20.12.2019

So unterstützt das Software Competence Center Hagenberg junge Startups

Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) konzentriert sich in seiner anwendungsorientierten Forschung auf die beiden Standbeine Data Science & Software Science. Ein Fokus liegt unter anderem auf der engen Zusammenarbeit zwischen Forschung und Startups.
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Software Competence Center Hagenberg
Die Gäste und Referenten der 20-Jahrfeier des SCCH - unter anderem mit Evelyn Haslinger vom Linzer Startup Symflower
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Das außeruniversitäre Forschungszentrum Software Competence Center Hagenberg (SCCH) in Oberösterreich betreibt seit 20 Jahren Forschung in den Bereichen Data Science & Software Science. Im Zentrum steht dabei die enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern und Vertretern der heimischen Wirtschaft – dazu zählen unter anderem Startups. Als ein sogenanntes COMET K1-Zentrum bietet das SCCH Unterstützung von der Entwicklung des “Proof of Concept” über die Prototypentwicklung bis hin zu konkreten Forschungsvorhaben. 

+++ mehr zum Thema: Tech- und Innovation +++ 

Technische Mentorings für Startups

Startups werden im Rahmen von technischen Mentorings betreut. Dabei steht ein Experte des SCCH den Gründern als Ratgeber während der gesamten Findungsphase regelmäßig zur Verfügung. Markus Manz, Geschäftsführer des SCCH, erläutert den Grundgedanken der Zusammenarbeit zwischen dem SCCH und den Startups: “Zum einen können wir die Gründer mit neuesten Forschungsergebnissen und unserer Erfahrung aus der angewandten Forschung sehr gut dabei unterstützen, ihr Produkt zu vervollständigen. Auf der anderen Seite ergibt sich daraus auch ein besseres Verständnis dafür, wie wir am SCCH entwickelte Technologien selbst als Spin-Off verwerten können und wann eine Lösung marktreif ist.“

Neben den technischen Mentorings veranstaltet das SCCH den Software Research Day, der jährlich stattfindet. Er dient Gründern als eine Plattform, auf der sie ihre Produktideen vorstellen und sich mit Experten, Forschungs- und Unternehmenspartnern des SCCH vernetzen können.

Unterstützung von Startups

Aktuell unterstützt das SCCH drei Linzer Startups im Rahmen des FFG Basis-Programms. Dazu zählen blockhealth, Chatvisor und Symflower

Das Startup blockhealth arbeitet an einem digitalen Gesundheitsassistenten, der Patienten beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheitsdaten unterstützt und rechtzeitig an die Medikamenteneinnahme, Vorsorgeuntersuchungen und Impfauffrischungen erinnert. Das SCCH arbeitet derzeit gemeinsam mit den Gründern an einer Arzt-Patienten-Schnittstelle zur gezielten Kommunikation gesundheitsrelevanter Informationen.

Chatvisor hingegen entwickelt eine Kommunikationsplattform, die Unternehmen die Beantwortung von Kundenfragen im Online-Kundenservice vereinfacht und dort die Effizienz steigert – der brutkasten berichtete. Das SCCH wird bei der Sammlung, Analyse und Visualisierung anfallender Daten bis hin zu Predictive Behavioral Analytics unterstützen. 

Das dritte Startup ist Symflower. Das junge Unternehmen wurde von Evelyn Haslinger und Markus Zimmermann 2018 gegründet und hat sich auf automatisierte Softwaretests spezialisiert. Das Startup konnte im Herbst diesen Jahres ein Investment in der Höhe von 500.000 Euro von eQventure an Land ziehen – der brutkasten berichtete

Zusammenarbeit zwischen SCCH und Symflower

Das Startup Symflower ist auch ein gutes Beispiel, wie die Zusammenarbeit zwischen SCCH und einem Startup funktioniert. Co-Founder Haslinger über die erste Phase nach der Gründung und das technische Mentoring. “Unterstützung kam gleich zu Beginn der Gründerphase von tech2b, die als Inkubator technologie-orientierte Gründungen bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsidee coachen und begleiten. Die Aufnahme in das Scale-Up-Programm hat uns enorm gepusht, vor allem durch das technische Mentoring des SCCH.” 

