04.01.2023

Musk-Firma SpaceX peilt erhöhte Bewertung von 137 Mrd. Dollar an

Einem Bericht des US-Finanzsenders CNBC zufolge soll das SpaceTech-Unternehmen von Elon Musk eine 750 Mio. Dollar schwere Finanzierungsrunde zu einer erhöhten Bewertung von 137 Mrd. Dollar aufnehmen. Andreessen Horowitz soll als Leadinvestor fungieren. Andere Musk-Unternehmen hatten dagegen zuletzte deutliche Bewertungsabschläge hinnehmen müssen.
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Launch einer Falcon 9-Rakete
(c) SpaceX: Launch einer Falcon 9-Rakete

Was Unternehmensbewertungen angeht, gab es zumindest für manche von Elon Musks Firmen schon bessere Zeiten: Sowohl bei Twitter als auch bei Tesla ging es zuletzt spürbar abwärts. Von einem anderen Unternehmen aus Elon Musks Imperium könnten aber bald gute Nachrichten kommen: Einem Bericht des US-Finanzsenders CNBC zufolge will Musks SpaceTech-Firma SpaceX in einer neuen Finanzierungsrunde 750 Mio. US-Dollar aufnehmen – und zwar zu einer Bewertung von 137 Mrd. Dollar.

Als Leadinvestor soll mit Andreessen Horowitz (auch bekannt unter dem Kürzel a16z) einer der größten Namen in der Venture-Capital-Szene des Silicon Valley fungieren. Offiziell bestätigt sind die Infos nicht, CNBC beruft sich auf vorliegende Mails, die an potenzielle Investoren gingen.

Die letzte öffentlich bekannte Bewertung von SpaceX lag bei 127 Mrd. Dollar – womit das SpaceTech-Unternehmen nach Angaben von CB Insights das Unicorn mit der zweithöchsten Bewertung weltweit ist. Höher bewertet wird nur ByteDance – das chinesische Unternehmen hinter der Social-Media-App TikTok. ByteDance kommt auf 140 Mrd. Dollar und würde damit auch nach der nun berichteten Runde weiterhin knapp vor SpaceX liegen.

Im Vorjahr 2 Mrd. Dollar an Kapital aufgenommen

SpaceX hatte im Vorjahr zu mehreren Gelegenheit Kapital aufgenommen. Zuletzt war im August ein 250 Mio. schweres Investment bekanntgeworden, wobei nicht öffentlicht wurde, wer sich daran beteiligt hatte. Insgesamt hat SpaceX nach Angaben von CNBC im Jahr 2022 rund 2 Mrd. US-Dollar aufgenommen.

SpaceX hatte im Vorjahr mehrere wichtige Meilensteine erreicht. Das satellitenbasierte Internet-Angebot Starlink erreichte über 1 Mio. Kund:innen. Für mediale Aufmerksamkeit sorgte insbesondere, als SpaceX nach Beginn des Kriegs in der Ukraine dem Land Starlink-Terminals zur Verfügung stellte. Außerdem erreichte das Unternehmen 2022 über 60 Starts seiner wiederverwendbaren Raketen. Verzögerungen gab es dagegen beim Programm “Starship”, mit dem SpaceX gemeinsam mit der US-Raumfahrtsbehörde NASA wieder Astronaut:innen auf den Mond bringen will.

Zuletzt deutliche Bewertungseinbußen bei Twitter und Tesla

Bestätigen sich die von CNBC berichteten Zahlen, würde SpaceX trotz des aktuell schwierigen Umfelds im Venture-Capital-Bereich seine Bewertung noch etwas erhöhen. Andere Musk-Unternehmen hatten zuletzt dagegen – wie auch viele andere Tech-Unternehmen – deutliche Bewertungsabschläge hinnehmen müssen: Erst vor wenigen Tagen wurde etwa bekannt, dass der US-Vermögensverwalter Fidelity die Bewertung seines Anteils an Twitter in seinen Büchern um 56 Prozent gesenkt hat.

Twitter war im Zuge der Übernahme durch Tesla-CEO Elon Musk von der Börse genommen worden. Fidelity hatte sich an der Transaktion beteiligt. Ob auch andere Investoren Twitter ähnlich bewerten wie Fidelity seinen eigenen Anteil, ist mangels Börsennotierung nicht bekannt.

Weiterhin an der Börse ist ein anderes prominentes Musk-Unternehmen: Tesla. Und auch für den Elektroautohersteller läuft es dort – nach mehreren sehr starken Jahren – nun schon monatelang holprig. Seit Anfang Jänner des Vorjahres hat die Aktien 70 Prozent ihres Wertes verloren. Alleine in den vergangenen vier Wochen waren es über 40 Prozent gewesen. Tesla kommt allerdings weiterhin auf eine Marktkapitalisierung von rund 340 Mrd. Dollar.

Für Tech-Aktien war 2022 generell ein schwieriges Jahr. Der hauptsächlich Tech-Titel umfassende Index Nasdaq-100 hat seit Beginn des Vorjahres rund ein Drittel seines Werts eingebüßt.

