✨ AI Kontextualisierung
Das Kunst-Startup simplify.art hat nun vermeldet, dass es sich im Januar 2023 eine Seed-Finanzierung in der Höhe von 700.000 Euro sichern konnte. Für die wachsende globale Kundenbasis soll das derzeitige SaaS-Angebot damit erweitert und durch einen KI-kuratierten Kunstmarktplatz ergänzt werden.
Simplify.art statt Millionen in Excellisten
Das frische Kapital kommt dabei von trive studio sowie einer FFG Basisprogramm-Förderung. Die Idee zum Startup hatte CEO und Gründerin Victoria Dejaco während ihrer Arbeit als Sammlungsmanagerin.
“Noch sehr oft bestehen Sammlungsdatenbanken aus Excel-Listen. Man kann sich nicht vorstellen, dass Sammlungen, die Millionen von Euro wert sind, über Listen händisch gemanagt werden. Ein Alptraum für alle, die diese Informationen warten oder teilen müssen”, erzählt Dejaco.
Martin Sirlinger, Gründer und Partner bei trive studio erklärt indes das Investment und seine Hoffnungen: “Für uns ist es spannend, gemeinsam mit simplify.art die Kunstwelt zu verändern. Wir glauben, dass dieses Startup das Kunstmanagement und das Entdecken von Kunst ganz neu gestalten wird und sind begeistert, diese Vision voranzubringen.”
KI für Kunstmarktplatz
Durch das Investment möchte simplify.art vor allem ein großes Projekt verwirklichen: einen intelligenten Algorithmus für den kommenden Kunstmarktplatz.
“Das abgeschlossene Investment ist statistisch ein großer Erfolg. Wir alle wissen, dass 2022 ein hartes Jahr für Startups war. Nur 1,1 Prozent des Risikokapitals ging an Gründerinnen”, weiß Dejaco.
Die Founderin selbst ist Galeristin und Kuratorin in der österreichischen zeitgenössischen Kunstszene. Neu ins Startup kam letztes Jahr Glenn Vanbavinckhove als CTO, seit kurzem in Wien ansässig, um das Produkt in die nächste Phase zu bringen.
Vanbavinckhoves Motivation ist die Demokratisierung durch die Anwendung neuer Technologien. Zuvor arbeitete er nach seiner Promotion am Cern (CH) für Deloitte und KPMG als Direktor für Data Science in Australien.
Der Science-Welt hat er 2020 in seiner letzten Rolle als Mitgründer eines FinTech-Startups den Rücken zugekehrt: “Ich freue mich, wieder Co-Founder zu sein. Die Kunstwelt ist eine der am wenigsten digitalisierten Branchen, und das birgt eine Menge Potenzial”, so Vanbavinckhove.
Simplify.art mehr als nur ein Archiv…
Simplify.art selbst verfolgt das Ziel, mehr als nur ein Archivsystem zu sein und besitzt eigenen Angaben nach ein riesiges Erweiterungspotential der bisherigen Funktionen.
“Gehackte E-Mails sind ein großes Problem bei Kunstkäufen, das möchten wir lösen. Weiters stehen One-Click-Kunstversicherungen, sowie Erweiterung des Datenaustauschs auf der Timeline des Teams für 2023”, sagt Dejaco.
Mit AI mehr Zugang
Der größte Brocken sei aber sicher der AI-Kunstmarktplatz, wie Vanbavinckhove abschließend betont. “Wir möchten mit einem Algorithmus ersetzen, wofür man bisher ein internationales Netzwerk an Kontakten in der Kunstszene braucht: Zugang zu neuen Kunstwerken und Künstler:innen, die perfekt zu individuellen thematischen Sammlungs- und Rechercheschwerpunkten passen.”