13.05.2019

Immobilien-Konzern Soravia investiert in Startup Atmos Aerosol Research

Mit dem Investment von Soravia kann Atmos die Grundlagenforschung vorantreiben. Außerdem können nun Daten aus den Immobilien mit jenen aus dem Weltraum verschränkt werden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.
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Atmos Aerosol Research Soravia
(c) Atmos Aerosol Research

Soravia – mit mehr als 570 realisierten Projekten und einem Projektvolumen von über 5 Milliarden Euro einer der führenden Immobilien-Projektentwickler in Österreich, Deutschland und CEE – beteiligt sich an dem Linzer Startup Atmos Aerosol Research. Im Gespräch mit dem brutkasten möchte Chris Müller, Founder und CEO von Atmos Aerosol Research, zwar keine konkrete Zahl nennen, spricht aber von einer “guten Summe” für die weitere Grundlagenforschung. Zudem betont er, dass es sich dabei um eine langfristige strategische Partnerschaft handelt.

+++Mehr darüber, wie das System von Atmos funktioniert+++

Denn Soravia hat alleine in Wien 400 Immobilien. Diese sollen mit Sensoren ausgestattet werden, welche unter anderem Luftdaten am Boden messen. Diese Daten werden wiederum mit den Satellitendaten von Atmos Aerosol Research kombiniert. Atmos kann diese Daten für die Forschung nutzen, für Soravia ergeben sich neue Anwendungsfälle bei der Digitalisierung des Geschäfts: Baulücken können erkannt und rechtzeitig besetzt werden, Fassaden können bei starker Umweltbelastung rechtzeitig renoviert werden. In weiterer Folge, so Müller, kann das Unternehmen somit vorbildlich zum Thema Smart City beitragen.

Soravia half jahrelang im Hintergrund

Laut Müller hat Erwin Soravia, CEO von Soravia, sich bereits seit vier Jahren im Hintergrund bei Atmos engagiert und das junge Unternehmen vorangetrieben. “Es geht bei er Beteiligung nicht nur ums Geld, sondern auch um die Ressourcen, um die Vision voranzutreiben”, sagt Müller: “Erwin Soravia glaubt an die große Vision und inspiriert somit auch andere Unternehmer.”

“Der Blick aus dem Weltraum ermöglicht eine völlige Neuvermessung der Erde, der Regionen und der Städte”, heißt es auch seitens Erwin Soravia in einer Presseaussendung des Unternehmens: Atmos werte Satellitendaten von ESA, NASA und anderen Institutionen aus, um damit “die qualitativsten Daten” zu generieren.

“Die Aerosol-Forschung komplettiert den holistischen Gesamtansatz, den sowohl Atmos als auch Soravia zum Anspruch haben und den wir künftig auch in unsere Bauprojekte einfließen lassen”, sagt Soravia abschließend: “Hier wollen wir verstärkt Verantwortung zeigen und gewonnene Daten auch mit der Öffentlichen Hand teilen um die Ressource Luft zu schützen.”

Video-Interview mit Atmos-Gründer Chris Müller


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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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