06.02.2020

Space X bietet „Ridesharing“ für’s Weltall schon ab 1 Million Dollar an

Space X hat ein neues Buchungstool für Flüge mit der Rakete Falcon 9 eingeführt. Kunden können darüber Mitfahrgelegenheiten schon ab einer Million Dollar buchen.
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Space X
(c) Space X / Screenshot

Eine vollständige Falcon 9 Rakete von Space X für einen Weltraumtransport zu buchen, kostet derzeit rund 60 Millionen US-Dollar. Für Firmen, die einen kleinen Satelliten ins Weltall befördern möchten, durchaus ein stolzer Preis. Space X möchte nun den Markt auch für kleinere Satellitenkunden öffnen und bietet dafür ab sofort einen „Ridesharing“-Dienst an.

+++ zum Fokus-Channel: Mobility +++ 

Falcon 9 „Mitfahrgelegenheit“ für eine Million US-Dollar

Durch das Ridesharing-Angebot und Aufteilen der Kosten soll der „Zugang zum Weltall“ deutlich niederschwelliger werden, da keine vollständige Falcon 9 Rakete gebucht werden muss.

„Mitfahrgelegenheit“ für eine Fracht von bis zu 200 Kilogramm können schon ab einer Million US-Dollar gebucht werden. Potentiellen Kunden steht auf der  Website von Space X bereits ein eigenes Buchungstool zur Verfügung, um Flüge ins Weltall zu buchen. Space X

(c) Space X / Screenhot

Space X Buchungstool

Über das Buchungstool lässt sich in wenigen Schritten der Preis für die Beförderung der Fracht berechnen. In einer Maske kann zudem angegeben werden, in welche gewünschte Umlaufbahn die Fracht transportiert werden soll. Als frühestmögliches Buchungsdatum lässt sich übrigens Juni 2020 angeben.

Nach Auswahl des Datums, des gewünschten Orbits und der benötigten Nutzlast erhalten die potentiellen Kunden eine erste Kostenschätzung. Anschließend gelangen sie zu einer Auswahloption, welche Kapselgröße aufgrund des benötigten Volumens an die Trägerrakete angeschlossen werden soll. Hierfür stehen zwei Größen zur Verfügung.

Vom Design und der Usability ist die Buchungsplattform ähnlich einem Konfigurator, um sich einen Neuwagen zusammenzustellen. Abschließendes Fun-Fact: Kunden können sogar ihre Kreditkartennummer angeben, um eine erste Anzahlung in der Höhe von 5000 US-Dollar zu leisten.


=> zur Buchungsplattform

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markta insolvent, Insolvenz, Insolvent Markta, Imre
(c) umdasch - Theresa Imre von Markta.

„Manchmal genügen alle Kräfte und alle Motivation und alle Liebe, die man in so einen Aufbau reinsetzt, trotzdem nicht”. Mit diesen Worten wandte sich Theresa Imre via Instagram an ihre Community. Seit gestern Abend steht fest: Markta muss Insolvenz anmelden. 

Man könnte meinen, als Gründerin und CEO hätte Imre die Entwicklung kommen sehen. Doch dem ist nicht so: Für Imre selbst kam die Insolvenz ziemlich überraschend. Wie es dazu kommen musste und wie es nun weitergeht, erzählt sie im Gespräch mit brutkasten.

Zahlreiche Nachrichten aus der Community

Für diejenigen die Markta nicht kennen: Markta versteht sich als “urbaner Bauernmarkt” und steht für nachhaltigen Lebensmittelhandel in Österreich. Im März 2023 eröffnete der erste Laden in der Alserstraße im neunten Wiener Gemeindebezirk. Im Jänner 2025 folgte die zweite Filiale. 

Bei der Eröffnung in der Zollergasse zeigte sich Imre noch optimistisch. Bis zu zehn Filialen hat sie sich damals auf ihrer Wien-Karte als Ziel markiert – wann und wo diese entstehen sollten, war zu diesem Zeitpunkt noch offen. Anfang des Jahres sagte die Gründerin noch gegenüber brutkasten: „Schau ma mal, was aus dem Naschmarkt wird. Auch der Kutschkermarkt und der 2. Bezirk lachen mich an”. Inzwischen steht es um beide bestehenden Markta-Filialen schlecht.

