside-Chats werden die Expert:innen ihre Perspektiven zu aktuellen Themen wie ESG-Investments, technologischen Disruptionen und den Herausforderungen der Private-Equity-Märkte im DACH-Raum teilen. Die Diskussionen bieten wertvolle Einblicke in die Strategien führender Investor:innen und zeichnen ein umfassendes Bild der Branche.

Neben dem inhaltlichen Programm steht das Networking im Mittelpunkt der Konferenz. Exklusive Veranstaltungen, wie das LP-Frühstück oder das VIP-Dinner, schaffen Raum für persönliche Gespräche und neue Kooperationen. Vor allem für Limited Partners bietet die Konferenz einen direkten Zugang zu namhaften institutionellen Investor:innen wie abrdn, Adams Street Partners, AlpInvest Partners, Amundi und HarbourVest.

Die 0100 Conference DACH 2025 ist ein Pflichttermin für alle, die in der Private-Equity- und Venture-Capital-Welt im DACH-Raum aktiv sind. Wien wird für drei Tage zum Zentrum einer Branche, die nach wie vor entscheidende Impulse für Innovationen und Wachstum setzt.

0100 Conferences-CEO: “Wir arbeiten in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche”

Die Conference findet dieses Jahr vor folgendem Hintergrund statt: Das Private-Equity-Fundraising in der DACH-Region steuert 2024 auf ein Rekordjahr zu, während die Venture-Capital-Deal-Aktivität den europäischen Trend übertrifft. Investoren erwarten für 2025 zwar gemischte makroökonomische Signale, jedoch auch erhebliche Wachstumspotenziale, vor allem im Software-Bereich.

Ein aktueller Bericht von PitchBook zeigt, dass die VC-Branche in der DACH-Region 2024 einen Anstieg des Transaktionswerts um 6,3 Prozent verzeichnet, während Europa insgesamt Rückgänge erlebt. Frühphasen-Bewertungen haben sich aufgrund von KI und Biowissenschaften verdoppelt, auch wenn VC-Exits hinter dem Durchschnitt zurückbleiben. Im Private-Equity-Sektor bleibt die Aktivität stabil, aber unter früheren Höchstständen. Politische Unsicherheiten in Deutschland dämpfen kurzfristige Erwartungen, doch rekordverdächtiges Fundraising von 22 Milliarden Euro und ein Wachstum von fast 50 % im mittleren Marktsegment deuten auf ein starkes 2025 hin. Technologie- und Deep-Tech-Übernahmen bieten langfristige Chancen, und laut Pavol Fuchs von Zero One Hundred Conferences liegt der Fokus verstärkt auf externen Faktoren und strategischer Vernetzung zwischen Investoren und Managern.

“Wir arbeiten in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche“, sagte Pavol Fuchs, CEO von Zero One Hundred Conferences. “Anfang 2024 konzentrierten sich die wichtigsten Herausforderungen für Investoren vor 0100 DACH auf Fundraising und ESG. Jetzt hat sich die Aufmerksamkeit auf externe Faktoren – wie makroökonomische Bedingungen und branchenspezifische Wachstumsbereiche – verlagert und unterstreicht, wie wichtig es ist, zusammenzukommen, um sinnvolle Beziehungen zwischen Asset Owner und Manager aufzubauen”.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Spotify: Extrem erfolgreicher Börsenstart trotz roter Zahlen