08.03.2022

SLOC: Wie ein steirisches Startup Gabelstaplerflotten & Entsorgungssysteme optimiert

Das steirische Startup SLOC rund um Gründer Alec Essati hat sich auf die Entwicklung von IoT-Devices für die Industrie spezialisiert. Mittlerweile kommt die Technologie auch bei Gabelstaplerflotten zum Einsatz.
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(c) Sloc
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SLOC wurde 2017 gegründet und entwickelt smarte IoT-Devices für die Industrie. Mit innovativen On-Board Algorithmen (Edge-Computing) werden die von speziellen Sensoren erfassten Daten direkt zu nutzbarer Information verarbeitet. Im Anschluss werden diese den Kund:innen zur Prozessoptimierung und -automatisierung bereitgestellt. Die Devices basieren auf einer universell einsetzbaren Basistechnologie, wodurch SLOC in der Lage ist, unterschiedlichste Use Cases und Branchen zu bedienen.

Die Gründungsidee

Die Gründungsidee war der namensgebende „Smart LOad Carrier“, der die Erlebnisse auf seinen Reisen erfasst und alle relevanten Informationen dazu (wo bin ich, wie werde ich behandelt, was wird entnommen, etc.) bereitstellt. Anwendungsfälle hierfür sind z.B. die Kühlkettenüberwachung von Lebensmitteltransporten oder die Schadenserkennung entlang der Supply-Chain. 

Mit den ersten Referenzkund:innen haben sich die Einsatzmöglichkeiten über die Kernidee der Devices hinausentwickelt. So setzt das Startup aus Graz diese mittlerweile mit den größten Entsorgungsunternehmen der Welt dazu ein, um Abfallbehälter zu digitalisieren und z.B. deren Füllstand zu bestimmen oder vor einem Brand zu warnen. 

Dabei wird das Unternehmen von Gründer Alec Essati von Kund:innen und Partner:innen stets mit ihrem Domänen Know-how unterstützt. Dies ermöglicht dem Startup in neuen Geschäftszweigen die spezifischen Kundenanforderungen in der jeweiligen Branche zu erfüllen. 

Indoor und Outdoor-Ortungssystem

Aktuell entwickelt SLOC ein präzises Indoor und Outdoor-Ortungssystem für Gabelstapler, welches eine Kombination aus intelligenter Sensorik, optischer und satellitengestützter Ortung und einem bereits patentierten “Smart Wheel” darstellt, welches über die Radumdrehungen des Staplers Energie erzeugen kann und infolgedessen den Einsatz einer Batterie mit dem verbundenen aufwendigem Batteriewechsel überflüssig macht. Gemeinsam mit einem Sensor, der den Beladungszustand des Fahrzeugs ermittelt, können Fahrwege von größeren Flotten optimiert und somit die Effizienz der Fahrzeuge deutlich erhöht werden. Auch kann damit – insbesondere bei Dieselstaplern – der CO2 Ausstoß reduziert werden. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist, dass die Betriebssicherheit durch intelligente Assistenzsysteme zur Vermeidung von Kollisionen erhöht wird.

Dabei fokussiert sich das junge Unternehmen auf die Entwicklung von hochskalierbaren Produkten und vermarkten diese in einem indirekten Vertriebsmodell über strategische Partner (Lufthansa Industry Solutions, Telekom Deutschland & Magenta, Linde Material Handling, Easykey). 

Digitalisierung und Prozessoptimierung

Die Wirtschaftlichkeit der Use Cases steht für die Kund:innen von SLOC im Vordergrund. Das All-in-One Geschäftsmodell „Information as a Service“ berücksichtigt diese Anforderung und basiert auf monatlichen Beträgen, welche alle für den Betrieb notwendigen Komponenten berücksichtigt.

