15.02.2017

Smartbow: 5 Mio Euro Finanzierung für oberösterreichisches Agrar-Startup

Smartbow, das eine smarte Rinderohrmarke entwickelt hat, startet eine Kooperation mit dem US-Agrar-Multi Zoetis. Eingefädelt wurde der Deal von i5invest.
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(c) Smartbow: Wolfgang Auer

Das aus Weibern in Oberösterreich stammende Agrar-Tech-Startup Smartbow hat mit dem US-Konzern Zoetis, dem weltweiten Marktführer im Bereich Tiergesundheit, eine weltweite Vertriebspartnerschaft mit einer Expansionsfinanzierung von fünf Millionen Euro abgeschlossen. Im Zentrum dieses Deals steht das Produkt Eartag LIFE, eine von Smartbow entwickelte, neuartige Rinder-Ohrmarke, die gleichzeitig zur offiziellen Tierkennzeichnung und zum Verhaltensmonitoring verwendet werden kann. Die Zusammenarbeit der beiden Firmen soll in den nächsten drei Jahren weiter intensiviert werden, wobei Smartbow sich vorrangig im Bereich der Weiterentwicklung von bestehenden Produkten einbringen wird.

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Frühzeitige Erkennung von auffälligem Verhalten

Die smarte Ohrmarke dient zur Wiederkäu- und Gesundheits-Überwachung, Erkennung der Paarungsbereitschaft sowie Kuh-Ortung in Echtzeit. Landwirte erhalten damit frühzeitig Informationen über relevante Veränderungen im Verhalten ihrer Tiere am Smartphone, beispielsweise bei Stoffwechselstörungen. Dabei wird auch die aktuelle Position des Tieres auf einer digitalen Karte angezeigt. So können Entscheidungen situationsabhängig getroffen werden, ohne dafür vorab in den Stall gehen zu müssen. Der automatische Alarm kann auch direkt an Mitarbeiter oder einen Tierarzt weitergeleitet werden. Die nötigen Informationen werden auf PCs, über SMS oder am Smartphone beziehungsweise Tablet empfangen und angezeigt. Die Ohrmarke kann natürlich nicht nur bei Rindern sondern auch bei Schweinen und anderen Tieren eingesetzt werden.

Sechs Jahre Lebensdauer

(c) Smartbow: Wolfgang Auer

„Unsere Ohrmarke verfügt über mehrere Alleinstellungsmerkmale”, sagt Wolfgang Auer, Gründer und Geschäftsführer von Smartbow. So habe sie etwa ein sehr geringes Gewicht von nur 20 Gramm und eine Batterielebensdauer von sechs Jahren. Eine integrierte LED-Leuchte ermöglicht es dem Betriebsführer, bei selektivem Alarm das betreffende Tier rasch zu finden. Durch eine RFID-Funktion kann die automatisierte Tieridentifikation sichergestellt und individuelle Zugangsberechtigungen für den Melkstand und die Fütterung vergeben werden. “Mit unserem neuen Vertriebspartner Zoetis gelingt uns nun die Bearbeitung des Weltmarkts in bisher unerreichter Qualität“, ergänzt Auer.

Potenzial von einer Milliarde Rindern weltweit

Herwig Springer und Johannes Raidl vom M&A Berater i5invest, die diese Vertriebspartnerschaft eingefädelt haben, sehen ein enormes Potenzial in der Zusammenarbeit von Zoetis und Smartbow: “In Summe sehen wir ein weltweites Potenzial von rund 250 Millionen Milchkühen und einer Milliarde Rinder gesamt, die mit dieser Ohrmarke ausgestattet werden könnten, um dem wachsenden Margen- und Professionalisierungsdruck meistern zu können.” Die Ohrmarke von Smartbow ermögliche es Kunden von Zoetis aufkeimende Krankheiten und beginnende Paarungsbereitschaft ihrer Tiere mehrere Tage früher zu erkennen. Dadurch können veterinärmedizinische Behandlungen verbessert und optimiert werden.

(Presseaussendung / Redaktion)

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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