08.09.2023

Skilltree-Gründer nach Konkurs: “Versuchen, Lösungen für unsere Kunden zu finden”

Diese Woche musste das Grazer Startup Blueroots Technology, das für sein Produkt Skilltree bekannt ist, Konkurs anmelden. Gründer Markus Skergeth gab uns dazu ein ausführliches Statement.
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Markus Skergeth, Sebastian Wanke, Viktor Ielnykov und Simon Löwy von Skilltree.
Markus Skergeth, Sebastian Wanke, Viktor Ielnykov und Simon Löwy von Skilltree. (c) Skilltree

“Mein Team und ich stehen der Zukunft zuversichtlich gegenüber”, schreibt Markus Skergeth in einem Statement an den brutkasten. Wohl nicht jeder wäre in der Lage, in der sich der Gründer aktuell befindet, so optimistisch. Denn erst Anfang der Woche musste er mit seinem Unternehmen Blueroots Technology GmbH, das die HR-Software Skilltree entwickelt hat, Konkurs anmelden – der brutkasten berichtete.

“Eines der umfangreichsten und fortschrittlichsten Skill Management Produkte auf dem Markt”

Doch wie kam es dazu? 2018 von Skergeth gemeinsam mit Sebastian Wanke, Viktor Ielnykov und Simon Löwy gegründet, war Skilltree bereits mehrere Jahre am Markt. “Durch die Inkubation im Science Park Graz und die Gewährung einer österreichischen Forschungsförderung, konnten wir eines der umfangreichsten und fortschrittlichsten Skill Management Produkte auf dem Markt entwickeln”, erzählt Skergeth. Man habe Kunden in Deutschland, Österreich, und der Schweiz gewonnen und gemeinsam mit einem Investor intensiv daran gearbeitet, auch den US-Markt zu erobern.

US-Expansion verlief nicht wie erhofft

Doch die Übersee-Expansion geriet ins Stocken. “Trotz Erfolgen in der Kundenakquise dort merkten wir Anfang 2023, dass sich durch Covid19 eine Veränderung in den Prioritäten vieler Unternehmen eingestellt hatte. Die Themen Talentmanagement und Employer-Branding, die wir mit Skilltree abdecken, wurden in vielen Unternehmen zwar wichtiger, aber es wurde auch viel häufiger nach einer HR-Gesamtlösung verlangt die diese Themen kostensparend mit abdeckt”, so der Gründer.

Übernahme von Skilltree durch großen HR-Software-Anbieter scheiterte in letzter Minute

Das änderte auch die Strategie des Startups grundlegend. “Für uns war dadurch klar, dass wir eine tiefgreifende Integration oder direkt einen Verkauf von Skilltree an einen derartigen Softwareanbieter anstreben müssen”, erklärt Skergeth. Man habe daher seit Frühling 2023 “intensive Verhandlungen mit großen namhaften HR-Softwareanbietern auf der ganzen Welt” geführt. Doch: “Diese Verhandlungen hätten nun im September zu einem Abschluss kommen sollen, scheiterten jedoch in letzter Minute”, erzählt der Gründer.

Verhängnisvolle Kettenreaktion führt zu Konkurs

Das führte zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion. “Das Risiko für unsere Kapitalgeber steigerte sich sprunghaft und schlagartig, wodurch uns sehr kurzfristig ein großes Darlehen gekündigt wurde, ohne dass wir dieses zu diesem Zeitpunkt hätten zurückzahlen können”, so Skergeth. Eine kurzfristige Einigung mit den Gläubigern habe sich als unmöglich herausgestellt, da auch eine staatliche Förderstelle zustimmen hätte müssen, “und deren Entscheidungswege sich nicht mit meinen gesetzlichen Fristen als Geschäftsführer für die Anmeldung einer Insolvenz decken”.

Es folgte der Konkursantrag und die Übernahme der Geschäftsführung durch den Insolvenzverwalter. Eine Fortführung der GmbH ist bei einem Konkurs ausgeschlossen. “Der Betrieb der Software wird offiziell mit 30.09.2023 eingestellt und der Quellcode steht zum Verkauf”, schreibt der Gründer.

