03.08.2021

So mischt Habibi Dry Gin-Gründerin Alexandra Ghuneim den Gin-Markt auf

Alexandra Ghuneim hat sich in der Männerdomäne des Destillierens als weibliche Gin-Makerin einen Namen gemacht. Sie beschreibt sich als One Woman-Unternehmen mit Passion und feiner Nase.
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Alexandra Ghuneim Habibi Dry Gin
Alexandra Ghuneim ist Gin-Makerin mit feiner Nase und wildem Herz
© Habibi Dry Gin

Seit Mitte 2019 ist Wien um eine kleine, feine Gin-Destillerie reicher. Gegründet wurde diese von Alexandra Ghuneim, die ihre Leidenschaft für Gin nach einem Besuch bei einer schottischen Gin-Macherin entdeckt hat. Mittlerweile bietet sie unter dem Label „Habibi Dry Gin“ bereits neun eigene Kreationen in ihrem Geschäft in der Neulinggasse 9 im 3. Wiener Gemeindebezirk an, die sie in Handarbeit außerhalb Wiens in ihrem Weinkeller herstellt, persönlich in Flaschen abfüllt, verschließt, etikettiert und mit einem Wachssiegel versieht. Jährlich entstehen so rund 3.000 Flaschen. „Es reizt mich, einen Geschmack zu kreieren, der den Augenblick festhält, mich an einzigartige Erlebnisse und Bilder oder an Düfte erinnert. Ich lasse mein Lebensgefühl in meine Gin-Kreationen einfließen,“ gerät die Destillateurin ins Schwärmen.

Habibi Dry Gin: Alles andere als Mainstream

Der Gin-Markt hat in den vergangenen Jahren stark an Attraktivität gewonnen. Mittlerweile gibt es im weltweiten Handel über 400 Gin-Sorten. Und das Wachstum ist nach wie vor ungebremst, wie Ghuneim erzählt: „Gin bestimmt noch immer die Gastronomie- und Bar-Szene, was auch daran liegt, dass diese Spirituose unglaublich vielfältig und interessant ist. Mit Gin&Tonic fing es an, heute sind wir schon viele Schritte weitergegangen.“ In ihrem Portfolio tummeln sich besonders außergewöhnliche Varianten fernab vom Mainstream, für die Ghuneim die Rohstoffe wie zum Beispiel die Schlehen wann immer möglich auch selbst pflückt. Den Wacholder bezieht sie von einer Bio-Manufaktur in Oberösterreich und die Botanicals von einem Bio-Kontor in Deutschland.

Alexandra Ghuneim Habibi Dry Gin
Alexandra Ghuneim sammelt wann immer es möglich ist, selbst die Rohstoffe für ihre Gin-Kreationen. © Habibi Dry Gin

Gin-Tastings kurbeln Bekanntheit an

Die Namen ihrer Gins „Take 5“, „Gintura“, „Biladi“, „Olivin“, „Catch a Coffee“, „Connoisseur“, „Sloe Gin“, „Red Bella“ und „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist“ machen neugierig und wecken die Lust, die innovativen Spirituosen zu verkosten. Und auch das ist bei Alexandra Ghuneim möglich. Denn neben dem Verkauf in ihrem Geschäft, über ihre Homepage oder bei ausgewählten Partnern wie dem Concept Store im Gerngross in Wien, bietet die 51-Jährige auch Tastings an.

Diese Gin Experiences sind auf Wunsch auch online oder Außer Haus möglich und liefern zusätzlich zum Probieren und Erkennen von Aromen und Geschmäckern des Weiteren Antworten auf Fragen wie zum Beispiel was Ötzi mit Gin zu tun hat und warum die Habibi Sorte Connoisseur hervorragend mit Schokolade zusammenpasst.

Habibi-Spezialitäten sind weltweit gefragt

Die Verkostungen haben neben ihrem Bekenntnis zu reinem Handwerk, Individualität, Emotion, Inspiration und Präzision im Übrigen auch dazu beigetragen, dass sich Ghuneim als weibliche Gin-Macherin in der Männerdomäne des Destillierens auch über die Grenzen Österreichs hinaus einen Namen gemacht hat. „Dadurch bin ich weltweit präsent und gerne in Wohnzimmern in Deutschland aber auch in der Schweiz, Dubai oder Australien zuhause.“

So konnte sie auch ihren Export ankurbeln. Hauptmarkt diesbezüglich ist Deutschland. Nur die Zollbestimmungen machen ihr manchmal einen Strich durch die Rechnung, wie sie erzählt: „Ich bin kein riesiges Unternehmen. Wenn man geringe Mengen exportieren will, dann erschweren die Zollbestimmung in den unterschiedlichen Ländern dieses Unterfangen leider häufig.“ Die Mengen könnte sie jedenfalls sicherstellen, da sie mit ihren Spezialitäten hauptsächlich private Gin-Liebhaber und -Kenner versorgt. An einen Absatz über den Lebensmittelhandel denkt sie nicht: „Ich sehe mich als kleines, feines und exklusives Ginlabel. Das passt für mich nicht in den Lebensmittelhandel.“

Habibi Dry Gin Verkostung
Bei den vielfältigen Spezialitäten gibt es viel zu entdecken. © Habibi Dry Gin

