Nach langem Hin-und-Her und zunächst mit Einschränkungen startete im Juni die Grüne-Pass-App in Österreich. Mit ihr können Covid-19-Impf- und Test- und Genesenen-Zertifikate nachgewiesen und mit einer Scan-App überprüft werden. Die Kosten für die Entwicklung dieser App werden sich auf ungefähr 1,9 Millionen Euro belaufen, wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage bekannt gab. Die Anfrage betraf den Datenschutz beim grünen Pass und wurde von den Neos-Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff und Gerald Loacker gestellt.

App-Entwicklung günstigster Teil

In der Beantwortung werden die Kosten aufgeschlüsselt: 1,45 Millionen Euro entfallen demnach auf die Entwicklung des EPI-Systems, das die EU-konformen Zertifikate bereitstellt. Die Web-App GreenCheck wurde im Auftrag von Bund, Ländern und Sozialversicherung von der ITSV GmbH entwickelt und schlägt mit rund 180.000 Euro zu Buche.

Die Web-App verwende einen Prüf- bzw. Verifizierungsmechanismus, den die EU als Open-Source-Lösung bereit stelle. Lediglich die Nutzeroberfläche und die für den Datenschutz eingeschränkte Auflösung des QR-Codes seien Eigenentwicklungen. 300.000 Euro kostet das Projektmanagement der Elga GmbH. Die Kosten seien derzeit allerdings Schätzungen, da die Abrechnungen noch nicht vorliegen. In der Anfrage kündigt Mückstein zudem die Offenlegung des Quellcodes des grünen Passes an.

Wiener Programmierer war schneller

Da die offizielle Grüne-Pass-App auf sich warten ließ, entwickelte der Wiener Programmierer Fabian Pimminger zunächst eine einfache Möglichkeit, die Zertifikate in die “Wallet” von iPhones zu laden. Im Internet löste die über ein Wochenende programmierte Lösung eine Debatte darüber aus, warum ein einzelner Programmierer in wenigen Stunden schafft, was dem Gesundheitsministerium scheinbar wochenlang nicht gelingen wollte.