21.11.2023

„Sozialromantischer Populismus“: IV fordert mehr Verantwortung der Wirtschaftenden

Im Haus der Industrie diskutierte IV-Präsident Pochtler mit Finanzminister Brunner über die soziale Marktwirtschaft, das weit verbreitete Anspruchsdenken und fehlende Leistungsgedanken.
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IV-Präsident Christian Pochtler (c) IV

„Wollen wir uns auf die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft rückbesinnen? Denn diese bedeutet Wohlstand für alle mit sozialer Absicherung. Dazu gehört aber auch die Übernahme von Verantwortung für ein freibestimmtes Leben“, sagt Christian C. Pochtler, Präsident der Industriellenvereinigung Wien. „Oder erliegen wir den Verlockungen eines vollkommen weltfremden, sozialromantischen Populismus? Viele rufen nach dem Vollkasko-, dem Nanny-Staat“, meint Pochlter im Zuge seiner Eröffnungsrede im Wiener Haus der Industrie.

„Der Kuchen muss erwirtschaftet werden“

Pochlter zufolge ließe sich der metaphorische Kuchen der sozialen Marktwirtschaft nicht einfach teilen. Er müsse zunächst hart erarbeitet werden. „Der Vollkasko-Staat, von dem viele träumen, würde sich spätestens für die nächste Generation als Albtraum offenbaren, sobald nämlich Schuldenlast und verlorene Wettbewerbsfähigkeit die Spirale nach unten in Job- und Wohlstandsverlust endgültig und unwiderruflich in Gang bringen.“

Bereits jetzt seien die Steuerbelastungen zu hoch, meint Pochlter weiter: „Eine nächste Bundesregierung müsse sich zum Ziel setzen, die Abgabenquote von derzeit über 43 Prozent auf deutlich unter 40 Prozent zu drücken.“

„Schleichende Deindustrialisierung“

Weitere Faktoren, die die Diskussion im Haus der Industrie anfachten: Sinkende Wettbewerbsfähigkeit, hohe Lohnstückkosten und eine leistungsfeindliche Ausgestaltung des Steuer-, Abgaben- und Sozialsystems. All dies sei ein Problem für den Industriestandort Österreich, heißt es. Im Zuge dessen spricht von einer „schleichenden Deindustrialisierung in Österreich“, die man alsbald beenden müsse.

Finanzminister Brunner appelliert an Europäische Einheit

Etwas milder drückte sich Finanzminister Magnus Brunner in seiner Rede im Haus der Industrie aus. Es gelte, das Anspruchsdenken zu mindern und auf einen Pfad zurückzukehren, auf dem man mit Steuergeldern sorgsamer umgehe. „Immer nur mehr fordern ist zu wenig“, kommentiert Brunner den geforderten Finanzausgleich der Bundesländer. Die Regierung ziele viel eher auf strukturelle Reformanstrengungen ab und wolle die Wettbewerbsfähigkeit wieder stärken.

Der Appell Brunners: Nicht zu national denken. „Wir brauchen innerhalb Europas sicherlich keinen Subventionswettlauf. Unsere wahren Konkurrenten sitzen in China und den USA, nicht in Bayern und Nordrhein-Westfalen.“

Beidseitiger Konsens: Leistungen gehören honoriert

Konsens herrscht zumindest über die Tatsache, dass Leistungen entsprechend honoriert werden müssen. Hier sei im Rahmen der Abschaffung der kalten Progression bereits viel gelungen, meint Pochtler, denn „die Menschen sollen mehr von dem Geld, das sie mit ihrer Arbeit erwirtschaftet haben, in der eigenen Tasche spüren.“

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Gropyus, Berlin, Lichjtenberg
© Gropyus

Mit den seriengefertigten mehrgeschossigen Holz-Hybrid-Gebäuden überzeugte das Unternehmen Gropyus von Co-Founder Markus Fuhrmann schon vor einiger Zeit den deutschen Wohnbau-Riesen Vonovia – zunächst als Kooperationspartner und später als Lead-Investor bei einer 100-Millionen-Euro-Kapitalrunde, die Anfang 2023 verkündet wurde. Davor gab Gropyus zudem die Aufnahme eines 40-Millionen-Euro-Kredits von der Europäischen Investitionsbank (EIB) bekannt. Das Kapital floss unter anderem in eine hochautomatisierte Produktionsanlage in Deutschland, wo auch das nächste Projekt in Auftrag gegeben wurde.

Gropyus: Start im Juli

Für die Buwog Bauträger GmbH, eine Tochtergesellschaft des deutschen Wohnungsunternehmens Vonovia, errichtet Gropyus nun in Berlin-Lichtenberg auf einer Länge von 170 Metern neun Hausabschnitte – eines neu zu errichtenden Häuserblocks – mit einer Bruttogeschossfläche von rund 16.000 Quadratmetern. Insgesamt entstehen hier 158 Wohneinheiten.

Starten soll das Projekt im Juli 2025. „Nach jahrelanger Produkt- und Prozessentwicklung und ersten Projekten realisieren wir jetzt unser erstes Großprojekt in Berlin, einem der angespanntesten Wohnungsmärkte Deutschlands“, sagt Philipp Erler, Mitgründer und CTO von Gropyus. „Boom-Regionen und Metropolen wie Berlin leiden besonders unter dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Hier setzen wir mit unserem industrialisierten und vollständig digitalisierten Ansatz an. Wir verwirklichen unsere Vision von nachhaltigem, bezahlbarem, hochattraktivem und schnell zu realisierendem Wohnraum.“

„Bezahlbarer Neubau“

Eva Weiß, Geschäftsführerin der Buwog betont, dass man gerade in Berlin bezahlbaren Neubau brauche, der hochwertig sei und schnell realisiert werden könne: „Der serielle Neubau kann das leisten. Mit Gropyus haben wir ein Unternehmen an unserer Seite, das Experte auf diesem Gebiet ist. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit.“

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