01.06.2022

Sipfront: Wiener Startup holt sich knapp nach Gründung Millionen-Betrag

Sipfront hilft Anbietern von Kommunikationsdiensten beim Testen. Für ein Forschungsprojekt holte man sich nun einen Millionenbetrag von der FFG.
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Die Sipfront-Gründer Andreas Granig, Daniel Tiefnig und Markus Seidl | © Carolin Bohn
Die Sipfront-Gründer Andreas Granig, Daniel Tiefnig und Markus Seidl | © Carolin Bohn

2018 gelang Andreas Granig und Daniel Tiefnig mit ihrem damaligen Unternehmen Sipwise der Exit an Alcatel
Lucent Enterprise
für einen zweistelligen Millionenbetrag. Seit kurzem sind sie, zusammen mit Markus Seidl als drittem Gesellschafter, wieder mit einem neuen Startup am Start – der brutkasten berichtete bereits. Sipfront soll die Test-Prozesse in der Telekommunikation revolutionieren.

Sipfront simuliert Telefongespräche und Videokonferenzen

Die Zielgruppe sind Anbieter von Kommunikations-Diensten. Für diese simuliert Sipfront Telefongespräche und Videokonferenzen und überprüft dabei, ob die Verbindungen zustande kommen und die Gesprächsqualität den Anforderungen entspricht. “Unser Service erlaubt es unseren Kund:innen, ihre Kommunikations-Dienste proaktiv und automatisiert zu testen und diese dadurch günstiger, schneller und in höherer Qualität anzubieten”, sagt dazu CEO Granig.

Siebenstellige FFG-Förderung für Forschung an typischen Homeoffice-Problemen

Nun holte sich das Unternehmen eine siebenstellige FFG-Förderung für ein auf drei Jahre ausgelegtes Forschungsprojekt. In diesem will Sipfront die typischen Verbindungsprobleme, die speziell im Homeoffice bei Voice- und Video-Konferenzen über WiFi und mobilen Netzen auftreten, identifizieren und untersuchen. Als Beispiel wird vom Startup “Ich sehe dich, aber höre dich nicht!?” angeführt. “Die Unterstützung des FFG erlaubt es dem Team, das Wachstum zu beschleunigen und technisch herausfordernde Fragestellungen zu lösen”, heißt es vom Unternehmen.

“Kommunikation mit Kund:innen und Mitarbeiter:innen wird verbessert”

Für das Projekt kooperiert Sipfront mit demOFAI, dem Österreichischen Forschungsinstitut für Artificial Intelligence. “Aus der Vielzahl von Anrufen, die Sipfront generiert, entwickeln wir unter Verwendung von Machine Learning spezielle Algorithmen, die Muster ableiten und Fehlerfälle erkennen und kategorisieren können”, erklärt dazu Brigitte Krenn, Leiterin der Language and Interaction Technologies Group des OFAI. Davon sollen letztlich nicht nur Mobilfunkanbieter und Videokonferenz-Lösungen, sondern “ganz allgemein Unternehmen, deren Geschäfte mehr und mehr von solchen Diensten abhängig sind” profitieren, meint man bei Sipfront: “Verbindungsprobleme können damit schneller identifiziert und behoben werden, die Kommunikation mit Kund:innen und Mitarbeiter:innen wird verbessert.

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Neue Microsoft-KI hilft im Schutz gegen kosmische Bedrohungen

Microsoft stellte am Mittwoch auf der Ignite 2024 seinen neuen KI-Assistenten vor: den Hera Space Companion. Im Rahmen der Hera-Mission sollen nicht nur Asteroideneinschläge auf die Erde verhindert, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem All für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
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Hera (c) Microsoft

Seit Jahrzehnten erforscht die Wissenschaft unser Universum: vom ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond bis hin zu Bildaufnahmen aus den Tiefen des Alls. Obwohl die Faszination für den Weltraum groß ist, sprengt der Kosmos mit seiner Größe und Komplexität zugleich unsere Vorstellungskraft.

Genau hier setzt Microsoft Österreich mit seinem neuen Weltraumprojekt an. Die im Oktober gestartete Hera-Mission hat das Ziel, die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Darüber hinaus bringt sie mit dem interaktiven Hera Space Companion eine KI-gestützte Plattform, die Echtzeiteinblicke in das Weltall liefert und so das Wissen und die Begeisterung für den Weltraum in die breite Öffentlichkeit trägt.

Hera soll Asteroide abwehren

Im Oktober dieses Jahres startete Microsoft Österreich gemeinsam mit der Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) das Hera-Projekt. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines planetaren Verteidigungssystems, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Laut Microsoft handle es sich bei Hera um die weltweit erste Testmission zur Abwehr von Asteroiden – auch bekannt als „Planetary Defense“.

Das Hera-Projekt basiert auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022, die erfolgreich zeigte, dass Asteroiden gezielt von ihrer Bahn abgelenkt werden können. Mit diesem Wissen entwickelt Hera technologische Lösungen, um Asteroidenabwehr in die Praxis umzusetzen. Zudem wird das Projekt erstmals ein binäres Asteroidensystem detailliert erforschen und so neue wissenschaftliche Einblicke liefern.

Microsoft: “Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse”

Das Hera-Projekt verfolgt nicht nur das Ziel der planetaren Verteidigung, sondern soll auch der breiten Öffentlichkeit Zugang zu den Erkenntnissen der Weltraumforschung ermöglichen. Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI und Terra Mater Studios entwickelte Microsoft dafür einen interaktiven KI-Assistent. Microsoft beschreibt dies als den „Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Der sogenannte Hera Space Companion nutzt Künstliche Intelligenz, um Raumfahrt für alle erlebbar zu machen. Nutzer:innen können sich direkt mit dem virtuellen Assistenten austauschen, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und Einblicke in die Weltraummission gewinnen. Auf diese Weise bringt der Hera Space Companion wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich an die Menschen.

“Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können”.

KI-Plattform liefert neuesten Erkenntnisse der Weltallforschung

Die KI-Plattform des Hera Space Companion basiert auf Microsoft Azure. Bei der Verarbeitung der Anfragen greift der Raumfahrt-Assistent auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So werden präzise und aktuelle Antworten gewährleistet, die direkt auf den neuesten Erkenntnissen der Weltraumforschung basieren.

„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann”, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. “Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“.

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