30.11.2021

Speedinvest legt 80 Millionen Euro schweren Fonds für Climate-Tech Startups auf

Der neue "Climate & Industry Opportunity-Fonds" wird laut Speedinvest in Technologie-Unternehmen investieren, die sich der Bekämpfung der Klimakrise verschrieben haben. Zu den Investoren des Fonds zählen deutsche und österreichische Industrie-Unternehmen sowie eine der größten VC-Firmen weltweit.
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Speedinvest
Marie-Helene Ametsreiter, General Partner bei Speedinvest | (c) Speedinvest

Mit einem verwalteten Fondsvermögen von 600 Millionen Euro zählt Speedinvest zu einem der führenden Frühphaseninvestoren in Europa. Im zehnjährigen Bestehen des VCs launchte Speedinvest mittlerweile eine Reihe an Fonds. Dazu zählen unter anderem der 2019 aufgelegte Fonds Speedinvest 3 mit knapp 200 Millionen Euro oder zahlreiche themenbezogene Fonds mit den Schwerpunkten wie MarketplaceIndustrie und Fintech.

Neuer Speedinvest Fonds mit 80 Millionen Euro gefüllt

Am Dienstag gab Speedinvest nun den Start eines neuen themenbezogenen Fonds bekannt, der mit insgesamt 80 Millionen Euro gefüllt ist. Der sogenannte “Climate & Industry Opportunity-Fonds” wird laut Speedinvest in Technologie-Unternehmen investieren, die sich der Bekämpfung der Klimakrise verschrieben haben. Zudem soll er Startups dabei unterstützen, die CO2-Emissionen der europäischen Industrie zu verringern und Industrie-Unternehmen zu digitalisieren.

Wie Marie-Helene Ametsreiter, General Partner bei Speedinvest, ergänzt, soll der Fonds vornehmlich in Unternehmen investieren, die sich bereits im bestehenden Speedinvest Portfolio befinden und sich auf Nachhaltigkeit fokussieren. Dazu gehören derzeit unter anderem Twaice, Packhelp, Planetly, Tier Mobility, Schüttflix oder Sylvera.

In Einzelfällen soll der Climate & Industry Opportunity-Fonds jedoch auch gemeinsam mit anderen Top-Tier-Fonds in spätere Finanzierungsrunden von Unternehmen außerhalb des Portfolios von Speedinvest investieren. Bedingung hierfür ist, dass diese Unternehmen die Industrie bei der Digitalisierung, Dekarbonisierung und Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistung unterstützen, so Ametsreiter.

Die Investoren des Climate & Industry Opportunity-Fonds

Zu den Investoren des Climate & Industry Opportunity-Fonds gehören unter anderen der Kunst- und Schaumstoffhersteller Greiner AG, der Technologiekonzern Knapp sowie die Heinzel Group, führender Anbieter von Zellstoff und Papier in Zentraleuropa. Außerdem ist mit New Enterprise Associates (NEA) einer der größten Venture Capital Fonds der Welt in Speedinvests neuem Climate & Industry Opportunity-Fonds investiert. 

Alle strategischen Kern-Investoren erhalten Zugang zum Corporate Investor-Programm von Speedinvest. Dieses beinhaltet laut Ametsreiter u.a. Zugriff auf Speedinvests Deal Flow an relevanten Startups; Zugang zu Speedinvests Netzwerk aus Portfolio-Unternehmen und zu deren Technologien; sowie Einblicke in neue Technologie-Trends und ein auf die Investoren zugeschnittenes Event- und Networking-Programm.

Axel Kühner, CEO der Greiner AG, begründet die Beteiligung am Fonds wie folgt: “Wir investieren in den Climate & Industry Opportunity-Fonds von Speedinvest, weil wir der Überzeugung sind, dass technologische Innovationen für den Klimaschutz essentiell sind”. Aktuell befindet sich der Kunst- und Schaumstoffhersteller mit Sitz in Kremsmünster in einer Transformationsphase. Ziel ist es, das Unternehmen bis 2030 klimaneutral zu stellen und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe und Schaumstoffe zu etablieren.

Speedinvest: “Bereits in zwei Unternehmen investiert”

Der neue Climate & Industry Opportunity-Fonds hat bereits in zwei der Portfoliounternehmen von Speedinvest investiert. So investierte der neue Fonds Mitte November in die Series-B-Runde von Packhelp, eine in Warschau ansässige Plattform für maßgeschneiderte Verpackungen. Zudem beteiligte sich der Fonds an der kürzlich bekanntgegebenen Series-D-Runde von Tier Mobility, die rund 200 Millionen Dollar umfasste.

Wie Ametsreiter abschließend ausführt, soll künftig auch die Standardisierung der ESG-Reportings bei den Portfolio-Unternehmen weiter vorangetrieben werden: “Wir arbeiten sehr eng mit unseren Portfolio-Unternehmen zusammen, um die nötigen Standards zu gewährleisten. Dazu zählen unter anderem Mentoring-Programme aber auch Tools von unseren bestehenden Portfolio Unternehmen wie Planetly”.

Erst im März diesen Jahres hat das Berliner Climate-Tech Startup Planelty rund um Seriengründerin Anna Alex eine Seed-Finanzierungsrunde in Millionenhöhe mit Beteilung von Speedinvest abgeschlossen.


Videotipp: Planetly-Gründerin Anna Alex bei “One Change a Week”

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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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