07.03.2022

Smarthlete: Wie ein Wiener Startup die Suche nach Sport-Stipendien in den USA erleichtert

Von Wien aus möchte das Smarthlete Gründer-Trio ein amerikanisches Problem lösen. Ihr Ziel ist es, weltweit Schulabgänger:innen mit Sport-Coaches an US-Universitäten zu vernetzen.
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Smarthlete Gründer-Team
Das Smarthlete Gründer-Trio | © Smarthlete

Amateursportler:innen hatten es während der Pandemie nicht leicht. Vor allem junge Athlet:innen mussten einiges einstecken. Von limitierten Trainingseinheiten über Konditionsverlust bis hin zu Absagen von internationalen Wettbewerben. Manchen Sportler:innen mangelt es nun an Motivation, weiterzumachen. Andere sind angeregter denn je, die verpassten Möglichkeiten der letzten Jahre nachzuholen. Nun öffnet Smarthlete mit seiner Rekrutierungsplattform diesen Schüler:innen eine Tür an amerikanischen Colleges. 

Das Wiener Edu- und SportTech-Startup möchte den gesamten US-College Sport-Rekrutierungsprozess mit seiner Plattform digital abbilden. Somit werden alle Stakeholder, von Sportler:innen über ihre Eltern bis hin zu College-Coaches und Vermittlungsagenturen auf einer Plattform verknüpft – zumindest das behaupten die Smarthlete Co-Founder Alexandre Hurault, Dominic Tinodi und Yannick Weihs. 

Smarthlete möchte Transparenz schaffen

Die Idee zu Smarthlete war geboren, als Tinodi und Weihs in jungem Alter den Rekrutierungsprozess für ihre sportlichen und akademischen Stipendien absolviert haben. “Wir haben früh gemerkt, dass erfolgreich rekrutiert zu werden, ein sehr komplexes Unterfangen für eine 16 bis 20-jährige Person ist”, sagen die beiden Gründer. “Wir konnten wenig Einfluss auf das Ergebnis nehmen und haben uns dadurch vorgenommen, eine Lösung zu finden, die durch Transparenz und Daten bessere Matching-Ergebnisse für beide Seiten liefert”. 

Aus diesem Grund kündigten die Founder Ende 2017 ihre Jobs, um sich vollständig auf Smarthlete zu konzentrieren. Aus der Überzeugung, das einzige Unternehmen im Markt zu sein, welches eine technische Lösung für alle Stakeholder bietet, hat es einen der Mitgründer sogar aus dem Ausland nach Wien gezogen. 

Gestartet hat das eigenfinanzierte Startup mit Tennis als seinen Testmarkt. Nach der erfolgreichen Proof-of-Concept Phase nahm das Trio sechs weitere Sportarten auf. “Unser technisches Set-Up erlaubt uns eine einfache Erweiterung der Plattform. Wir müssen nur Profile, Features und Sportarten anpassen und darauf achten, dass sich jeder Stakeholder wiederfindet”, so die Gründer. 

Optimale Unterstützung beim Matching 

Aktuell ermöglicht Smarthlete Sportler:innen und Coaches in 25 Sportarten, den richtigen Match zu finden. Mit dem Algorithmus “Perfect Fit”, der auf sportliche und akademische Daten basiert, unterstützt das Startup Schüler:innen bei ihrer Auswahl mit einer Matching-Potential-Prediction. 

Über die Plattform können Stipendien erhalten und vergeben werden. Das Business-Modell des Wiener Startups teilt sich deshalb in zwei Kategorien. Die erste Säule verkörpert Smarthletes Software. Diese wird als SaaS-Modell für Vermittlungsagenturen, die ihr Business mit maßgeschneiderten Lösungen optimieren wollen, angeboten.  Zum anderen wird sie als ein Freemium-Modell für Sportler:innen, Eltern und Coaches, welches für 29.90 USD/Monat mit weiteren Features ergänzt werden kann, vermarktet. 

Die zweite Business-Säule befasst sich mit den als traditionelle Vermittlungsarbeit verkauften Services. “Wir haben in unterschiedlichen Ländern und Sportarten mittlerweile lokale Partner bzw. Franchisees, die unser komplettes Set-Up gegen Kommissionszahlungen verwenden. Dazu gehören unsere Software, Branding, Expertise und Materialien. Sie werden unter dem Namen Smarthlete vermittelt”, sagen die Co-Founder. 

