21.09.2021

Fußball-NFT-Startup und Ö-Bundesliga-Partner holt 680 Mio. Dollar Investment

Sorare betreibt eine Plattform, die den Handel mit digitalen Spielerkarten und Fantasy Football kombiniert. Auch die österreichische Bundesliga zählt zu den Partnern des französischen Startups, dessen Bewertung nun auf 4,3 Mrd. Dollar gestiegen ist.
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die Sorare-Gründer Nicolas Julia und Adrien Montfor
Die Sorare-Gründer Nicolas Julia und Adrien Montfort | Foto: Sorare

Im Fußballgeschäft ist Krypto schon länger ein Thema – nicht wenige europäische Spitzenvereine haben ihre eigene Fan-Token. Superstar Lionel Messi hat bei seinem Wechsel zu Paris St. Germain im August sogar publikumswirksam eine Zahlung in clubeigenen Token erhalten. Doch auch Non-Fungible Token (NFTs) sind ein großes Thema im Fußball – wie nun auch eine massive Series-B-Runde des französischen Scaleups Sorare zeigt. Das erst 2018 gegründete Unternehmen hat 680 Mio. US-Dollar aufgenommen – zu einer Bewertung von 4,3 Mrd. Dollar. Angeführt wurde die Runde von Softbanks Vision Fund 2.

Die beiden Gründer Nicolas Julia und Adrien Montfort haben eine NFT-basierte Fantasy-Football-Plattform aufgebaut, auf der man digitale Sammelkarten handeln kann. Es bleibt jedoch nicht bloß beim Handeln, man kann sich auch eigene Mannschaften zusammenstellen und gegen andere Teams antreten. Jeder Spielerkarte wird dabei durch einen Token auf der Ethereum-Blockchain repräsentiert. Für eine digitale Sammelkarte von Cristiano Ronald zahlte ein Fan sogar 245.000 Euro. Rund 180 Clubs sind auf der Plattform vertreten – darunter auch Juventus, Bayern München oder Real Madrid.

Koooperation mit österreichischer Bundesliga

Zu den Ligen, die mit Sorare kooperieren, zählt übrigens seit Anfang August auch die österreichische Bundesliga. “Wir sind stolz, dass wir die Österreichische Fußball-Bundesliga als fünfte voll verfügbare Liga bei Sorare begrüßen können. Sie ist eine Liga voll junger Talente und Innovationen, deshalb macht es Sinn, dass sie auch früh auf NFT aufmerksam geworden sind”, wurde Sorare-CEO Nicolas Julia anlässlich der Präsentation der Kooperation von 90minuten.at zitiert. Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer bezeichnete die Zusammenarbeit als “spannenden Schritt in die Welt der NFT- und Blockchain-Technologie”.

Seitdem gibt es von jedem Spieler der österreichischen Bundesliga Sammelkarten in drei unterschiedlichen Kategorien: Rare, Super Rare und Unique. In der Kategorie “Rare” sind von jedem Spieler 100 Karten erhältlich, bei “Super Rare” sind es nur zehn und in der Kategorie “Unique” – wie der Name vermuten lässt – überhaupt nur eine.

Das nun in der Series-B-Runde aufgenommene Kapital soll laut TechCrunch in Personal und Marketing fließen. Außerdem plant das Unternehmen die Eröffnung eines Büros in den USA – und will die Plattform um zusätzliche Sportarten erweitern. Man sehe sich Basketball, American Football und Baseball an, wurde ein Sprecher von Coindesk zitiert. Sorare hat aktuell 600.000 registrierte User, 150.000 davon sind monatlich aktiv, in dem sie Karten kaufen oder Teams zusammenstellen. Der Umsatz des Untenrehmen hat sich nach eigenen Angaben zwischen dem zweiten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2021 um das 51-fache gesteigert.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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