09.07.2018

Smartbow: AgTech Startup aus OÖ schafft den Exit

Das oberösterreichische Startup Smartbow, das mit Gesundheitstrackern für Rinder erfolgreich wurde, ist nun Teil vom US-Großkonzern Zoetis.
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Smartbow
(c) Smartbow. CEO von Smartbow Wolfgang Auer.

Dem oberösterreichischen AgTech-Startup Smartbow ist der Exit gelungen. Käufer ist laut Medienberichten der US-Konzern Zoetis mit Sitz in New Jersey. Die Pfizer-Tochter ist der Weltmarktführer auf dem Gebiet Arzneimittel sowie Impfstoffe für Haus- und Nutztiere. So setzte der Konzern im Vorjahr über fünf Milliarden Dollar um und hat nun Smartbow um eine nicht näher bezifferte Summe übernommen. Vermutlich handelt es sich hierbei um einen zweistelligen Millionenbetrag. Ferner hat auch der OÖ.Hightech-Fonds seine Anteile (13 Prozent) an den US-Konzern verkauft.

+++ 5 Mio Euro Finanzierung für oberösterreichisches Agrar-Startup Smartbow +++

“Alles, was das Tier macht, kann man über das Ohr sehen.”

Bereits Anfang letzten Jahres gab es eine Vertriebspartnerschaft der beiden Unternehmen mit einer Expansionsfinanzierung in Höhe von fünf Millionen Euro. Der Gründer von Smartbow, Wolfgang Auer, führt selbst einen Landwirtschaftsbetrieb mit Kühen. “Alles, was das Tier macht, kann man über das Ohr sehen”, erklärt er. Sobald es Änderungen beim Gesundheitsstatus oder bei der Paarungsbereitschaft der Kuh gebe, wackle sie auf andere Art und Weise mit den Ohren.

Smartbow: Verhaltensanalyse mit künstlicher Intelligenz kann Kosten sparen

Um Verhaltensänderungen der Kühe besser überwachen und auswerten zu können, hat Smartbow intelligente Chips, die am Ohr der Kuh angebracht werden, auf dem Markt platziert. Die generierten Daten und Auswertungen lassen sich dann an beliebige Endgeräte schicken. Desweiteren ist auch ein Einsatz bei anderen Tierarten möglich. Smartbow hat von den Chips mehr als 100.000 Stück seit der Gründung 2009 verkauft. Die künstliche Intelligenz erkennt nach einer kurzen Lernphase von zwei bis drei Tagen Auffälligkeiten beim Verhalten der Tiere. Dies ermöglicht es den LandwirtInnen, frühzeitig Maßnahmen zu setzen und so Kosten von Arztbehandlungen oder Medikamenten zu reduzieren.

Weitere Expansionspläne

In einem nächsten Schritt soll der Standort von Smartbow in Weibern (Oberösterreich) massiv ausgebaut werden, wobei Auer weiterhin die Geschäfte leiten soll. Das Personal möchte man um fast die Hälfte aufstocken, insbesondere Soft- und Hardwareentwickler sowie Spezialisten für künstliche Intelligenz sind gefragt. Mit mehr als 1 Milliarde Rindern weltweit hält dieser Markt mit Sicherheit noch einiges an Potential bereit.


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(c) Liquid AI - (v.l.) Mathias Ledhner, Eva Rus, Alexander Amini und Ramin Hasani von Liquid AI.

Liquid AI CEO Ramin Hasani war von 2016 bis 2020 “Machine Learning Researcher” an der TU Wien; sein CTO Mathias Lechner machte von 2018 bis 2022 am “Institute of Science and Technology Austria (ISTA) seinen PhD – davor in der österreichischen Hauptstadt seinen Master, ebenfalls an der Technischen Universität.

Liquid AI: Weniger Daten und Rechenleistung nötig

Nun vermelden beide ein 250 Millionen US-Dollar Investment für ihr Bostoner MIT-Spin-off (Liquid AI hat im Vorjahr bereits rund 46,6 Millionen US-Dollar an Startkapital erhalten): “Diese Finanzierung wird uns dabei helfen, die Entwicklung, Skalierung und Bereitstellung von ‘Liquid Foundation Models’ (LFMs: Allzweck-KI-Modelle, die weniger Daten und Rechenleistung benötigen) zu beschleunigen, unseren leichtgewichtigen, universell einsetzbaren KI-Modellen, die private, effiziente und zuverlässige KI auf Unternehmensniveau für alle ermöglichen”, teilen sie per Blogeintrag mit.

Das Ziel von Liquid AI, dessen Bewertung nun laut Bloomberg bei über zwei Milliarden US-Dollar liegt, ist es, das leistungsfähigste und effizienteste “KI-System in jeder Größenordnung” zu entwickeln.

“Wir sind stolz darauf, dass unsere neuen, branchenführenden Partner unserer Mission vertrauen; gemeinsam wollen wir souveräne KI-Erfahrungen für Unternehmen und Nutzer freisetzen”, sagt Hasani.

Skalierbarkeit

Seit der Gründung des KI-Startups hat das Duo daran gearbeitet, zu beweisen, dass ihre Wissenschaft und Technologie skalierbar sei: “Wir haben unsere textbasierten Modelle veröffentlicht, multimodale LFMs angekündigt und begonnen, unsere KI-Produkte mit wichtigen Partnern auf dem Markt zu testen, um ihre Wirkung in der Praxis zu demonstrieren”, heißt es weiter.

In der nächsten Phase möchte Liquid AI die Series-A nutzen, um ihre Recheninfrastruktur zu skalieren, die Produktbereitstellung im Edge- und On-Premise-Bereich zu beschleunigen, z. B. LFM-Inferenz- und Feinabstimmungs-Stacks, und um ihre KI-Angebote über Partnerschaften einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Liquid AI: Vorteile ausdehnen

“Wir werden unsere KI-Produkte in geschäftskritische Workflows in vielen Bereichen wie Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, E-Commerce und Biotechnologie integrieren”, so das Team weiter. “Die Finanzierung wird auch die wissenschaftliche und technologische Entwicklung von Liquid AI beschleunigen und die Vorteile von LFMs auf mehr Modellgrößen und Datenmodalitäten ausdehnen.”

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