Mit ihren smarten Devices bedient das Grazer Startup verschiedene Use Cases mit aufstrebenden Märkten. So werden weltweit mehr als eine Million neue Flurförderzeuge produziert, welche zwischen fünf und 20 Jahren im Einsatz sind. Mit der Lösung von SLOC können sowohl Neufahrzeuge vor- als auch gebrauchte Gabelstapler einfach und schnell nachrüsten. Dabei reicht ihr Kundenkreis  vom Industrieunternehmen (z.B. Automobilzulieferer SMP) über den Staplerhersteller (z.B. Linde Material Handling) bis hin zum Anbieter von Flottenmanagement-Systemen (z.B. Mobile Easykey). 

Doch nicht nur Flurförderzeuge können von SLOC profitieren. Mit ihrer Lösung für Smart Waste Management adressiert das Startup sowohl Behälterhersteller als auch Kommunen (z.B. Stadt Graz) und Entsorgungsunternehmen (z.B. Saubermacher).  Dabei haben alle Zielkunden eins gemeinsam: Die Digitalisierung und Prozessoptimierung von Produktion und Logistik voranzutreiben.

In den ersten drei Jahren am Markt konnten bereits eine Vielzahl renommierter Global Player als Partner gewonnen werden, so z.B. einen der führenden Gabelstaplerhersteller der Welt – Linde Material, Lufthansa Industry Solutions oder Telekom Deutschland & Magenta. Endkund:innen und damit Anwender:innen der Lösungen sind z.B. SMP, Saubermacher oder Veolia, das weltweit führende Abfallwirtschaftsunternehmen aus Frankreich.

Internationalisierung dank Branchenerfahrung

Aktuell ist das junge Unternehmen mit der Internationalisierung über die DACH – Region hinaus beschäftigt und möchte zeitnah weitere strategische Partnerschaften mit den im jeweiligen Markt agierenden Unternehmen aufbauen und gemeinsam erste Referenzkunden gewinnen. Dabei finanziert sich SLOC bis dato durch einen Mix bestehend aus Eigenkapital, Förderungen und Umsätze aus Kundenaufträgen.

Gründer Alec Essati hat bereits mehrere Startups im Logistikumfeld aufgebaut und sich dabei intensiv mit den Themen Hard- und Softwareentwicklung beschäftigt. Durch seine langjährige Branchenerfahrung verfügt er über ein Netzwerk, das dem SLOC-Team den schnellen Zugang zu potenziellen Partner:innen und Kunden:innen ermöglicht. Darüber hinaus kennt der Gründer die vielen Herausforderungen von jungen Technologieunternehmen. Technologisch liegt die Kernkompetenz in Team des Startups in der Firmware – und Sensorentwicklung sowie thematisch u.a. in den Bereichen Ortung und Füllstandmessung.

Wachstum trotz COVID-19 Krise

Das Unternehmen hat momentan noch mehrere Herausforderungen zu meistern: Obwohl SLOC von dem mit dem COVID-19 einhergehenden Digitalisierungsschub das Krisenjahr 2020 gut meistern konnten, hat sich die Umsetzung ihres PoC’s mit Kunden durch Homeoffice und Quarantäne deutlich verzögert. Auch die Reisebeschränkungen stellten ein Problem dar: Vertriebstätigkeiten konnten nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden. Eine weitere Herausforderung ist die momentan herrschende Komponentenkrise mit der begrenzten Verfügbarkeit, hohen Preisen und sehr langen Lieferzeiten. Dies führt leider auch bei dem Grazer Startup zu Schwierigkeiten in der Produktion und signifikanten Lieferverzögerungen.

Die weiteren Expansionsschritte

Im Jahr 2022 will SLOC seine Internationalisierung vorantreiben und erste Schritte u.a. in den USA unternehmen. Darüber hinaus wird die Produktentwicklung vorangetrieben, um dem eigenen Anspruch der Technologieführerschaft in unseren Kernbereichen Ortung, Füllstand- und Temperaturmessung zu entsprechen.


Kooperation: Austria in Space präsentiert Österreichs Weltraumaktivitäten und ist der Treffpunkt für Space Startups, Experten, Medien und Enthusiasten – denn Weltraum ist für ALLE da. Gemeinsam mit dem brutkasten stellt Austria in Space vor, wie Startups mit Hilfe von Weltraumtechnologie Lösungen für die Zukunft entwickeln.

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Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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