Arbeit an Lösung für Skilltree-Kunden

Die Skilltree-Kunden will er aber auch in dieser Situation nicht im Stich lassen. “Nachdem unsere Software eine entscheidende Rolle in den Geschäftsbetrieb unserer Kunden spielt, sind wir entschlossen, Lösungen für unsere Kunden anzubieten. So versuchen wir eine zufriedenstellende und dauerhafte Lösung zu finden indem wir beispielsweise unseren Kunden anbieten die Software in ihre eigene IT-Infrastruktur zu übertragen”, so Skergeth.

“Werden die reichhaltigen Learnings für unsere zukünftigen Projekte mitnehmen”

Mit Blick auf die Zukunft ist für ihn klar: “Skilltree war unser erstes Startup und wir sind stolz, dieses über fünf Jahre hinweg aufgebaut, sowie internationale Investoren, Kunden und Awards gewonnen zu haben. Wir werden die reichhaltigen Learnings aus dieser Zeit für unsere zukünftigen Projekte mitnehmen”.

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4 Tage-Woche, Martin Kocher, egger, TeamEcho, 35 Stunden-Woche, Arbeitszeitverkürzung, Teilzeit,
(c) TeamEcho - Markus Koblmüller (l.) und David Schellander von TeamEcho.

Wie ist die Stimmung im Unternehmen? Seit 2015 hilft das Linzer Startup teamecho mit seiner Feedback-Plattform dabei, diese Frage zu beantworten – und zwar nicht einmal im Jahr, sondern in einem laufenden Prozess. Damit könne man das Arbeitsklima “in Echtzeit verbessern”, so der Claim des Startups, das vor Jahren eines der ersten in Österreich war, das die Vier-Tage-Woche einführte.

Besonders starker Anstieg psychischer Belastung am Arbeitsplatz seit Corona

Nun erweitert teamecho sein Angebot um ein neues Modul, mit dem psychische Belastungen am Arbeitsplatz erfasst werden sollen. “Die psychische Gesundheit von Mitarbeitenden ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Mit unserer neuen Funktion bieten wir Unternehmen eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern und Risiken frühzeitig zu erkennen”, erklärt dazu Co-Founder und Geschäftsführer Markus Koblmüller in einer Aussendung.

“Besonders in Zeiten, in denen psychische Belastungen stark zunehmen, ist es entscheidend, proaktiv zu handeln”, meint der Gründer. Denn insbesondere seit der Covid-Pandemie habe die psychische Belastung am Arbeitsplatz statistisch deutlich zugenommen, führt teamecho an. Demnach wurde etwa in Deutschland von der “KKH Kaufmännische Krankenkasse” im ersten Halbjahr 2023 ein Anstieg der Ausfalltage wegen psychischer Belastungen um 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erfasst. In Österreich habe sich die Anzahl der Krankenstandstage aufgrund psychischer Erkrankungen seit Mitte der 1990er-Jahre vervierfacht. Aktuell fühlten sich laut einer Erhebung der Arbeiterkammer Österreich mehr als 60 Prozent der Beschäftigten einem psychischen Gesundheitsrisiko ausgesetzt.

Zusammenarbeit mit Kepler-Uni für neues teamecho-Modul

Das neue Modul wurde in Zusammenarbeit mit Arbeitspsychologinnen der Johannes Kepler Universität Linz entwickelt. “Es bietet eine wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Methode zur Analyse psychischer Belastungen im Unternehmen. Durch die Erfassung valider Daten können gezielte und nachhaltige Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit implementiert werden”, heißt es von teamecho. Das Modul ist direkt in die bestehende Plattform integriert. Es
erlaube “die anonyme Erfassung und Bewertung konkreter psychischer Belastungsfaktoren, sodass Mitarbeitende offen über ihre Erfahrungen berichten können, ohne persönliche Konsequenzen befürchten zu müssen”, so das Startup.

Mit dem Modul könnten Unternehmen laut teamecho auch gesetzliche Vorgaben erfüllen, die sonst häufig vernachlässigt würden. Sowohl das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz in Österreich als auch das Arbeitsschutzgesetz in Deutschland verlangen demnach die regelmäßige Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz und die Umsetzung präventiver Maßnahmen. “Dennoch fehlen vielen Unternehmen zeitgemäße und effektive Werkzeuge, um diesen Anforderungen gerecht zu werden”, so das Startup.

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