15.07.2022

So will ein Linzer Startup Diabetiker vor Amputationen schützen

Das Linzer HealthTech-Startup hat eine Sensortechnologie entwickelt, die für verschiedenste Produkte im Gesundheitsbereich angewandt werden kann. Bei Startup Live Linz haben sie damit überzeugt.
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Das Founder-Team des Linzer HealthTech-Startups (v.l.) Robert Koeppe, Daniela Wirthl, Thomas Stockinger und Yana Vereshchaga © Andreas Balon
Das Founder-Team des Linzer HealthTech-Startups (v.l.) Robert Koeppe, Daniela Wirthl, Thomas Stockinger und Yana Vereshchaga © Andreas Balon
kooperation

Das Linzer HealthTech-Startup Sendance hat eine Technologie entwickelt, die eine individuelle Anpassung an orthopädische Hilfsmittel ermöglicht. Das Besondere an ihrer Arbeit ist dabei die selbst entwickelte Sensortechnik, die an beliebigen Oberflächen – wie beispielsweise Einlegesohlen – anwendbar ist. Im April 2022 hat das Unternehmen das Programm der Startup Live Linz gewonnen und bereitet nun die nächste Finanzierungsrunde vor. 

Als Spin-off des Instituts für Physik weicher Materie der Johannes Kepler Universität Linz hat sich Sendance bereits seit einigen Jahren mit dem Thema Sensortechnologie beschäftigt, bevor es im März 2021 zur Startup-Gründung kam. Der Austausch mit diversen Orthopädietechniker:innen habe den konkreten Schwerpunkt des Unternehmens gelenkt, erklärt Co-Founder und Physiker Robert Koeppe im brutkasten-Interview. Diese hätten eine Nachfrage der Sensortechnologie für ihre Patient:innen angemerkt. “Wir entwickeln, produzieren und verkaufen flexible und dehnbare Elektronik”, ergänzt Co-Founder Thomas Stockinger.

Hilfe für Diabetiker:innen

Seinen Fokus legt das Startup auf den Gesundheitsbereich. Eine Anwendungsmöglichkeit ihrer Arbeit sei hier beispielsweise die Fußsohle eines Diabetikers bzw. einer Diabetikerin. Da die Patient:innen unter schlechter Durchblutung leiden können, werden für sie häufig spezielle Einlegesohlen angefertigt. Damit könne aber nicht das volle Potential ausgeschöpft werden, da niemand weiß, wie die Belastungsprofile beim Tragen einer solchen Sohle aussehen – das will Sendance ändern. Ihre Sensortechnologie kann in einem solchen Produkt integriert und die Belastung im täglichen Gebrauch überwacht werden. Mit ihrer Datenanalyse ermöglicht Sendance dabei, einen “digital twin” des jeweiligen Fußes auf dessen Basis eine passende Sohle angeboten werden kann. Damit soll nicht zuletzt auch das Risiko einer krankheitsbedingten Amputation verringert werden.

Abgesehen von diesem spezifischen Anwendungsbeispiel bietet Sendance seine Technologie für weitere Gesundheitsbereiche – wie Sport oder Rehabilitation – an. Kurz gesagt: Egal, ob Handschuh, Helm oder Fußsohle – sämtliche Oberflächen, auf denen man Druck oder Temperatur messen möchte, wären für die Sendance-Technologie eine Anwendungsoption. Im Rahmen des Startup Live Linz Programms konnte das Unternehmen nicht zuletzt auch einen wertvollen Blick auf den Markt und potentielle Kund:innen werfen, die im weiteren Schritt die Sendance-Sensorik im jeweiligen Kundenprodukt anwenden könnten.

Flexible und dehnbare Drucksensorik von Sendance, eingebaut in eine individuell angepasste Schuheinlage. © Sendance

Eine Fusion aus zwei Projekten

Koeppe, der bereits in der Vergangenheit Gründer-Erfahrung gesammelt hat, ist bei Sendance Teil eines vierköpfigen Founder-Teams, bestehend aus der Mathematikerin Yana Vereshchaga, der Physikerin Daniela Wirthl und dem Physiker Thomas Stockinger. Anfang 2021 kam im Rahmen des Scaleup-Programms bei tech2b eine Fusion mit dem Einlegesohlen-Startup InSoleMates zustande. Die fusionierten Projekte ergeben das heutige Startup Sendance, bestehend aus dem Founder-Team und 12 Mitarbeiter:innen. “Wir haben bereits unseren ersten Produktlaunch hinter uns und gehen nun weitere Kundenprojekte in der Orthopädie an”, meint Koeppe.