Die traurige Nachricht teilte sie gestern Abend in einer Instagram-Videobotschaft mit – brutkasten berichtete. Seitdem habe sie zahlreiche Nachrichten aus der Community erhalten, die ihr Mitgefühl ausdrücken. “Es ist einfach unglaublich schade. Jeder hat gemerkt, wir sind an etwas Großem und Tollen dran. Auch dieser Zusammenhalt ist gerade innerhalb des Teams noch viel größer”. Ihre Community zeige insgesamt “schon wahnsinnig viel Solidarität für uns und für das Projekt grundsätzlich”, so Imre im Gespräch mit brutkasten.

Zweite Filiale erst kürzlich eröffnet

Als man im Jänner die zweite Filiale eröffnete, habe sich noch gar keine Insolvenz abgezeichnet, sagt Imre. “Da habe ich jetzt nicht die großen Erwartungen gehabt, was den Umsatz betrifft. Aber wir haben eine sehr loyale Zielgruppe. Und das merkt man auch in der Alserstraße – die Filiale hat wirklich schon einen richtig guten Umsatz. Da kann man auch sagen, dass das Business Modell funktioniert”. 

Die Neueröffnung sei aber kein Grund für die Insolvenz gewesen – zumindest nicht direkt. “Man merkt schon auch, dass der Konsum in Österreich einfach wahnsinnig verhalten ist. Gerade jetzt schaut jeder eher auf sich, was vielleicht auch die Ausgaben betrifft und jetzt nicht unbedingt viel für die Kleinbetriebe übrig hat”.

Insolvenz kam unerwartet

Also was führte letztendlich zur Insolvenz? “Eine Abfolge von Dingen, die miteinander verkettet sind. Es ist einfach faktisch so, dass wir einen Businessplan haben, wo wir gerade gefühlt in der Mitte und der Hälfte stecken bleiben, weil wir einfach mit zwei Filialen noch nicht genug haben, um eine Gesamtkostenstruktur zu decken”. Um profitabel zu sein, hätte Markta laut ihr mindestens vier Standorte gebraucht.

Die aktuelle Situation beschreibt Imre so, dass das “Geld auf der Investorenseite knapper geworden ist. Eine Zahlung, die eigentlich vereinbart war, ist ausgefallen. Plötzlich musste ich diese Insolvenz anmelden. Das war jetzt auch eine Insolvenz, die sich eigentlich erst seit Montagabend abgezeichnet hat in dieser Klarheit”, sagt Imre gegenüber brutkasten. Markta sei in hohem Maße auf Förderungen und finanzielle Unterstützung angewiesen gewesen.

“Wir haben ja da auch Förderung aus dem Landwirtschaftsbereich bekommen, da gibt es eigene Budgets aus der EU. Da wurde uns auch erst vor zwei Wochen von den Beamten aus dem Landwirtschaftsministerium gesagt, dass mit der ganzen Budgetlage in Österreich vermutlich kein weiterer Fördercall ausgeschrieben wird”, so Imre. “Das ist für uns schon ein ganz wichtiger Geldfluss gewesen. Dadurch, dass der Staat natürlich auch Einsparungen vornehmen muss aufgrund unserer österreichischen Budgetsituation, löst das eine gewisse Unsicherheit bei den Investoren aus”. 

Fortsetzung folgt?

Nun wollen natürlich alle wissen: Wie geht es mit Markta weiter? “Das kann ich aus der jetzigen Sicht noch nicht genau sagen. Wir werden natürlich jetzt mal alles sauber und geordnet in eine Insolvenz bringen”, so Imre. Es bestehe noch die Chance, innerhalb der kommenden drei Monate eine neue Finanzierung aufzustellen. Außerdem wäre „eine Wiederfinanzierung der Investoren“ möglich, wenn sich “die Lage etwas mehr entspannt“, sagt Imre. 

Derzeit sei die Situation jedoch noch ungewiss. “Ich möchte auch jetzt allen gegenüber lieber transparent mal der Wahrheit ins Gesicht schauen. Das war jetzt auch einfach eine Reißleine, die wir gezogen haben, damit man da niemandem gegenüber schadhaft auftritt. Wir befinden uns aktuell zwar im Worst Case, aber die Hoffnung haben alle noch nicht aufgegeben”.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Trotz des drohenden Endes glaubt die Markta-Gründerin weiterhin daran, dass nachhaltige Konzepte langfristig Bestand haben in Österreich. “Wir sind schon in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Zeit, wo wir uns versuchen zu etablieren. Ich glaube jetzt nicht, dass der österreichische Markt nicht bereit dafür ist. Ich glaube, dass einfach generell die Welt sich momentan sehr stark dreht. In welche Richtung, wird man sehen”.

