01.03.2017

SOBOS: Ein Startup, das Leben rettet

Das Startup SOBOS hat ein System für Hochwasserinformation und -warnung in Zentraleuropa etabliert. Es basiert unter anderem auf der mobile und online App "PegelAlarm" und soll im Notfall Leben retten.
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Das Team von SOBOS.

Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

Hochwasserschutz ist in Europa eine großflächige Herausforderung, deren Lösung in der Vergangenheit nur sehr regional umgesetzt wurde. Dadurch ist ein Dschungel an unterschiedlichen Webseiten mit Gewässerinformationen entstanden. Wasserstände und Warnungen sind aber flächendeckend nicht einheitlich verfügbar. International agierenden Unternehmen wie Versicherungen war es deshalb in der Vergangenheit nicht möglich, ihren Kunden einen Dienst zu bieten, der bei einer drohenden Gefahr frühzeitig warnt. Mit PegelAlarm haben wir die Software entwickelt, die europaweit Wasserstandsdaten von verschiedenen Datenanbietern einsammelt, vereinheitlicht und veröffentlicht. Damit können Bewohner von Hochwassergebieten, Versicherungen, Gemeinden und Feuerwehren unsere Warndienste via Webseite, App, SMS und Email in Anspruch nehmen und so frühzeitig auf Gefahrensituationen aufmerksam werden. Softwareentwickler können die eigens aufgesetzte Schnittstelle verwenden und unsere Daten in eigene IT-Systeme und Apps integrieren.

Wie verdient ihr Geld?

Der Zugang über die Website und Apps ist kostenlos. Erst für die Inanspruchnahme unserer Warndienste bzw. das dauerhafte Abrufen der Daten über die Programmierschnittstelle wird eine monatliche Gebühr fällig.

Gefährdeten Personen, die entlang von noch nicht überwachten Gewässerabschnitten leben, bieten wir eine kostengünstige Messstation namens Rivermeter. Dieses Gerät misst laufend den aktuellen Wasserstand und meldet ihn an PegelAlarm. Durch das integrierte Solarpanel und die enthaltene SIM-Karte ist weder ein Strom- noch ein Internetanschluss notwendig. Durch PegelAlarm werden Menschen auf gefährliche Situationen aufmerksam und können frühzeitig Maßnahmen setzen. So können Schäden verhindert und Leben gerettet werden.

Wer hatte die Idee und wieso? Wie kam es zum Gründer-Team?

Enrico Bragante und Johannes Straßmayr stammen aus Hochwassergebieten und kennen die Gefahren durch Hochwasser und die Verzweiflung der Menschen bei Schäden. Bereits 2014 haben sie sich deshalb Günter Öller zusammengetan und die erste Version der PegelAlarm-App entwickelt. Das Feedback der Nutzer hat den Bedarf einer individuellen Gewässerwarnung bestätigt und uns zur Weiterentwicklung motiviert. 2016 haben wir mit dem Rechtsexperten Johannes Öhlböck unser Team vervollständigt und die SOBOS GmbH gegründet.

Eure Marketingstrategie?

Wir setzen auf starke Partner auf unseren Zielmärkten. Um Bewohner in gefährdeten Gebieten auf Gemeindeebene zu erreichen, haben wir eine Kooperation mit der Firma RIS GmbH etabliert. Die Verknüpfung unserer beider Systeme ermöglicht auf Knopfdruck die Integration unserer Gewässerdaten auf über 1.100 Gemeindewebseiten. Im Bereich der Feuerwehren arbeiten wir mit verschiedenen Dienstanbietern zusammen. Ein Beispiel dafür ist die Benachrichtigung von hochwasserbeauftragten Kameraden im System der Firma BlaulichtSMS GmbH.

Redaktionstipps

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Wir investieren unsere Energie derzeit hauptsächlich in den Vertrieb. Dabei stoßen wir laufend auf individuelle Kundenwünsche, die wir einerseits gerne umsetzen und andererseits verwenden, um unser Gesamtsystem intelligenter und besser zu machen. Mittelfristig planen wir die europaweite Bereitstellung unserer Dienste. Wir haben aber auch bereits Anfragen aus Südostasien und orten auch Potenzial in Afrika.

