18.12.2023

Solidaritäts-Studie: Nur die Hälfte der Männer hilft gegen Sexismus-Witze

Acht von zehn Männern sind keine Feministen und jede zweite Frau will so auch nicht genannt werden. Wie es um Solidarität und Gerechtigkeit an Österreichs Arbeitsplätzen steht, zeigt diese Studie.
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16 Prozent der arbeitenden Österreicher:innen sind Feminist:innen. Jede zweite Frau und acht von zehn Männern wollen so allerdings auf gar keinen Fall genannt werden. Neueste Daten rund um Solidarität, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit am Arbeitsplatz verrät die jüngste Studie zur “Allyship am österreichischen Arbeitsmarkt“ der Initiative WEconomy und der Kommunikationsagentur Ketchum. Befragt wurden 1000 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren in Form einer Online-Umfrage in Österreich.

Die Ergebnisse sind teils schockierend, teils nachvollziehbar: Ganze 79 Prozent der arbeitenden Bevölkerung Österreichs wünschen sich mehr Solidarität am Arbeitsplatz. Kein Wunder, wenn man die Studienergebnisse der Initiative WEconomy genauer betrachtet. Derzufolge schreitet nämlich nur die Hälfte aller Männer ein, wenn Mitarbeitende in Anwesenheit weiblicher Kolleg:innen sexistisch werden. Der allgemeine Tenor zeigt außerdem mehr Proaktivität bei Frauen, wenn es um Sexismus am Arbeitsplatz geht. Wie es um Feminismus, das Wohlfühlen am Arbeitsplatz und Gleichberechtigung steht, gibt es hier im Überblick.

Feminismus – ein seltenes Gut?

Geht es nach der neuesten WEconomy Studie, so sind nur zehn Prozent aller Männer und 23 Prozent aller Frauen Feminist:innen. Der überwiegende Teil der Befragten sieht Feminismus als Engagement für Frauenrechte, ganze acht Prozent schreiben der Begrifflichkeit jedoch eine negative Konnotation zu – nämlich die Unterdrückung von Männern. Elf Prozent sehen Feminismus sogar als Synonym für “die Abneigung gegen Männer”, so die WEconomy-Studie.

„Ich bin Feminist & Ally. Denn die Frauenrechte und die Gleichberechtigung von Frauen und unterrepräsentierten Gruppen liegen auch mir am Herzen. Ein Feminist zu sein, bedeutet für mich, ein Ally zu sein. Und hier sind auch Männer gefordert. Wir profitieren alle von einer gleichberechtigten Gesellschaft. Diversität wird immer mehr zum entscheidenden Zukunftsthema – vor allem auch für die österreichischen Unternehmen”, so Hermann Sporrer, Co-Founder von SHEconomy und der Initiative WEconomy.

Allyship am Arbeitsplatz: Wann sich Kolleg:innen füreinander einsetzen

Einhergehend mit der Feminismus-Debatte stellt sich die Frage, wann und wie häufig Kolleg:innen am Arbeitsplatz bei Ungerechtigkeiten unterstützt werden – oder aktiv unterstützen.

Bei körperlichen Übergriffen schreiten 89 Prozent der Befragten ein. Bei sexistischen Witzen in Anwesenheit von Frauen am Arbeitsplatz sind es schon weniger – nämlich nur 52 Prozent der befragten Männer. Ohne eine anwesende Frau sehen nur 29 Prozent der Männer ein Problem in sexistischen Humoräußerungen.

Ist Solidarität Frauensache?

Die Umfrage von WEconomy bestätigt genau das, was in modernen Arbeitsverhältnissen und Gesellschaftsformen zu glätten versucht wird, nämlich das Aufrechterhalten traditioneller Geschlechterrollen. Den Studienergebnissen zufolge geben Frauen nämlich deutlich häufiger an, bei Diskriminierungsfällen am Arbeitsplatz einzuschreiten, als es Männer tun. Die genannten Tatbestände beziehen sich auf die Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Kultur, Ethnie oder sexueller Orientierung. Beispielsweise würden hierarchieübergreifende sexuelle Beziehungen von Männern viel eher und stärker toleriert als von Frauen – 47 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen äußern sich hier aktiv dagegen.

Warum dies der Fall ist, versucht Manisha Joshi, Business Director und Head of Diversity bei Ketchum, wie folgt zu erklären: „Wir Frauen profitieren nicht so stark vom bestehenden System wie unsere männlichen Kolleg:innen. Das System zu kritisieren, von dem man profitiert ist schwierig. Sich für andere einzusetzen, heißt seine Privilegien zu teilen. Allyship bedeutet für mich, Menschen, die mit weniger Privilegien geboren wurden als ich, eine Hand zu reichen und mich mit ihnen zu solidarisieren. Wir können uns jeden Tag dazu entscheiden mutig zu sein und uns aktiv für Gleichgerechtigkeit in unserer Welt einzusetzen.”

Gerechtigkeit hat kein Geschlecht

Geschlechtsunabhängig ist es jedoch neun von zehn befragten Personen ein Anliegen, sich am Arbeitsplatz sicher und fair behandelt zu fühlen. Mehr als die Hälfte der Befragten würden sich wünschen, besser behandelt zu werden. So gab ein Drittel der Befragten an, dass kritische Meinungen zu den Themen Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung nicht gefördert werden.

Dennoch trauen sich 90 Prozent der befragten Personen, ihre eigene Meinung am Arbeitsplatz zu äußern – und zwar geschlechter- und generationsübergreifend. Diversity Management könnte dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigen zu lassen, meint Manisha Joshi von Ketchum: “Diversity Management steht bereits durch den Generations- und Wertewandel auf vielen Agenden. Den österreichischen Unternehmen fehlt es jedoch oftmals noch an passenden Strategien und auch an Mut zur Umsetzung. Vielfalt zu leben ist persönlich, kulturell, aber auch unternehmerisch ein voller Gewinn für alle.”

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PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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