06.03.2023

Skills.lab: Darum trainiert der FC Bayern München mit steirischer Technologie

Im steirischen skills.lab wird Fußball zur Wissenschaft. Laser, Sensoren und Kalibrierungen sollen die Talenteförderung fairer machen - auch beim FC Bayern.
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Die sklills.lab Arena im Süden von Graz (C) Anton Paar
Die sklills.lab Arena im Süden von Graz (C) Anton PAAr

Derzeit liegt der SV Wundschuh in der Tabelle der Gebietsliga Mitte, der siebthöchsten Spielklasse Österreichs, auf dem sechsten Platz. Mit dem großen Fußball-Business hat die 1.600-Einwohner-Gemeinde dennoch etwas zu tun. Nicht wegen des Geschehens auf dem Platz des SV Wundschuh, sondern wegen jenem im örtlichen Gewerbepark. Hier, 18 Kilometer südlich von Graz, hat die Tochtergesellschaft von Anton Paar, Anton Paar SportsTec GmbH, mit ihrem skills.lab ihren Standort.

Ideen-Anstoß bei Borussia Dortmund

Alles begann mit einer Reise von Anton-Paar-CEO Friedrich Santner und Jakob Santner (seit 2020 CTO) im Jahr 2013. Bei einer Führung am Trainingsgelände von Borussia Dortmund wurden die Geschäftsmänner auf das professionelle Trainingszentrum des BVB aufmerksam. Der achtfache deutsche Meister setzte damals schon auf die Footbonaut-Technologie – ein Trainingssystem konstruiert vom Berliner Christian Güttler.

Aus der Beobachtung heraus entstand die Idee, ein besseres Produkt auf den Markt zu bringen. “Anton Paar zählt zu den Marktführern im Bereich hochpräziser Labormessgeräte sowie Prozessmesssysteme unser Anspruch war es, diese Expertise auch in den Fußball zu bringen”, sagt Stefan Adelmann, Head of Marketing & Sales der Anton Paar SportsTec.

Skills.lab als wichtiger Mitspieler für Talente

In einer dreijährigen Entwicklungsphase baute Anton Paar schließlich ein eigenes Fußball-Labor. In der 320 Quadratmeter großen Arena können seither Fußballer:innen ihre Leistungen trainieren, messen und verbessern. “Fußball ist oft subjektiv, mit skills.lab geben wir Spieler:innen und Vereinen die Gelegenheit, objektiv Daten zu erheben”, sagt Adelmann.

Im mit Kunstrasen ausgebetteten Stadionsetting können mehr als 60 interaktive Übungen  absolviert und dabei Leistungsdaten gemessen werden. Ballmaschinen, die von Anton Paar selbst entworfen wurden, dienen dabei als Herzstück des skills.labs.

Skills.lab setzt es sich als Ziel, kognitive und technische Fähigkeiten im Fußball messbar und vergleichbar zu machen. Die Sensoren des Labors messen entscheidende Werte, wie unter anderem Schuss- und Passgeschwindigkeit sowie Genauigkeit und die Schnellkraft der Sportler:innen. Während in einem 90-minütigen Mannschaftstraining Fußballer:innen durchschnittlich 70 Ballkontakte haben, bringt ein einstündiges Einzeltraining in der skills.lab Arena 320 Aktionen mit dem Spielgerät.

“Mit skills.lab wollen wir nicht nur auf dem Platz für Fairness sorgen, sondern auch in der Talenteförderung”, sagt Adelmann. Objektiv erhobene Daten sollen dafür ein Maßstab sein, wer seinen Traum, Profifußballer zu werden, tatsächlich verwirklich kann. Skills.lab ist daher vor allem im Nachwuchsbereich zu einer wichtigen Stütze für Vereine geworden.

