10.09.2015

So war der erste .roundtable vom Brutkasten und dem A1 Startup Campus

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(c) www.marko.photo: Am Podium: Moderator André Exner, Staatssekretär Dr. Harald Mahrer, A1 Vorstand Marcus Grausam, Whatchado-Gründer Ali Mahlodji.

„Wie wird Österreich zum Gründerland Nummer 1?“ – Ein Thema, das in diesen Tagen oft diskutiert wird und gleichzeitig zentrale Fragestellung des ersten .roundtable vom Brutkasten zusammen mit dem A1 Startup Campus.

Denn vergleicht man den „Gründertum“-Status quo in Österreich mit internationalen Vorbildern, haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Die Förderlandschaft – so allgemeiner Tenor – ist bereits top, aber Rahmenbedingungen oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten fehlen noch. Eine der größten Herausforderungen ist die „Scheiterkultur“ Österreichs: Fehler machen ist nicht erlaubt, dabei führen meist gerade sie zum Erfolg. Dabei ist „Learning by doing“ eine der besten Ausbildungen, wenn man gründet- und dazu gehört auch das Scheitern.

Darüber diskutierten nun am Dienstag beim ersten .roundtable Event Staatssekretär Harald Mahrer, A1 Vorstand Marcus Grausam und Whatchado Gründer Ali Mahlodji. Die Veranstaltung wurde per Livestream übertragen. Die Räumlichkeiten im A1 Startup Campus waren bis auf den letzten Platz gefüllt, zusammen mit dem Livestream-Publikum stieß die Veranstaltung auf breites Interesse.

AUT, Austria, Vienna, Startup-Köpfe Österreichs diskutieren über den Weg zum Gründerland Nummer 1, Staatssekretär Dr. Harald Mahrer, Whatchado-Gründer Ali Mahlodji, A1 Vorstand Marcus Grausam, Tuesday, September 8, 2015.  Photo by www.marko.photo

„In Österreich muss ein Funke überspringen, sich das Mindset verändern hin zu mehr Eigenverantwortung“, meinte Staatssekretär Harald Mahrer in seinem sechzig Sekunden Pitch nicht nur wörtlich: Er zündete am Podium eine Sprühkerze, die er an die Podiumsteilnehmer, A1 Vorstand Marcus Grausam und Whatchado-Gründer Ali Mahlodji, symbolisch weiterreichte. Er forderte vor allem ein Umdenken, viel mehr Menschen müssten den Mut fassen, selbst zu gründen. Es geht darum, eigener Chef sein zu wollen.

Mahrer sieht zwei Positionen aufeinander treffen: Der „elitärer Pessimismus der Sonderklasse“, die typischen Grantler, die sich darüber beschweren, was nicht funktioniert, trifft auf die Startup Szene, deren Motto der „Big Spirit“ ist.

AUT, Austria, Vienna, Startup-Köpfe Österreichs diskutieren über den Weg zum Gründerland Nummer 1, Staatssekretär Dr. Harald Mahrer, Whatchado-Gründer Ali Mahlodji, A1 Vorstand Marcus Grausam, Tuesday, September 8, 2015.  Photo by www.marko.photo

An den Rahmenbedingung für die Startup Szene werde momentan intensiv gearbeitet. Der lang ersehnte Business Angel Freibetrag steht im Herbst auf der Prioritätenskala ganz oben. Trotzdem: Österreich kann erst zum Gründerland Nummer eins werden, wenn man zum Umdenken anfängt.

„Damit Österreich in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, ist Gründertum notwendig“, meinte auch Grausam, der sich wünscht, dass noch mehr etablierte Unternehmen wie A1 Startups fördern. Immerhin profitieren beide Seiten voneinander: Das Startup kann auf Expertise und Netzwerke zugreifen, während das Unternehmen einen direkten Zugang zu Innovationen hat. Er schlägt vor, Anreize für Unternehmen anzudenken, die junge, innovative Unternehmen unterstützen wollen.

Der A1 Startup Campus bietet inzwischen fünf junge Startups Platz, die auch die Infrastruktur von A1 nützen können. Er rät jungen Gründern, das passende Unternehmen für sich zu finden und direkt an diese mit ihren Konzepten heranzutreten. „Natürlich muss man sich auch als Förderer oder Investor bewusst machen, dass nicht jede Idee funktioniert“, meinte Grausam – aber genau hier setzt die Lernkurve an.

Mahlodji sieht den Fehler in der Scheiterkultur in Österreich. Bereits in der Schule bekommt man als Kind gelernt, dass man keine Fehler machen darf. Anstatt beim Test zu erfahren, wie viel man richtig gemacht hat, unterstreicht der Lehrer die Fehler in rot.

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Ein anderes Beispiel: Wenn Kinder, die noch nicht in der Schule waren auf einen Baum klettern wollen und am Weg zum Ziel herunterfallen, geben sie nicht auf: Sie stehen auf und probieren über einen neuen Weg zur Baumkrone zu kommen. Diese Einstellung wird Schulkindern in der Schule ausgetrieben.

Er ist der Überzeugung, dass man gerade durch das Fehlermachen an Erfahrung und Wissen kommt, die man für ein erfolgreiches Unternehmen braucht. „Kein Unternehmen gleicht dem anderen, da spielen so viele Variablen mit“, betont Mahlodji. Auch wenn das Business Modell genau kopiert wird, heißt es nicht, dass die Firma denselben Erfolg hat. Mahlodji erzählt aus Erfahrung: Ein Kooperationspartner hatte die Firma selbst nachgebaut und die Kunden abgeworben, doch Whatchado hat diese Krise überwunden und ist heute ein Erfolgsbeispiel eines Startups in Österreich.