Stipendien für Akademiker als Next Step für Smarthlete

Das Ziel des Teams ist es, mit Fokus auf unterschiedliche Zielgruppen den Rekrutierungs-Markt zu dominieren. Mit acht Millionen sporttreibenden High School Absolvent:innen, über 30.000 Coaches und einer Vielzahl an regulären Student:innen im US-Markt sei man sicher aufgestellt, so die Smarthlete-Gründer. “Wir waren von Anfang an global ausgerichtet, weil wir uns auf unseren Target-Markt USA fokussiert haben”. Somit sei ihrem Potential keine geografischen Grenzen zu setzen.

Um ihre Services erweitern und diese den wachsenden Zielgruppen anpassen zu können, sucht das Gründer-Team nach Investor:innen. Den Schwerpunkt setzen sie zurzeit auf den Ausbau ihrer Produktpalette mit akademische Stipendien für nicht-Sportler:innen.

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Andreas Jaritz ist CEO von Emma Wanderer © Tim Ertl
Andreas Jaritz | © Tim Ertl

Erst Anfang November kommunizierte Nobile eine Finanzierungsrunde in Höhe von fünf Millionen Euro, um international zu expandieren. Damals kündigte das Wiener Energy-Startup an, neue Sales-Teams in Deutschland und Italien aufbauen zu wollen (brutkasten berichtete).

Nobile besetzt erste C-Level-Position

Nur wenige Wochen nach diese Ankündigung folgen nun auch die ersten Umsetzungsschritte. Wie Nobile am Montag bekannt gab, wurde die “erste strategische Position für die Sicherung der geplanten Expansion” besetzt. Andreas Jaritz, ehemaliger Co Founder und CEO von Emma Wanderer, verantwortet ab sofort den Salesbereich beim Wiener Energy Startup.

“Wir freuen uns, einen der Top-Experten aus der Startup-Szene für Nobile gewonnen zu haben. Gemeinsam mit dem neuen Sales Team werden wir die Expansion in die neuen Märkte vorantreiben und unser Angebot ausweiten. Mit Andreas haben wir einen erfahrenen Manager, mit viel Erfahrung in Business Development, Sales, Marketing und Internationalisierung”, so Lorena Skiljan und Peter Gönitzer, Geschäftsführer:innen der Nobilegroup.

Neuer CSO für Nobile

Jaritz wird künftig das Management Team rund um Florian Hirschbichler-Khosravi und Michaela Kaineder verstärken. Michaela Kaineder hat gemeinsam mit ihrem Team bereits mehr als 130 Energiegemeinschaften entwickelt und betreut die Kunden bei der Weiterentwicklung entlang der Energy-Hubs. Neben Italien und Deutschland, will das Unternehmen auch in die Schweiz, Niederlande und nach Belgien expandieren.

“Mit Lorena und Peter hatte ich schon zuvor wertvolle Touchpoints. Ihr großartiges Team und ihre visionäre Entwicklung beeindrucken mich. Mit der Internationalisierung wird die Nobile zur europäischen Vorreiterin der Energiewende – ein Projekt mit großem Impact und ein nächster großer beruflicher Schritt für mich”, so Jaritz.

Andreas Jaritz: Operativer Rückzug bei Emma Wanderer

Jaritz ist auch Co-Founder des österreichischen Startups Emma Wanderer, das sich auf Remote-Work spezialisierte. Anfang des Jahres musste das Unternehmen Konkurs anmelden. (brutkasten berichtete). Im September kam dann die überraschende Nachricht, dass Emma Wanderer ein Comeback vollzieht (brutkasten berichtete).

Mit der neuen Rolle bei Nobile zieht sich Jaritz mit Ende des Jahres aber operativ bei Emma Wanderer zurück. “Meine Co-Founderin Julia Trummer und ich haben gesagt, wir schauen uns an, wie sich das bis Ende des Jahres entwickelt. Es hat sich sehr stark in Richtung Consulting für die Hotellerie und ganze Regionen verschoben“, erklärt er. Die Marke und das Unternehmen bleiben bestehen, es wird künftig jedoch von Co-Gründerin Julia Trummer operativ geleitet.


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