Talenteschmiede als lukratives Geschäftsmodell

Auch für den FC Bayern München, der neben dem SK Sturm, dem GAK, dem FC Ingolstadt und dem polnischen Erstligisten Lech Pozen eine skills.lab Arena nutzt, ist skills.lab ein Gewinn. 2019 unterschrieb der deutsche Serienmeister den Vertrag mit Anton Paar SportsTec. Zuvor überzeugten sich der damalige Co-Trainer und heutige Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Hansi Flick, und Bayern-Campus-Leiter Jochen Sauer vor Ort in der Steiermark von der Technologie.

Schon davor hatte der FC Bayern zwar mit seiner Kampfmannschaft sportliche Erfolge wie am Fließband gefeiert, verlor jedoch in der Nachwuchsarbeit zunehmend an Boden gegenüber der Konkurrenz. So waren die letzten Eigenbauspieler, die schlussendlich den Sprung in die Kampfmannschaft der Bayern schafften, der Österreicher David Alaba und Offensivgeist Thomas Müller. Mit skills.lab wollen die Münchener nun deren Erben entdecken. Gegenüber brutkasten hält der FC Bayern fest: “Skills.lab vereint das Beste aus den bisherigen sogenannten ‚Fußballsimulatoren‘ auf dem Markt. Letztendlich haben für uns bei der Wahl der Technologie die hohe Spielnähe, die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, gepaart mit der hohen technischen Qualität den Ausschlag gegeben.”

Die Ziele von skills.lab erfolgen in drei Stufen. Man will Vereine dabei unterstützen, Talente mit objektiver Datenerhebungen zu erkennen, diese durch Training in der skills.lab-Arena zu fördern und schließlich beim Sprung zum Profidasein neuerlich mit Messtechniken zu begleiten.

Für Vereine ist die Ausbildung eigener Talente nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich lukrativ. Auch wenn sich Nachwuchshoffnungen beim eigenen Verein nicht einen Stammplatz erkämpfen, bringen Transfers ordentlich Geld ein. 55 von Real Madrid ausgebildete Spieler haben derzeit einen Vertrag in der spanischen La Liga. Die Talenteschmiede des aktuellen Champions-League-Siegers ist daher ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.

Skills.lab in den USA

Skills.lab bietet daher auch einen Scouting-Dienst für Vereine an. So können sich junge Kicker:innen einen Termin in Wundschuh buchen und ihre Fähigkeiten messen lassen. Die erhobenen Daten werden danach an Sturm Graz und Co. weitergebeben. Im Abgleich mit den Daten eigener Nachwuchskicker entscheiden Vereine darüber, ob ein junges Talent zum Probetraining eingeladen wird.

Scouts, die quer durch Österreich unterwegs sind, braucht es somit weniger. “Das System ist fair. In der skills.lab Arena bekommt jede:r Spieler:in das gleiche Zuspiel – wir schaffen für jeden idente Rahmenbedingungen”, so Adelmann.

Nicht nur die Beletage des nationalen und internationalen Fußballs sowie dessen Nachwuchs kann bei skills.lab ihre Schusskraft messen, ihre Passpräzision trainieren oder ihre Übersicht verbessern. Hobbykicker:innen oder Kinder können skills.lab nutzen, um ihrer Freude am Fußball nachzugehen. Im April 2021 wurde im COPA Soccer Training Center in Walnut Creek in in der Nähe von San Franciso eine skills.lab Arena eröffnet.

Vorbei ist die Reise für skills.lab noch lange nicht. Der Name von Anton Paar, der sich weltweit als wichtige Marke im Messtechnik-Bereich etabliert hat, hilft skills.lab. Und so wird die Technologie von Wundschuh aus die Fußballwelt wohl noch länger beschäftigen.

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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erstmals über 90.000 US-Dollar

In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.

Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen. 

Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht. 

Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.

🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke? 

Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.

Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche. 

Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.

Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher. 

🤭 Warum die Antwort darauf egal ist

Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich. 

Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts. 


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