11.06.2025
SVEN VOTH

Snipes-Gründer startet mit neuer Retail-Brand in Österreich – 10 Stores ab Ende August

Zehn Store-Eröffnungen an einem Tag, Fashion zum Diskontpreis und ein Schlau-Fuchs als Markenfigur – im brutkasten-Interview erklärt Sven Voth, wie er in Österreich mit seiner Retail-Brand Higgins durchstarten möchte.
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Sven Voth zu Gast im brutkasten-Studio | (c) brutkasten

1998 eröffnete Sven Voth in Essen den ersten Snipes-Store, um US-Streetwear nach Deutschland zu bringen. Innerhalb von 25 Jahren wuchs daraus ein Filialnetz mit über 800 Standorten und knapp zwei Mrd. Euro Jahresumsatz. Im Mai 2024 zog sich Voth aus der operativen Führung zurück und pausierte bis Ende 2024 wegen einer Non-Compete-Klausel. Jetzt meldet er sich in Österreich zurück. Unter der neuen Retail-Marke Higgins will Voth den heimischen Modehandel aufmischen. Die Wahl des Markteintritts in Österreich erklärt Voth im brutkasten-Talk pragmatisch: Zehn passende Standorte und kurze Distanzen.

Mit DJs im Laden, Tänzern vor der Tür und Autogrammstunden mit Rap-Stars machte er in seiner Zeit bei Snipes Retail früh zum Event. Das Konzept skalierte – bis nach New York und Miami. 2024 verkauft Voth seine letzten Anteile, regelt die Nachfolge. Auf die Frage, warum er nicht einfach das Erreichte genießt, antwortet er: „Jetzt mit einem vollgeschriebenen Blatt, mit dem Netzwerk des Todes, mit dem nötigen Kapital – das noch einmal machen zu dürfen, ist wahnsinnig reizend.“

Zehn Stores an einem Tag

Voths neue Marke Higgins setzt zum Markteintritt gleich auf ein Spektakel. „Wir haben ja diesen kühnen Plan, Ende August zehn Läden an einem Tag zu eröffnen. Das ist auch einzigartig. Hat es in Österreich noch nie gegeben“, so Voth. Die parallelen Eröffnungen sollen eine „Eruption“ auslösen, bei der nicht nur Rabatte locken, sondern auch Monster-Truck-Shows.

Fashion mit Erlebnisfaktor

Higgins positioniert sich klar im Einstiegspreissegment – inspiriert von Diskontern wie Action, aber mit Mode- und Lifestyle-DNA. „Die wirklich tollen Geschichten passieren gerade in der Einstiegspreislage“, erklärt Voth. Zielgruppe sei „von 0 bis 60+“, also Familien ebenso wie Streetwear-Fans. Das Sortiment reicht von Eigenkollektionen über Lizenzmarken (z. B. Hummel, Bruno Banani) bis zu bekannten Fashion-Labels – geliefert von der hauseigenen Produktionsfirma Noctane.

Den kommunikativen Anker bildet ein oranger Fuchs namens „Mr. Higgins“: „Higgins ist ein Fuchs. Jeder kennt den Schlau-Fuchs, den Sparfuchs, den Investment-Fuchs“, beschreibt Voth das Maskottchen. Der Character erhält eigene Social-Media-Kanäle, taucht bei Sportevents auf und hat sogar ein Debütalbum mit 13 Tracks im Kasten – ein Marketing-Mix, der die Filialen vom ersten Tag an mit popkultureller Energie aufladen soll.

Retail-Ballett dank Black Mass Group

Hinter Higgins steht eine Holding namens Black Mass Group mit Sitz in Wien. Unter ihrem Dach bündeln sich die Marketing-Consultancy Void, die andere Unternehmen bei Rebranding-Projekten oder neuen Tochtermarken unterstützt, der Lizenz- und Großhändler Noctane (u. a. für Colucci, Bruno Banani und Hummel) sowie eine strategische Beteiligung an Forbes DACH, wobei er hier auch bereits in der Jury von „Forbes 30 under 30“ saß (brutkasten berichtete).

Parallelen und Brüche zu Snipes

Ob Higgins noch größer wird als Snipes, lässt Voth offen – möglich sei es: „Das kann auf jeden Fall größer werden, weil es demokratischer ist und nicht so in der Nische sitzt.“ Bis dahin gilt, was ihn schon 1998 trieb: durchziehen. „Im Moment läuft es gerade so rund… mein Leben war eigentlich vorher immer eher so eine bumpy road.“ Für Österreichs Handelslandschaft könnte das bedeuten: Ab Ende August mischt ein Schlau-Fuchs mit ganz neuen Regeln mit.

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D21-Digital-Index - v.l.n.r.: Sandy Jahn (D21-Initiative), Natascha Kantauer-Gansch (A1 CCO Consumer), Stefanie Exel (Kantar) | © A1/APA-Fotoservice/Juhasz
v.l.n.r.: Sandy Jahn (D21-Initiative), Natascha Kantauer-Gansch (A1 CCO Consumer), Stefanie Exel (Kantar) | © A1/APA-Fotoservice/Juhasz

Babyboomer (60- bis 69-Jährige) und Gen Z (14 bis 29) mögen gemeinhin als Gegensatzpaar gelten – in der Frage des Zugangs zum Internet unterscheiden sich die beiden Gruppen in Österreich aber tatsächlich fast gar nicht: 86 Prozent der Boomer nutzen das Internet täglich im Gegensatz zu 87 Prozent der Gen Z. Sogar in der Gruppe der über 70-jährigen liegt dieser Wert mit 79 Prozent nicht viel tiefer. Nach oben hin sticht die Gen Y (30 bis 44) mit 93 Prozent heraus. Das zeigt der aktuelle D21-Digital-Index für Österreich.