Zuerst Bankangestellte, jetzt Unternehmerin

Bevor sie sich in die Selbstständigkeit gewagt hat, hat Ghuneim 30 Jahre bei einer österreichischen Bank gearbeitet. Als Finanzexpertin war sie für die Betreuung internationaler Privatkunden wie Botschaftsangehörige, Expats und Angestellte internationaler Organisationen zuständig. “Ich dachte mir irgendwann: Da musste noch mehr im Leben sein, als diese Aufgabe bis zur Pensionierung auszuführen”, so Ghuneim. Die Entscheidung für ihr eigenes Gin-Label hat sie aber nie bereut. „Natürlich war dieser Schritt mit Unsicherheit und Ängsten verbunden, aber ich habe einen wunderbaren, unterstützenden Partner an meiner Seite.” Und weiter meint die Gin-Makerin: “Die Abdeckung der rechtlichen Grundlagen war eine Herausforderung, aber ich würde heute alles genauso wieder machen. All das Erlebte hat mich zu dem gemacht und zu dem geführt, was heute präsent ist. Mit all den Höhenflügen und Tiefschlägen.“

Alexandra Ghuneim: Gin-Botschafterin Österreichs

Selbst der Coronakrise kann die Unternehmerin, die an der Selbstständigkeit vor allem die Freiheit, die Selbstbestimmtheit, die Kreativität und die Möglichkeit der Selbstverwirklichung schätzt, etwas Positives abgewinnen: „Die Menschen haben sich zu Hause verwöhnt und wollten am Abend oder am Wochenende hochqualitativen Gin genießen. Da konnte ich meine Habibis – auch mit Hilfe meines speziell zugeschnittenen Lieferservices – sehr gut platzieren. Mittlerweile setzt Alexandra Ghuneim jährlich etwa 25.000 Euro mit ihrem noch jungen Business um, das sie hauptberuflich betreibt und als ihre Berufung bezeichnet. Für die kommenden Monate hat sie sich jedenfalls viel vorgenommen: “Ich sehe mich als Gin-Botschafterin Österreichs und möchte dieses Engagement noch weiter ausbauen. Darüber hinaus komponiere ich neue Gins, die mit den kommenden Jahreszeiten zu tun haben”, blickt Alexandra Ghuneim optimistisch in die Zukunft. 

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Label Up, Google, CSS
(c) label Up - Das Label Up-Team.

Nachdem Google wegen Verstoßes gegen das europäische Kartellrecht vom EuGH verurteilt wurde, muss der Tech-Riese nicht nur eine Milliardenstrafe zahlen, sondern auch seine Praktiken am Preisvergleichsmarkt anpassen, um Chancengleichheit für Preisvergleichsseiten zu ermöglichen. Als Reaktion darauf führte Google das CSS-Programm (Comparison Shopping Services) ein. Das Wiener Startup Label Up hat sich darauf spezialisiert, Online-Marketing-Agenturen die Vorteile dieses Programms zugänglich zu machen.

Label Up: “Auf Drittanbieter verzichten”

Durch die Whitelabel-Preisvergleichslösung sollen Agenturen konkret ihre eigene CSS-Partnerschaft mit Google eingehen und damit auf Drittanbieter verzichten können. Dies führe zu mehr Kontrolle über die eigenen Marketingmaßnahmen und stärkerer Präsenz im digitalen Raum.

Laut Label Up ergeben sich dadurch einige Vorteile: Zum einen entfalle die Google-Marge auf die Klickpreise, wodurch erhebliche Einsparungen möglich wären. “Zum anderen profitieren Agenturen von einer eigenen, von Google zertifizierten Preisvergleichsseite, die unter ihrem Branding läuft. Außerdem erscheint der Name der Agentur direkt unter den Google Shopping Ads, was zu millionenfachen Impressionen auf deren eigenen Namen führt. Diese Benefits in Kombination mit der Absicht ‘die Brand von Agenturen’ zu stärken und den Umsatz durch optimierte Google Shopping-Anzeigen zu steigern, sind unsere Ziele”, sagt Co-Founder Gabriel Baumgarten, der das Startup mit Peter Paul Pick und Filip Groß gegründet hat..

Auch in den USA vor Gericht

Die Vision des Startups dreht sich weiters darum, in den kommenden Jahren ihr Produkt für den globalen Online-Marketing-Markt weiterzuentwickeln. Spannend hierbei ist für die Wiener, dass ein ähnliches Gerichtsverfahren wie das aus der EU aktuell auch in den USA gegen Google läuft. Sollte es zu einem vergleichbaren Urteil führen, so könnten sich für das Google-CSS-Programm in Zukunft auch Türen auf dem amerikanischen Markt öffnen.

Bis dahin bleibt Label Up noch auf den europäischen Raum fokussiert und möchte die Zeit dazu nutzen, um in den bestehenden Märkten die Expertise zu vertiefen, zusätzliche Partnerschaften mit Agenturen zu etablieren und Lösungen für seine Kunden zu entwickeln.

Label Up-Founder: “Nicht von Tech-Konzernen ausgenutzt werden”

“Die Produktpalette erweitern, um den Agenturen einen noch größeren Mehrwert zu bieten, ist die langfristige Strategie”, sagt Co-Founder Groß. “Durch innovative Lösungen kleinen Playern die Chance geben, nicht von den Tech-Konzernen ausgenutzt zu werden.”

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