Symflower
Markus Zimmermann und Evelyn Haslinger von Symflower | (c) SYMFLOWER, / Christian Redtenbacher

Wie Haslinger weiters erläutert, war das junge Unternehmen gemeinsam mit dem SCCH bereits erfolgreich beim Antrag im Basisprogramm der FFG. Nun soll bis Ende März 2020 ein Jahr lang gemeinsam daran gearbeitet werden, das Produkt weiterzuentwickeln. 

Eine WIN-WIN Situation für beide Seiten

Nicht nur die Startups sollen durch die Zusammenarbeit profitieren, sondern auch das SCCH selbst. Rudolf Ramler, wissenschaftlicher Leiter des Bereiches Software Science am SCCH, erklärt den Sinn hinter den Kooperationen am Beispiel des Symflower-Tools: “Ihr Werkzeug ist auf einem Entwicklungsstand, der auch in der Forschung zur absoluten Spitze zählt. Wir arbeiten mit ähnlichen Methoden in der Softwareanalyse und können damit brandaktuelle Forschungsergebnisse direkt in die Produktentwicklung einbringen.”

Die nächsten Schritte

Die weiteren Schritte für Symflower stehen bereits fest: Jetzt geht es für die Linzer Software-Analysten darum, zu wachsen. Nach dem Investment von eQventure in Höhe von 500.000 Euro soll das Angebot von Go und Java auf neue Programmiersprachen erweitert werden. “Dazu müssen wir auch personell wachsen und suchen gute Entwickler, die gerne an trendigen Software-Lösungen in einem sehr forschungsnahen Bereich arbeiten”, so Haslinger abschließend.


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Tagbase, Riad, LEAP 2025, Authentizität
(c) Tagbase - (v.l.) Mario Uhrer, Manuel Mertl und Felix Exner von Tagbase.

Es war ein persönliches Bedürfnis von Tagbase-Founder Manuel Mertl, das ihn einst auf die Suche nach einer Lösung für Produktauthentizität sandte. Auf seiner Reise stellte er fest, dass viele bestehende Ansätze nicht zuverlässig sind und auf statische Methoden wie QR-Codes oder NFC-Tags setzen, die leicht kopiert werden können. Das Kernproblem dabei: Eine Authentizitätslösung darf nicht kopierbar sein, sonst könnten dieselben Mechanismen auf gefälschte Produkte angewendet werden. Das wusste Mertl.

Tagbase: “Nicht fünf verschiedene Apps”

“Ich entdeckte schließlich einen NFC-Chip, der bei jedem Lesevorgang dynamisch generierte Daten erstellt”, erzählt er heute. “Andere Firmen, die diesen Chip nutzen, setzen jedoch auf dedizierte Mobile-Apps, was ich für unpraktisch halte. Kunden möchten keine fünf verschiedenen Apps installieren, um Produkte unterschiedlicher Marken zu verifizieren.

Daher entwickelte er einen Prototyp, der keine eigene Applikation erfordert, aber dennoch die notwendige Sicherheit bringen soll. “Unsere Lösung kombiniert dynamische Daten, einfache Bedienung und manipulationssichere Technologie, um die Authentizität von Produkten zuverlässig zu gewährleisten”, so Mertl weiter. Oder anders gesagt, User:innen können die Echtheit eines Produkts überprüfen, indem sie einen NFC-Tag mit ihrem Smartphone scannen.

In Mario Uher, aktueller CTO und Felxi Exner, COO, fand Mertl sein Founder-Team und gründete Tagbase. Ein Startup, dessen USP es ist, dass bei der Nutzung ihrer Lösung “keine dedizierte Mobile-App erforderlich ist, um Produkte auf ihre Echtheit zu verifizieren”

“Zusätzlich haben wir eine Blockchain-Integration implementiert. Diese ist nicht zwingend für die Produktauthentizität notwendig, sondern ein zusätzliches Feature. Damit können wir nicht nur die Echtheit eines physischen Objekts nachweisen, sondern auch den Besitz des Objekts digital belegen – beispielsweise durch einen Token in einer Wallet”, erklärt Mertl weiter. “So schließen wir die Lücke zwischen Produktauthentizität und digitalem Eigentum. Unsere Lösung bietet einen umfassenden Ansatz, der sowohl die physische als auch die digitale Dimension abdeckt.”