Nachdem das HealthTech Startup erste Kundenprojekte und damit erste Umsätze verzeichnen kann, fokussieren sie sich nun auf den Ausbau der Produktion und des Marketings. Diesen Schritt beschreibt das Unternehmen neben der Suche nach Investor:innen als eine der großen Herausforderungen: “Wir würden jetzt gerne skalieren und schnell in den Markt kommen,” so Sendance. Da sie mit ihrer Arbeit nicht auf Österreich beschränken möchten, sei außerdem die Internationalisierung eine Hürde, die weiterhin ansteht.

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Klagenfurt, Baurek-Karlic, Startup-Hub
(c) Wilke/Stock.Adobe/disq - Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG.

“Österreich ist ein Forschungs-, aber kein Innovationsstandort. Viele erfolgreiche Gründer wandern nach ihrer Ausbildung ab und werden in anderen Ländern frenetisch empfangen”, meint Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG und 2023 Austrian Business Angel of the Year.

“Klagenfurt begünstigt Wachstum”

Bürokratische Hürden und Rahmenbedingungen, die sowohl Gründer als auch Investoren abschrecken, würden zu den weit verbreitetsten Gründen dafür gehören. “Ich darf mich nicht wundern, dass nichts wächst, wenn ich die Blumensamen auf Beton werfe”, so Baurek-Karlic, der mit dieser Aussage auf die Rahmenbedingungen anspielt. Die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt hätte in den letzten Jahren Akzente gesetzt, die jedoch ein solches Wachstum begünstigen würden.

Als Beispiel dient etwa das EU-Projekt InvestCEC, das Venionaire Capital gemeinsam mit den Stadtwerken Klagenfurt umsetzt. Darin werden die neuesten Innovationen und Technologien rund um die Kreislaufwirtschaft in Klagenfurt getestet – um dann den Weg in die Metropolen dieser Welt zu finden, wie es heißt.

“Ziel ist es, innovative Kreislaufwirtschafts-Startups zu unterstützen. Klagenfurt profitiert als Pilotstadt von den neuesten Technologien rund um die Kreislaufwirtschaft und ist damit anderen Städten Jahre voraus. Das bringt wiederum auch neue Unternehmen in die Region. Weiters wurde an der Universität Klagenfurt ein Lehrstuhl für Circular Economy eingerichtet. Ein klares Bekenntnis dafür, dass hier Forschung und Innovation stattfinden soll”, erläutert Baurek-Karlic.

Climate Tech, Künstliche Intelligenz und Space Tech

Rene Cerne, Gemeinderat und Vorsitzender des Finanz- und Beteiligungsausschusses der Stadt Klagenfurt sieht das Projekt ebenfalls als Chance: “Wir müssen Klagenfurt als Standort für mehr Startups in den Bereichen Climate Tech, Künstliche Intelligenz und Space Tech attraktiv machen. Leuchtturm-Projekte wie InvestCEC helfen uns dabei zu zeigen, dass Klagenfurt nicht nur wunderschön, sondern auch innovativ ist.”

Klagenfurt: Chance zur 3-Länder-Kooperation

Er betont auch den Standortvorteil den Klagenfurt gegenüber vielen anderen hat. “Die Alpen-Adria-Region mit Kärnten, Slowenien und Italien bietet nicht nur einen der lebenswertesten Plätze der Welt, sondern auch die Chance, über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten”, sagt er.

Für Baurek-Karlic ist Klagenfurt auf jeden Fall geeignet, ein weiterer starker Startup-Hub zu werden. “Die Voraussetzungen sind hervorragend. Die Alpen-Adria-Region bietet viele Chancen zur Zusammenarbeit in drei Ländern. Darüber hinaus gibt es den politischen Willen, für Startups einen guten Standort zu schaffen, international anerkannte Universitäten, eine stetig besserwerdende Infrastruktur mit dem Lakeside Park und Kapital – das Wichtigste für wachsende Unternehmen. Darauf kann man aufbauen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht.”

Das Potenzial von Startups für die Region kennt ebenfalls Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer des akademischen Gründerzentrums BUILD: “Technologieorientierte Startups spielen eine zentrale Rolle für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region Kärnten, da sie oft zukunftsweisende, neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln”, sagt er. “Sie schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze und fördern den Wissensaustausch zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft. Durch ihre Dynamik und ihr Wachstumspotenzial tragen sie maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung und Internationalisierung Kärntens bei.”

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