23.03.2016

Smart Farm: Ganzheitliche Lösungen für die Landwirtschaft

Smart Farm bietet mit „Energie-Baukastensystemen“ ökonomisch und ökologisch maßgeschneiderte Lösungen für Agrarbetriebe.
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Smart Farm: Ganzheitliche Lösungen für die Landwirtschaft. (c) Andreas Scheiblecker für den Klima- und Energiefonds

Der Greenstart-Finalist Smart Farm setzt es sich zum Ziel, energieautarkes, kreislauforientiertes Wirtschaften zu ermöglichen. Damit soll Schluss mit dem Problem sein, dass landwirtschaftliche Betriebe derzeit häufig von fossilen Energieträgern abhängig sind.

+++Mehr zum Thema: Nach Greenstart-Gewinn: Tausendundein Dach auf Erfolgskurs+++

Was macht SMART FARM?

Smart Farm entwickelt ganzheitliche Energielösungen für landwirtschaftliche Betriebe: von der Beratung zur Umsetzung – inklusive Finanzierung und Behördenwege – bis zur Wartung und Neuentwicklung von innovativen Systemen.

Ziel ist die optimale Nutzung der Ressourcen mittels effizienten Technologien. Das soll zur Energieautarkie führen und die ökonomische Basis unserer Kunden stärkenR.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Grundidee resultiert aus persönlichen Interessen und Überzeugungen. Zudem fließen meine bisherigen beruflichen Erfahrungen und die technologischen Entwicklungen in das Projekt ein.

Wie setzt sich euer Team zusammen? Wie habt ihr euch gefunden?

Derzeit trage ich das Projekt noch alleine. Starke Unterstützung in verschiedenen Bereichen gibt es aus meinem Umfeld.

Welche Eigenschaften muss ein guter Mitarbeiter für dich haben?

Ganz generell müssen Mitarbeiter ein gutes fachliches Grundverständnis mitbringen. Sehr wichtig sind darüber hinaus Identifikation mit dem Thema und der Unternehmensidee sowie hohe Flexibilität und Engagement.

Welchen Leitsatz pflegt ihr in eurem Startup?

Mit ganzheitlichen Lösungen zur Nachhaltigkeit für Kunde und Umwelt.

Welche Learnings waren für dich besonders wichtig?

Derzeit stehe ich mit dem Projekt noch am Anfang. Es zeigt sich aber, dass durch ein gutes Netzwerk eine unheimliche Dynamik in das Projekt kommen kann und vieles möglich wird.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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