Pitch in Riad im Februar

Aktuell freut sich das Gründertrio darüber, dass Tagbase als eines von weltweit 120 Startups ausgewählt wurde, um im Februar auf der LEAP 2025 in Riad (Saudi-Arabien) zu pitchen. Die Teilnahme sei das Ergebnis einer “aufregenden Reise”, die im Vorjahr ihren Lauf nahm.

“Im Oktober waren wir unter den ‘Top 10’ beim ‘Cardano Summit’ in Dubai eingeladen, wo wir pitchen durften. Zwei Wochen später gehörten wir zu den Top 100 beim ‘Entrepreneurship World Cup’ (EWC) in Riad und präsentierten unsere Lösung dort”, erläutert Mertl. “Während der Veranstaltung wurde uns die LEAP 2025 bekannt, und wir haben uns sofort beworben. Nun dürfen wir im Februar auf der Bühne für sechs Preise pitchen.” Der Gesamtpreispool des – zum dritten Mal stattfindenden – Wettbewerbs beträgt eine Million US-Dollar, wobei der kleinste Preis für einen Gewinner bei 150.000 US-Dollar liegt.

“Für uns ist die Teilnahme eine großartige Gelegenheit, unsere Lösung international zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und potenzielle Investoren sowie Partner zu gewinnen. Es ist ein wichtiger Schritt, um Tagbase.io weiter zu etablieren”, sagt Mertl.

Tagbase: Plugins geplant

Zurzeit befindet sich das Startup in der Pilotphase und arbeitet unter anderem an einer Blockchain-Integration, konkreter an der Erweiterung auf mehrere Blockchains, um digitales Eigentum flexibler nachzuweisen.

Zudem plant man ein WordPress- und Shopify-Plugin, damit Kunden den Verifizierungsmechanismus von Tagbase in ihre eigenen Webseiten oder Webstores integrieren können. “Dabei entscheiden sie, ob die Verifizierung über unsere Plattform oder direkt über ihre Webseite erfolgt. Das schafft Potenzial für Upselling und zusätzliche Produktinformationen”, merkt Mertl an. “Kurzfristig möchten wir so viele Pilotkunden wie möglich gewinnen. Unsere Lösung ist agnostisch und kann in verschiedenen Branchen eingesetzt werden – von der Pharmaindustrie über Luxusgüter bis hin zur Verifizierung von Dokumenten.”

Nach dem Ende der Pilotphase möchte das Gründertrio heuer seine Lösung in verschiedenen Branchen etablieren; Gespräche mit einer Kosmetikmarke, einem Künstler und einem Getränkehersteller seien bereits gestartet. Langfristig möchte sich das Startup als führende Lösung für Produktauthentizität und digitalen Eigentumsnachweis weltweit etablieren.

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So unterstützt das Software Competence Center Hagenberg junge Startups

Das außeruniversitäre Forschungszentrum Software Competence Center Hagenberg (SCCH) in Oberösterreich betreibt seit mehreren Jahren Forschung in den Bereichen Data Science & Software Science. Im Zentrum steht dabei die enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern und Vertretern der heimischen Wirtschaft – dazu zählen unter anderem Startups. Das SCCH arbeitet gemeinsam mit den Gründern an einer Arzt-Patienten Schnittstelle zur gezielten Kommunikation gesundheitsrelevanter Informationen. Das dritte Startups ist das Linzer Startup Symflower, das von Evelyn Haslinger und Markus Zimmermann 2018 gegründet wurde. Co-Founder Haslinger über die erste Phase nach der Gründung und das technische Mentoring. Wie Haslinger weiters erläutert, war das junge Unternehmen gemeinsam mit dem SCCH bereits erfolgreich beim Antrag im Basisprogramm der FFG.

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