Habt ihr bereits Finanzierung oder bis jetzt “ge-bootstrapped”?

Bis auf kleine Förderzuschüsse und Gelder von Preisausschreibungen haben wir ge-bootstrapped. Die Sichtbarkeit unserer Apps zieht laufend neue Kunden an. Die dadurch anfallenden Umsätze sollen eine unabhängige Weiterentwicklung ermöglichen.

Eure bisherigen Learnings?

Wir haben erkannt, dass das Erreichen von Zielen ohne strategische Partner sehr schwierig ist. Eine Kooperation, bei der beide Seiten profitieren und zudem Kunden gewonnen werden, ist das Um und Auf.

Österreich als Gründerland – die richtige Entscheidung?

Österreich ist ein gründerfreundlicher Standort. Der aktuelle Startup-Trend trägt dazu natürlich bei. Dennoch ist in unserem Fall der Fokus auf Expansion im gesamten deutschsprachigen Raum und später Europa unumgänglich. Erst dadurch können genug Kunden gefunden und Aufträge lukriert werden.

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(c) Heizma - (v.l.) ): Alexander Valtingojer, Michael Kowatschew und Valentin Perkonigg von Heizma.

Das Wärmepumpen-Startup Heizma von Alexander Valtingojer (Founder Coinpanion), Michael Kowatschew (ehemaliger Sigma Squared-Präsident) und Valentin Perkonigg (Brickwise) wurde am 27.03.2024 in Wien gegründet. Im September berichtete man bereits von einem Mitarbeiter:innen-Wachstum, brutkasten berichtete, und stellte zwei Monate danach den ehemaligen HalloSonne-Cheftechniker Peter Peter Astl als technischen Direktor ein. Nun gibt es weitere Erfolgsmeldungen.

Heizma mit klimaneutralen Wärmepumpen

Heizma spezialisiert sich auf die Installation von Wärmepumpen und möchten damit eine Lösung für eines der aktuell drängendsten Probleme entwickeln: das Heizen in privaten Haushalten, welches als drittgrößtes Klimaproblem Europas gilt.

Alleine in Österreich sind noch immer über 1,3 Millionen Haushalte mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet, die einen erheblichen CO2-Ausstoß verursachen. Mit der Gründung des Unternehmens ist das Gründer-Trio angetreten, um Hausbesitzer:innen einen “möglichst schnellen und einfachen Umstieg auf klimaneutrale Wärmepumpen zu ermöglichen”.

Um sich vom Mitbewerb zu differenzieren, wurden vom ersten Tag an möglichst viele Arbeitsprozesse digitalisiert und ein Komplettpaket entwickelt, das die Installation der Wärmepumpe inklusive sämtlicher Elektroleistungen sowie Förderantragabwicklung aus einer Hand umfasst. Nach Beauftragung kümmert sich das mittlerweile siebzigköpfige Heizma-Team um die Auftragsabwicklung.

500 Stück verkauft

Mit diesem Ansatz gelang es Heizma seit seinem Bestehen 500 Wärmepumpen zu verkaufen und Aufträge in Summe von über zehn Millionen Euro zu erzielen.

“Wir haben Heizma mit dem Versprechen gegründet, die Wärmewende von Haushalten ohne großen Zeit- und Geldaufwand möglich zu machen. Mit 500 verkauften Wärmepumpen im Gründungsjahr haben wir unsere hochgesteckten Erwartungen weit übertroffen. Ohne unseren unbeschreiblichen Teamgeist wäre es schlicht unmöglich gewesen, innerhalb so kurzer Zeit zum Marktführer in unserer Branche aufzusteigen”, sagt Heizma-Geschäftsführer Kowatschew.

Heizma kooperiert mit Bosch und Panasonic

Um diesen Wachstumskurs fortzusetzen, hat das Startup Kooperationen mit Herstellern wie Bosch, Viessmann, LG, Panasonic und iDM abgeschlossen. Im Frühjahr 2025 möchte Heizma sein Angebot unter der Leitung von Astl um Photovoltaik-Lösungen erweitern.

Zudem ist die Gründung eines weiteren Betriebs für Tirol und Vorarlberg in Planung, um auch die beiden westlichsten Bundesländer ohne Partnerbetriebe abdecken zu können.

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