02.03.2023

SooNice: Wiener Kindersonnenbrillen-Startup schaffte es im ersten Jahr in 13 Länder

SooNice positioniert sich mit seinen Kindersonnenbrillen aus Plastikmüll im Premium-Bereich und kann nach einem Jahr auf mehrere Erfolge verweisen.
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SooNice, Kindersonnenbrillen, UV-Schutz
(c) verenaschierl photography/H&M/tina zwerner - Das SooNice-Team setzt aus UV-Schutz für Kinder aus recyceltem Material.

Im Jänner 2022 berichtete der brutkasten erstmals über das Wiener Startup SooNice. Damals ging es mit seinen Premium-Kindersonnenbrillen aus Plastikmüll auf den Markt. Etwas mehr als ein Jahr später hat das Unternehmen bereits ein beachtliches Vertriebsnetz aufgebaut. In Österreich wurde unter anderem mit sehen!wutscher die größte Optiker-Kette des Landes als Vertriebspartner gewonnen – flächendeckend in allen rund 100 Filialen, in Deutschland mit ProOptik die drittgrößte.

Nach EU-Ländern, Dubai und Abu Dhabi sollen Japan und Brasilien folgen

In kleineren Kooperationen gelang es dem Startup im ersten Jahr, die Verbreitung seiner “Sunnies” noch weit über den DACH-Raum hinauszutragen. “Mittlerweile ist SooNice in Holland, Schweden, Luxemburg, Deutschland, Italien, Österreich, Irland, Dubai, Abu Dhabi, Griechenland, Spanien, Portugal und Ungarn verfügbar”, sagt Christina Reifeltshammer, die das Unternehmen gemeinsam mit Doris Reifeltshammer, Christina Gallé und Laura Mitterbucher gegründet hat, gegenüber dem brutkasten. Auch in Japan und Brasilien gebe es bereits erste Leads. In Österreich konnte die Reichweite unter anderem über eine Kooperation mit dem Klosterneuburger Kinderfahrrad-Scaleup woom vergrößert werden – der brutkasten berichtete.

SooNice will Umsatz im zweiten Jahr verdreifachen

Die Kundenzufriedenheit bestätigt den Kurs des Startups. “Bei vielen Bestandskunden gab es bereits weitere Bestellungen”, sagt Reifeltshammer. Im zweiten Verkaufsjahr werde man den Umsatz nach aktueller Prognose verdreifachen. Und dafür sei man auch gerüstet. “Die Produktionskapazitäten für dieses Wachstum sind gesichert”, so die SooNice-Gründerin.

Material aus Plastikmüll kann unbegrenzt recycelt werden

Die Kindersonnenbrillen werden in Wien designed und in Mailand gefertigt. Sie bestehen aus dem Recycling-Material Econyl-Nylon. Dieses wird aus Resten von Fischernetzen, Stoffresten, Teppichböden und Industriekunststoffen erzeugt. Es kann laut SooNice unbegrenzt recycelt werden, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Nicht mehr benötigte “Sunnies” können übrigens wieder als Ressource für zukünftige Sonnenbrillen verwendet werden und sind somit ein zirkuläres Produkt. In Sachen optische Kindersonnenbrillen setzt das Startup auf eine Kooperation mit dem deutschen Optik-Riesen Zeiss.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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