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Bei der Eröffnung in der Zollergasse zeigte sich Imre noch optimistisch. Bis zu zehn Filialen hat sie sich damals auf ihrer Wien-Karte als Ziel markiert – wann und wo diese entstehen sollten, war zu diesem Zeitpunkt noch offen. Anfang des Jahres sagte die Gründerin noch gegenüber brutkasten: „Schau ma mal, was aus dem Naschmarkt wird. Auch der Kutschkermarkt und der 2. Bezirk lachen mich an”. Inzwischen steht es um beide bestehenden Markta-Filialen schlecht.

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Zweite Filiale erst kürzlich eröffnet

Als man im Jänner die zweite Filiale eröffnete, habe sich noch gar keine Insolvenz abgezeichnet, sagt Imre. “Da habe ich jetzt nicht die großen Erwartungen gehabt, was den Umsatz betrifft. Aber wir haben eine sehr loyale Zielgruppe. Und das merkt man auch in der Alserstraße – die Filiale hat wirklich schon einen richtig guten Umsatz. Da kann man auch sagen, dass das Business Modell funktioniert”. 

Die Neueröffnung sei aber kein Grund für die Insolvenz gewesen – zumindest nicht direkt. “Man merkt schon auch, dass der Konsum in Österreich einfach wahnsinnig verhalten ist. Gerade jetzt schaut jeder eher auf sich, was vielleicht auch die Ausgaben betrifft und jetzt nicht unbedingt viel für die Kleinbetriebe übrig hat”.

Insolvenz kam unerwartet

Also was führte letztendlich zur Insolvenz? “Eine Abfolge von Dingen, die miteinander verkettet sind. Es ist einfach faktisch so, dass wir einen Businessplan haben, wo wir gerade gefühlt in der Mitte und der Hälfte stecken bleiben, weil wir einfach mit zwei Filialen noch nicht genug haben, um eine Gesamtkostenstruktur zu decken”. Um profitabel zu sein, hätte Markta laut ihr mindestens vier Standorte gebraucht.

Die aktuelle Situation beschreibt Imre so, dass das “Geld auf der Investorenseite knapper geworden ist. Eine Zahlung, die eigentlich vereinbart war, ist ausgefallen. Plötzlich musste ich diese Insolvenz anmelden. Das war jetzt auch eine Insolvenz, die sich eigentlich erst seit Montagabend abgezeichnet hat in dieser Klarheit”, sagt Imre gegenüber brutkasten. Markta sei in hohem Maße auf Förderungen und finanzielle Unterstützung angewiesen gewesen.

“Wir haben ja da auch Förderung aus dem Landwirtschaftsbereich bekommen, da gibt es eigene Budgets aus der EU. Da wurde uns auch erst vor zwei Wochen von den Beamten aus dem Landwirtschaftsministerium gesagt, dass mit der ganzen Budgetlage in Österreich vermutlich kein weiterer Fördercall ausgeschrieben wird”, so Imre. “Das ist für uns schon ein ganz wichtiger Geldfluss gewesen. Dadurch, dass der Staat natürlich auch Einsparungen vornehmen muss aufgrund unserer österreichischen Budgetsituation, löst das eine gewisse Unsicherheit bei den Investoren aus”. 

Fortsetzung folgt?

Nun wollen natürlich alle wissen: Wie geht es mit Markta weiter? “Das kann ich aus der jetzigen Sicht noch nicht genau sagen. Wir werden natürlich jetzt mal alles sauber und geordnet in eine Insolvenz bringen”, so Imre. Es bestehe noch die Chance, innerhalb der kommenden drei Monate eine neue Finanzierung aufzustellen. Außerdem wäre „eine Wiederfinanzierung der Investoren“ möglich, wenn sich “die Lage etwas mehr entspannt“, sagt Imre. 

Derzeit sei die Situation jedoch noch ungewiss. “Ich möchte auch jetzt allen gegenüber lieber transparent mal der Wahrheit ins Gesicht schauen. Das war jetzt auch einfach eine Reißleine, die wir gezogen haben, damit man da niemandem gegenüber schadhaft auftritt. Wir befinden uns aktuell zwar im Worst Case, aber die Hoffnung haben alle noch nicht aufgegeben”.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Trotz des drohenden Endes glaubt die Markta-Gründerin weiterhin daran, dass nachhaltige Konzepte langfristig Bestand haben in Österreich. “Wir sind schon in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Zeit, wo wir uns versuchen zu etablieren. Ich glaube jetzt nicht, dass der österreichische Markt nicht bereit dafür ist. Ich glaube, dass einfach generell die Welt sich momentan sehr stark dreht. In welche Richtung, wird man sehen”.

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