D21-Digital-Index durch A1 erstmals in Österreich

Bereits seit 2001 wird die Studie in Deutschland umgesetzt. Nun kommt sie in Kooperation mit dem heimischen Telekom-Marktführer A1 erstmals auch nach Österreich. „Mit dieser Studie wollen wir auch einen Betrag leisten zu einem tiefergehenden Verständnis über die digitalen Kompetenzen, Nutzungsgewohnheiten sowie den Umgang mit Künstlicher Intelligenz der Österreicherinnen und Österreicher“, kommentiert A1 CCO Consumer und Initiatorin der Österreich-Ausgabe des D21-Digital-Index, Natascha Kantauer-Gansch. „Die Ergebnisse der Studie bestätigen auch, wie wichtig es ist, in die Bildung und die Annäherung an Digitalität zu investieren.“

Der D21-Digital-Index fasst gewichtet die Kategorien „Zugang“, „Kompetenz“, „Grundeinstellung“ und „Nutzung“ zusammen und soll somit auf einen Blick ein Lagebild zum Zustand der Digitalisierung in Österreich geben. Der Gesamtindexwert für Österreich beträgt 65 von 100 und liegt geringfügig höher als zuletzt in Deutschland. 2.101 Interviews mit Personen über 14 Jahren wurden dazu vom deutschen Marktforschungsinstitut Kantar durchgeführt und in der Auswertung repräsentativ gewichtet.

44 Prozent sehen sich selbst als „Digitale Profis“, 5 Prozent als „Digitale Vermeider“

Allgemein sehen sich laut Studie rund 51 Prozent der Bevölkerung als „Digitale Mitte“, 44 Prozent kategorisieren sich selbst als „Digitale Profis“ und fünf Prozent behaupten von sich, „Digitale Vermeider“ zu sein. In Sachen Stimmungslage ermittelte der D21-Digital-Index 43 Prozent „aufgeschlossene“ und 57 Prozent „distanzierte“ Bürger:innen.

In Sachen digitale Kompetenz werden in der Studie fünf „Basiskompetenzen der Digitalisierung“ gemäß EU Digital Competence Framework von 2010 erfasst. Demnach geben 87 Prozent der Befragten an, Fotos bzw. Videos mit dem Smartphone erstellen und versenden zu können. 88 Prozent finden Informationen im Internet, 81 Prozent trauen sich zu, einfache Texte zu erstellen. 83 Prozent können die grundlegenden Funktionen ihres Smartphones anpassen und 73 Prozent geben an, starke Passwörter zu nutzen. In der Zusammenschau verfügen 56 Prozent aller Österreicher:innen über alle fünf „digitalen Basiskompetenzen“.

25 Prozent behaupten, Code lesen zu können

Weiters geben 70 Prozent der Befragten an, unseriöse Nachrichten identifizieren zu können, 81 Prozent fühlen sich fit im Umgang mit dem Onlineangebot von Behörden und Ämtern, 68 Prozent begrenzen ihre digitale Zeit bewusst und ganze 25 Prozent der Befragten fühlt sich im Stande, einen programmierten Code zu lesen. Rund 62 Prozent der Befragten werden auf Basis dieser Ergebnisse laut Index als „resilient im digitalen Wandel“ klassifiziert.

Der D21-Digital-Index erfasst auch die Beurteilung der Notwendigkeit dieser Kompetenzen. 60 Prozent meinen demnach, dass man technische Zusammenhänge im Digitalen verstehen muss und dass es künftig komplexere Fähigkeiten brauchen wird, um Teil der digitalen Welt zu sein. 70 Prozent sind davon überzeugt, dass sie auf dem Arbeitsmarkt ohne Grundkenntnisse der Digitalisierung kaum noch Chancen hätten.

30 Prozent sehen in der Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie

Entsprechend geben rund 36 Prozent der Befragten an, einen ständigen Druck zu empfinden, mit der Digitalisierung Schritt halten zu müssen. Gleichzeitig geben 52 Prozent an, persönlich von der Digitalisierung zu profitieren. 45 Prozent meinen zudem, dass die Digitalisierung Österreich in den nächsten Jahren überwiegend positiv verändern wird. Gleichzeitig orten aber 30 Prozent in der Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie.

KI-Nutzung mit Gender- und Generationen-Gap

Auch Künstliche Intelligenz (KI) hat laut D21-Digital-Index eindeutig die breite Bevölkerung erreicht – wenn auch noch nicht so flächendeckend, wie die Internet-Nutzung. Rund 62 Prozent der Befragten nutzen zumindest selten bewusst KI-Anwendungen. Mit 69 Prozent bei den Männern und 55 Prozent bei den Frauen zeigt sich hier allerdings ein deutlicher Gender-KI-Gap. Und im Gegensatz zur Internet-Nutzung gibt es auch einen sehr deutlichen generationalen Unterschied: Nutzen rund 85 Prozent der Gen Z KI, so sind es bei der Nachkriegsgeneration nur mehr 29 Prozent.

Einen klare Unterschied in der KI-Nutzung gibt es auch je nach Beruf: Benutzen rund 61 Prozent der Berufstätigen, die nicht in einem Bürojob tätig sind, KI, so sind es bei den Büro-Job-Berufstätigen 78 Prozent. Bei den genutzten Anwendungen dominiert klar ChatGPT mit rund 70 Prozent. Meta AI, Microsoft CoPilot und Gemini folgen mit 21 bis 22 Prozent.

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