Mahrer, der aus dem Unternehmertum in die Politik kam, musste seine Unternehmen verkaufen und seine Beteiligungen abgeben. Er weiß, dass eine Idee und ein gutes Team alleine nicht ausreichen, denn auch der Zeitpunkt muss passen. Im Jahr 1999 startete er mit einem seiner Freunde, eine Plattform für Studenten, doch die Zeit war noch nicht reif. Sieben Jahre später wurde studivz mit einem ähnliches Konzept eine der erfolgreichsten Online-Plattformen im deutschsprachigen Raum. Der Freund, der ebenfalls anwesend war, ist heute erfolgreicher Unternehmer: Alexander Knechtsberger ist besser bekannt als DocLX-Gründer (Hier ein Interview mit Alexander Knechtsberger)

AUT, Austria, Vienna, Startup-Köpfe Österreichs diskutieren über den Weg zum Gründerland Nummer 1, Staatssekretär Dr. Harald Mahrer, Whatchado-Gründer Ali Mahlodji, A1 Vorstand Marcus Grausam, Tuesday, September 8, 2015.  Photo by www.marko.photo

Wer ein Startup gründet oder in einem arbeitet, weiß, dass man meist flexibel agieren muss. Grausam meinte, dass etablierte Unternehmen durch die Förderung von Startups vom unkomplizierten Denken eines Startups lernen sollten. Damit die Flexibilität auch beibehalten werden kann, dürfe es dann natürlich nicht in die starre Unternehmensstruktur integrieren werden.

Nach dem Event standen die Podiumsteilnehmer beim Netzwerken für Fragen zur Verfügung. Und wie man hört, sind einige interessante Kooperationen entstanden.

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Alle Fotos haben das Copyright: www.marko.photo

Hier nun ein Auszug der Bildergalerie:

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Das Brutkasten-Team:

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neoom
(c) neoom - Das oberösterreichische Energy-Scaleup neoom startet Projekt in Deutschland.

In der Gemeinde Bakum im niedersächsischen Oldenburger Münsterland entsteht derzeit in einem Pilotprojekt eine Energy-Sharing-Community. Darin teilen die Mitglieder der Bürgerenergiegemeinschaft Bakum den Strom ihres gemeinsamen Windparks und ihrer PV-Anlagen auf dem Dach. Damit dies trotz noch fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen möglich ist, haben sich die Gemeinde Bakum, die Energiegenossenschaft Bakum, die EWE Netz GmbH und das Freistädter Scaleup neoom in einem Demonstrationsprojekt zusammengetan.

neoom-App zur Visualisierung

“Es ist eine perfekte Symbiose”, sagt Jan Hoyer, Vorstand der Energiegenossenschaft Bakum. “Wir bringen die Mitglieder und das Windrad, die Gemeinde ihren PV-Strom, die EWE Netz stellt die Energiedaten und die intelligenten Messsysteme zur Verfügung und neoom bietet eine App zur Visualisierung und die Abrechnungsprozesse an.”

Wenn also in Zukunft in Bakumer Landen die Sonne scheint oder der Wind weht, wird die erzeugte Energie der Teilnehmenden der verbrauchten Energie gegenübergestellt, um zu ermitteln, welcher Anteil für jeden 15-Minuten-Block direkt in der Region verbraucht wurde. Diese Energiemenge ist jene, die innerhalb der Community in Zukunft direkt geteilt werden kann.

Damit sich die Community schon jetzt trotz fehlender regulatorischer Möglichkeiten möglichst real anfühlt, erhalten die Teilnehmenden eine virtuelle Abrechnung der geteilten Energiemengen und für jede mit der Community geteilte kWh gibt es auch einen Bonus. “Das sollte im Schnitt jedem Haushalt 50 bis 100 Euro bringen”, schätzt Thomas Nenning, der für die digitalen Produkte bei neoom zuständig ist.

Die Projektpartner setzen sich das gemeinsame Ziel, die Energiegemeinschaft entlang der regulatorischen Möglichkeiten sukzessive auszubauen, um im nächsten Schritt die innergemeinschaftlichen Energiemengen und die Reststrommengen getrennt abzurechnen. Sobald die energiewirtschaftlichen Prozesse auch regulatorisch angepasst werden, soll die Community in den Vollbetrieb wechseln.

Energiewende

“In unserer Region spielt Strom aus Wind und Sonne eine große Rolle. Wir zeigen mit diesem Projekt in Bakum nicht nur, was technisch damit möglich ist und allen Akteuren den größtmöglichen Nutzen liefert, sondern vor allem auch, wie Energiewende funktionieren muss”, sagt Ralf Kuper, Regionsleiter Cloppenburg/Emsland von EWE Netz.

EWE sieht mit diesem Piloten die Chance als Pionier Praxiserfahrung zu sammeln und Impulse für die Gesetzgebung weiterzugeben: “Es geht darum, besser zu verstehen, welche rechtlichen und technischen Herausforderungen im Detail entstehen, um für die gesetzliche Ausgestaltung von Energy-Sharing sinnvolle und effiziente Lösungen aufzuzeigen”, sagt Jannis Reichel, der bei EWE Innovationen und neue Geschäftsmodelle vorantreibt.

Neoom und das Zwiebelschalenkonzept

Die Praxiserfahrung aus dem Betrieb von knapp hundert aktiven Energiegemeinschaften in Österreich möchte neoom nutzen, um auch in Deutschland zu zeigen, wie das regionale Teilen von Energie für das Thema Energiewende begeistert.

“Für uns ist die dezentrale Energieversorgung ein Zwiebelschalenkonzept”, so Nenning abschließend. “Zuerst die Eigenversorgung über PV und Stromspeicher maximieren, danach Strom möglichst regional teilen und für all die Zeiten, wo dies nicht ausreicht, die Energie mit dem Energieversorger handeln.”

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