07.03.2016

Speedinvest-Exit: FinTech-Startup “Holvi” geht an Bankengruppe BBVA

Das finnische Startup "Holvi" geht an die globale Bankengruppe BBVA. Der österreichische Risikokapitalgeber Speedinvest zeichnete sich als Lead-Investor bei Holvi, einer Onlinebank für Freelancer, Kreative und KMUs. Um wie viel Holvi an die BBVA geht, wird übrigens nicht veröffentlicht.
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(c) Holvi: Das Team hinter dem finnischen FinTech-Startup.

Dies ist der bereits sechste Exit für den Frühphasen-Investor Speedinvest. Das FinTech Startup, das von Speedinvest seit 2014 als Lead-Investor vor allem bei der Expansion in der DACH-Region unterstützt worden ist, wird Teil der BBVA Gruppe. Trotzdem soll “Holvi” als eigenständige Marke und Lizenz weitergeführt werden. Auch der Sitz des Unternehmens, Helsinki, soll unverändert bleiben.

Expansion

Vielmehr soll mit dem neuen Partner die Expansion weiter vorangetrieben werden und weitere Produkte zusammen mit der Bankengruppe BBVA entwickelt werden. Das Management-Team rund um CEO Johan Lorenzen wird dafür im Unternehmen bleiben.

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(c) Holvi

Holvi wurde im Jahr 2011 ins Lebens gerufen. Die Ursprungsidee ist seitdem gleich geblieben: Ziel ist es, Selbstständige und Freelancer dabei zu unterstützen, ihre Finanzen besser im Überblick zu behalten. Ein Thema, das bisher von traditionellen Banken vernachlässigt wurde. Holvi wurde daher eine der ersten pan-europäischen Onlinebanken, das bei seiner Zielgruppe vor allem mit Spesenabrechnungstools oder einem Onlineshop punktete.

“Der Deal bestätigt die Attraktivität der Zielgruppe von Holvi – Prosumer, Solopreneurs und Microentrepreneurs”, erklärt Stefan Klestil, Speedinvest-Partner und Investment-Manager von Holvi. “Diese Transaktion markiert einen Wendepunkt im Verhältnis von Banken und FinTechs in Europa. Wir glauben, dass Banken sich zukünftig vermehrt über M&A Transaktionen in attraktive Marken in Europa einkaufen werden.”

Banken werden digital

Die Bankengruppe BBVA ist seit geraumer Zeit auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen im FinTech Bereich. Bereits 2014 wurde die amerikanische Online-Bank “Simple” übernommen – ebenfalls ein Startup. 2015 wurde schließlich ein eigener Venture Arm gegründet. Klestil ist überzeugt, dass die Übernahme von Holvi, ein gelungener Schachzug der Bankengruppe ist: “Die BBVA setzt mit dieser Transaktion einen weiteren Meilenstein in der Umsetzung ihrer digitalen Agenda”. Mehr Investments sollen folgen.

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David Teufel und Peter Augustin (c) Tigris Web3

Im März 2022 ist Tigris Web3 gestartet – als Österreichs erster registrierter, alternativer Investment-Fonds (AIF) für digitale Assets. Verwaltet wurde der Fonds von Venture-Capital-Gesellschaft Venionaire (brutkasten berichtete). Anleger:innen mit mindestens 100.000 Euro Kapital erhielten über den Fonds, die Möglichkeit, in Projekte aus den Bereichen DeFi (Decentralized Finance) und Web3 zu investieren.

Hinter dem Krypto-Investment-Fonds standen damals Berthold Baurek-Karlic und Peter Augustin. Im brutkasten-Studio sprachen Baurek-Karlic und Augustin über Details zur FMA-Genehmigung, über Ziele und die nächsten Entwicklungsschritte.

Neuer “Tigris Web3”-Fonds mit eigenem Fondsmanager

Nach zweieinhalb Jahren kündigt Tigris nun den nächsten Schritt an, nämlich die Auflage eines neuen Fonds – und zwar diesmal im Alleingang. Denn nun übernimmt Tigris Web3 selbst die Verwaltung des Fonds. Geleitet wird Tigris Web3 jetzt von Peter Augustin und David Teufel. Die beiden fungieren als Cornerstone-Investoren und stecken selbst 850.000 Euro in den Fonds. am Fonds, dessen erstes Fundraising-Ziel bei 10 Millionen Euro liegt.

Der Tigris Web3 Fonds soll in digitale Web3-Assets und damit in “ein dezentrales Internet des digitalen Eigentums” investieren, heißt es per Aussendung. Der Fokus des Fonds liegt auf verschiedenen, technologischen Ökosystemen wie Ethereum, Cosmos oder Solana.

Rund 80 Prozent der Investments sollen in liquide Assets fließen. Breite Diversifikation sei gewährleistet, die “nicht nur etablierte, sondern auch aufstrebende, junge Projekte umfasst”. Außerdem gäbe es die Möglichkeit, “bis zu 20 Prozent in Seed-Phasen junger Projekte” zu investieren, bevor deren Produkte und damit deren Token öffentlich zugänglich seien.

Erträge über dem Niveau traditioneller Fonds angestrebt

Damit verfolgt Tigris Web3 große Ziele: Man will Erträge über dem Niveau traditioneller Venture-Capital-Fonds generieren. Dabei orientiere man sich an klassischen VC-Benchmarks – und zusätzlich an Bitcoin sowie dem BCI25-Index von Bitpanda. Dieser bildet die 25 größten Kryptowährungen gemessen an Marktkapitalisierung und Liquidität ab.

Ausstiegsoption nach fünf Jahren

Überdies will man mit dem eigenen Investment-Fonds-Manager (AIF) “signifikante Vorteile für Investoren” bringen. So werden das Senken der Kostenstruktur sowie eine höhere operative Flexibilität versprochen. Außerdem erwähnt Tigris Web3 per Aussendung, Investor:innen “nach einer Laufzeit von fünf Jahren eine monatliche Ausstiegsoption” zu ermöglichen

Reguliert wird der Fonds auch von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA). Tigris Web3 richtet sich an “professionelle Investoren und qualifizierte Privatinvestoren, die am Wachstum der Web3-Innovationen partizipieren möchten”. Als Zielgruppen listet man Family Offices, High Net Worth Individuals (HNWIs), Business Angels und Fund of Funds.

Cornerstone Investoren sind Augustin und Teufel

Der Fonds versteht sich als “Evergreen-Fonds”, in den laufend neue Investitionen möglich seien – ab November 2024 sei der Fonds für ein Mindestinvestment von 100.000 Euro pro Ticket offen. Der Vertrieb erfolge über die Tigris AIFM FlexCo.

Die beiden Investoren befinden sich auch in der Führungs- und Expertenebene des neuen AIF. David Teufel ist als Mitgründer und Co-Geschäftsführer an der Seite von Peter Augustin, der die Bereiche Technologie, Innovation und Marktstrategie verantwortet. Teufel hingegen wird sich mit der Portfolio-Allokation, dem Risikomanagement, der Compliance sowie der Geldwäscheprävention widmen.

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