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Der Blick in die Tech-Glaskugel | (c) Mitya Ivanov via Unsplash

Die Zeit um den Jahreswechsel ist bekanntlich auch jene der Trendprognosen der großen Beratungsunternehmen. Deloitte präsentierte nun seine “TMT Predictions”, mit denen man die Trends der Telekommunikations-, Technologie- und Medienbranche identifizieren will. So richtig vermögen die Tech-Trends 2025 aber nicht zu überraschen. In den vier von Deloitte Österreich aus dem Paper herausgegriffenen Vorhersagen dominiert der seit mittlerweile etwas mehr als zwei Jahren anhaltende Generative AI (GenAI)-Hype weiterhin. Nicht weniger als drei von vier Trends beziehen sich direkt auf die Technologie.

Auch in der deutlich umfangreicheren – international veröffentlichten – gesamten Studie geht es vorwiegend um Tech-Trends mit GenAI-Bezug. Dazu heißt es von Deloitte Österreich in einer Aussendung: “Auch wenn der erste mediale Hype vorbei ist, wird vor allem das Thema Generative Artificial Intelligence (GenAI) den Markt in den kommenden Monaten aufmischen. Die Branche muss sich auf einen Umbruch einstellen, der neben Chancen und Potenzialen auch einige Herausforderungen bringen wird.” Das sind die vier großen Trends laut Deloitte Österreich:

Trend 1: GenAI verdoppelt Energieverbrauch von Rechenzentren

Der weltweite Stromverbrauch von Rechenzentren könnte sich laut Deloitte-Analyse bis 2030 auf 1.065 Terrawattstunden (TWh) verdoppeln – das sind vier Prozent des gesamten weltweiten Energieverbrauchs. Der Anstieg ist vor allem auf das schnelle und große Wachstum von GenAI-Anwendungen und -Applikationen zurückzuführen.

“Der enorme Stromverbrauch durch GenAI und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf das Klima setzen viele Technologieunternehmen unter Druck. Umso wichtiger ist es in diesem Zusammenhang die Umstellung hin zu sauberer Energie voranzutreiben – mit den entsprechenden finanziellen Mitteln”, kommentiert Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich.

Trend 2: GenAI kurbelt Smartphone-Markt an

GenAI-gestützte Smartphones werden laut Deloitte-Prognose den Verkauf von Mobiltelefonen weiter vorantreiben. Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass GenAI-fähige Smartphones 2025 mehr als 30 Prozent der gesamt verkauften Smartphones ausmachen werden. “Vor allem Anwendungen wie Live-Übersetzungen oder automatische Texterzeugung könnten den nächsten großen Kaufimpuls auslösen”, schätzt man bei Deloitte.

“Die Smartphone-Hersteller sind auf den GenAI-Zug bereits aufgesprungen und erhoffen sich durch das Upgrade entsprechende Umsatzsteigerungen. Wie hoch diese 2025 ausfallen werden, hängt vor allem davon ab, wie schnell die Verbraucherinnen und Verbraucher die innovativen Funktionen annehmen werden”, meint dazu Florian Brence.

Trend 3: Immer mehr Unternehmen setzen auf KI-Agenten

Mit der zunehmenden Verwendung von GenAI im Unternehmenskontext steige auch der Einsatz von KI-Agenten, analysiert Deloitte. So prognostiziert das Beratungsunternehmen, dass 25 Prozent jener Unternehmen, die bereits auf GenAI setzen, kommendes Jahr auch mit solchen autonomen intelligenten Systemen, die bestimmte Aufgaben ohne menschliches Eingreifen ausführen, arbeiten werden.

“Die aktuellen KI-Agenten werden in den kommenden Monaten erhebliche Verbesserungen erfahren und so künftig noch größere Flexibilität und eine breitere Anwendungspalette bereitstellen. Für Unternehmen lohnt es sich also, die Einführung solcher Systeme vorzubereiten, denn es ist unbestritten, dass sie mit ihren vielen Anwendungsfällen nützliche Werkzeuge zur Steigerung der Produktivität und Effizienz darstellen”, so Florian Brence.

Trend 4: Konsolidierung in der Telekommunikation verändert globale Märkte

Die Konsolidierung im Bereich der drahtlosen Telekommunikation, insbesondere in Europa, werde sich ab 2025 fortsetzen und beschleunigen, erwartet man bei Deloitte. Dadurch entstehe ein tragfähigeres und nachhaltigeres drahtloses Ökosystem, insbesondere in kleineren Märkten.

“Unseren Berechnungen zufolge, wird die Gesamtzahl der Fusionen und Übernahmen mit etwa 400 konstant bleiben. Der Schwerpunkt wird sich aber vor allem auf die Konsolidierung auf Marktebene verlagern, wobei kleinere Telekommunikationsunternehmen von größeren Unternehmen ins Visier genommen werden. Die globalen Märkte werden sich künftig dadurch maßgeblich verändern”, prognostiziert Florian Brence.

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