29.11.2018

Wie die Blockchain bei der Scheidung helfen kann

Lukas Götz, CEO des Grazer Blockchain-Consulting-Startups block42, hat gemeinsam mit seiner Ehefrau am Beginn dieser Woche den ersten Blockchain-basierten Ehevertrag im deutschsprachigen Raum geschlossen. Er bietet viele Vorteile, erspart jedoch nicht den Notar.
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Smart Wedding Contract
(c) fotolia/fizkes: Die Blockchain-Technologie soll Eheverträge künftig "dynamischer" gestalten

Scheiden tut weh. Nicht nur emotional, sondern manchmal auch finanziell. In Österreich werden im Schnitt rund vier von zehn Ehen geschieden. Daher empfiehlt es sich schon vor der Eheschließung die richtigen Weichen zu stellen, damit eine etwaige Scheidung nicht zum Rosenkrieg ausartet. In der Regel erfolgt dies über einen Ehevertrag. Für einen solchen haben sich auch Lukas Götz, CEO des Grazer Blockchain-Consulting-Startups block42, und seine Ehefrau entschieden. Einziger Unterschied: Der Ehevertrag ist ein Blockchain-basierter Smart Wedding Contract, der bisher erste im deutschsprachigen Raum. Die beiden Ehepartner unterschrieben den Vertrag vergangenen Montag.

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Vorteile des Smart Wedding Contract

Die Vorteile eines Smart Wedding Contract liegen laut Götz insbesondere darin, dass er mit der Ehe laufend mitwachsen kann. Dementsprechend können Vermögensgegenstände, wie etwa ein Auto oder ein Haus, laufend hinzugefügt oder entfernt werden. Zudem können über den “dynamischen” Smart Wedding Contract Anteilsverhältnisse der Vermögensgegenstände geregelt werden.

Smart Wedding Contract
(c) Block42

Blockchain schafft Transparenz

Der Vertrag ist nicht nur “dynamisch”, sondern zeichnet sich auch durch seine Transparenz aus. Jede Ein- und Auszahlung werde laut Götz vom System automatisch protokolliert. Bei dem Smart Wedding Contract gehe es ihm jedoch nicht nur darum, dass er im Falle einer Scheidung Kosten spare. Vielmehr möchte Götz aufzeigen, welche Potentiale die Blockchain-Technologie auch für andere Vertragsarten bieten könne. “Wir glauben an die Technologie und daran, dass sie in Zukunft zum Standard für sämtliche Vertragsarten wird. Der Blockchain-basierte Ehevertrag zeigt, was möglich ist und wie wir die Technologie für die Abwicklung alltäglicher Rechtsangelegenheiten nutzen können”, so Götz.

Gang zum Notar dennoch notwendig

Der Weg zum Notar blieb Götz und seiner Ehefrau trotz des Smart Wedding Contract jedoch nicht erspart. Nach aktuell geltendem österreichischen Recht wird ein physisches Dokument – also klassischer Ehevertrag – noch gebraucht, um rechtliche Wirkung zu entfalten. Nur so kann ein Gericht schlussendlich über die Güteraufteilung im Falle einer Scheidung entscheiden Im Ehevertrag wird jedoch inhaltlich auf den Smart Wedding Contract verwiesen. In Zukunft, so die Hoffnung von Götz, wird auch der blockchain-basierte Vertrag bindend sein.

Die Politik muss handeln

Die Kanzlei Stadler Völkel Rechtsanwälte hat die Erstellung des Smart Wedding Contracts von rechtlicher Seite begleitet. Sie berät Unternehmen im Zusammenhang mit Kryptowährungen, wie Bitcoin und anderen Blockchain-Anwendungen. Urim Bajrami  von Stadler Völkel Rechtsanwälte betont: “Smart Contracts könnten in Zukunft schriftliche Vertragswerke obsolet machen. Vertragsbedingungen, die deterministisch in Codes gefasst werden und bei Eintritt bestimmter Bedingungen konkrete Handlungen auslösen, könnten zudem kostspielige Zivilprozesse hintanhalten.” Er appelliert, dass die Politik die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen müsse, um diese Technologie bei Vertragsunterzeichnungen einsetzen zu können.


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(c) arplace

Im Jahr 2020 gründete Willem Brinkert das Startup arplace mit der Vision, die reale Welt zu einer virtuellen Spielwiese zu machen. Das in Mund­er­fing in Oberösterreich angesiedelte Startup ermöglicht es User:innen digitalen Content zu erstellen und ihn mittels Augmented Reality (AR) überall zu erleben (brutkasten berichtete).

arplace verfolgte ambitionierte Pläne

Das Unternehmen verfolgte ambitionierte Ziele. So sollte ein eigenes Social-Media-Netzwerk aufgebaut werden, das seinen User:innen die Möglichkeit bietet, digitale Objekte und Erlebnisse in die Realität einzublenden. Für März 2023 war ein Open-Beta-Launch für bis zu 10.000 User:innen geplant. Und man sparte nicht mit großen Ankündigungen. Innerhalb eines Jahres sollte das Netzwerk auf 25 Millionen Nutzer:innen anwachsen.

Für die Finanzierung konnte das Unternehmen laut eigenen Angaben eine Million Euro an Investorengeldern aufnehmen. Zu den Geldgebern zählt neben Freunden und der Familie Brinkerts auch ein Berliner Family Office. Zudem hieß es im Feber 2023, dass weitere Gespräche mit drei Unternehmen aus der IT-Branche geführt werden, die ebenfalls Interesse an einem Investment bekundet hätten.

Nach diesen großen Ankündigungen im Feber 2023 wurde es jedoch ruhig rund um das Unternehmen. Das letzte Posting auf der LinkedIn-Seite von arplace.io liegt bereits fünf Monate zurück. Damals verkündigte man 1.400 Follower. Auf der Instagram-Seite, die rund 100 Follower zählt, liegt das letzte Posting sogar 49 Wochen zurück.

Sanierung ohne Eigenverwaltung

Wie am Freitag über KSV1870 und AKV bekannt wurde, kann die arplace GmbH ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Landesgericht Ried im Innkreis wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Zur Höhe der Passiva wurden allerdings keine Angaben gemacht. Auch zu den Gründen der Insolvenz ist derzeit nichts bekannt. Für eine Stellungnahme gegenüber brutkasten war das Unternehmen vorerst nicht erreichbar.


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